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Archäologie Online Newsletter 06/2023

18.03.2023

 

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Nachrichten

Einer der wichtigsten Handelsknotenpunkte der Bronzezeit
In Hala Sultan Tekke gefundene Importwaren

Das begehrte Metall Kupfer und eine geschützte Lage machten das zyprische Dorf Hala Sultan Tekke zu einem der wichtigsten Handelszentren der Spätbronzezeit. Eine im Journal of Archaeological Science veröffentlichte Studie der schwedischen Zypern-Expedition bestätigt die Bedeutung der bronzezeitlichen Stadt in der ersten Periode des internationalen Handels im Mittelmeerraum.

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Einblicke in die rituelle Vergangenheit eines alten Steinmonuments in Saudi-Arabien
Architektonische Merkmale eines Mustatils

Ein australisch-arabisches Forschungsteam führt umfangreiche Ausgrabungen an einem der mehr als 1.600 als Mustatils bekannten Monumente durch.

Eine umfassende Analyse einer archäologischen Stätte in Saudi-Arabien wirft ein neues Licht auf Mustatils - Steinmonumente aus dem späten Neolithikum, die vermutlich rituellen Zwecken dienten. Melissa Kennedy von der University of Western Australia in Perth und ihr Team stellen diese Ergebnisse in Zusammenarbeit mit der Royal Commission for AlUla nun in der Open-Access-Zeitschrift PLOS ONE vor.

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Steinwerkzeuge von Affen und frühen Menschen überraschend ähnlich
Javaneraffen verwenden Steinwerkzeuge, um an Nahrung zu gelangen

Forschende des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie (MPI-EVA) haben in Thailand von Altweltaffen geschaffene Artefakte entdeckt, die Steinwerkzeugen früher Vertreter der Gattung Homo ähneln. Bisher ging die Fachwelt davon aus, dass unsere frühen Vorfahren diese scharfkantigen Steinwerkzeuge absichtlich gefertigt haben und diese den Beginn der Steinwerkzeugproduktion – einem Alleinstellungsmerkmal während der Evolution der Homininen – einläuten. Eine neue Studie stellt nun bisherige Erkenntnisse über die Ursprünge der bewussten Werkzeugherstellung in unserer eigenen Abstammungslinie in Frage.

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LWL entdeckt hochmittelalterliche Hofstelle in Westrup
Dokumentation eines archäologischen Befundes

Fachleute des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben in Stemwede-Westrup (Kreis Minden Lübbecke) eine 900 Jahre alte Hofstelle entdeckt und damit frühe Schriftquellen mit der ersten Erwähnung des Ortes bestätigt.

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Inszenierung von Religion auf Jahrtausende alten Felsbildern
Felsbild in der ägyptischen Wüste

Die Wüste im Süden Ägyptens ist voll mit Hunderten von Felsbildern und Inschriften aus dem Neolithikum bis in die arabische Zeit. Die ältesten stammen aus dem Fünften Jahrtausend vor Christus, die wenigsten wurden bislang untersucht. Ägyptologen der Universität Bonn und der Aswan University wollen die Felszeichnungen nun systematisch erfassen und in einer Datenbank dokumentieren. Unter diesen sticht besonders ein mehr als 5.000 Jahre altes Felsbild ins Auge, das ein von 25 Männern an einem Seil gezogenes Boot zeigt.

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Ein neuer Fund aus der Zeit des Neandertalers im Kreis Olpe
Der Mittelpaläolithische Kern aus der Zeit der Neandertaler von Lennestadt-Grevenbrück

Im Kreis Olpe ist jetzt ein zweites Rohstück aufgetaucht, dass den Neandertalern als Material für Klingen und Werkzeuge diente. Der Fund des "Kerns" von der Südseite der Lenne gehört zu einer archäologischen Sammlung, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) von einem Heimatforscher übernommen hat.

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Kurz notiert

Mit KI Farben antiker Kunstwerke rekonstruieren
Im Rahmen des EU-geförderten Projekts PERCEIVE entwickelt das Fraunhofer IGD ein KI-basiertes Verfahren, um Farbveränderungen antiker Kunstwerke aus unterschiedlichen Materialien zu rekonstruieren und zu simulieren

Die Farbgebung historischer Kunst rekonstruieren und so erlebbar machen: Das EU-geförderte Forschungsprojekt PERCEIVE zielt darauf ab, eine neue Art der Wahrnehmung, Ausstellung und Erforschung alter Werke zu entwickeln. Das Fraunhofer IGD unterstützt das Vorhaben als wissenschaftlich-technischer Koordinator mit der Entwicklung einer Künstlichen Intelligenz (KI), welche etwa die Veränderung der Farbgebung über die vergangenen Jahrhunderte nachzeichnet und auch für die Zukunft modelliert.

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Johanna-Mestorf-Akademie zeichnet Meilenstein der Umweltarchäologie aus
Iris Nießen

Iris Nießen (Jena) erhielt zum Auftakt der Kiel Conference 2023 "Scales of Social, Environmental, and Cultural Change in Past Societies" den renommierten Johanna-Mestorf-Preis für ihre Dissertation.

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Historischer Verlauf der Weschnitz wird rekonstruiert
Die Weschnitz südöstlich von Lorsch, im Hintergrund der Odenwald und die Starkenburg bei Heppenheim

Geographen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz untersuchen im Rahmen eines interdisziplinären Projekts, wie die Flusslandschaft im Umfeld des ehemaligen Klosters Lorsch verändert wurde.

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Studienpreise für Denkmalpflege und Archäologie in Niedersachsen vergeben
Keramikglätter von Eitzum

Mit einer feierlichen Preisverleihung im Sparkassenverband Niedersachsen in Hannover werden am 8. Mai erstmals die Studienpreise für Denkmalpflege und Archäologie von der Gesellschaft für Denkmalpflege in Niedersachsen e.V. mit der Architektenkammer Niedersachsen sowie den Freunden der Archäologie im Braunschweiger Land e.V., dem Freundeskreis für Archäologie in Niedersachsen e.V. und dem Niedersächsischen Landesverein für Urgeschichte e.V. gemeinsam mit der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der VGH Stiftung vergeben. Die diesjährigen Preise gehen an Bruno Vindrola-Padrós (Archäologie) und Anneke Burandt (Baudenkmalpflege).

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Neu in der Mediathek

Video
Archäologie in Brandenburg 2022

Im Jahresfilm 2022 der Landesarchäologie Brandenburg steht erstmals ein einzelner Fundplatz im Fokus. Über mehrere Jahre hinweg wurde das weitläufige Gebiet entlang der Wublitzrinne im Havelland archäologisch untersucht. Dabei wurden diverse Überreste aus unterschiedlichen Epochen, vom Neolithikum bis zur Slawenzeit, entdeckt. Besonders hervorzuheben sind die Grabfunde, darunter zwei Mehrfachbestattungen, die im Film ausführlich präsentiert werden.

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Neue Einträge im Guide

  • PERCEIVE
    Im Rahmen des Forschungsprojekts PERCEIVE soll in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD eine KI entwickelt werden, die sowohl die ursprüngliche Farbgestaltung eines Kunstwerks rekonstruiert als auch den zukünftigen Zustand vorhersagen kann. Neben Skulpturen stehen auch Gemälde, Textilien, historische Fotos und digitale Kunst im Fokus des Projekts. Auf den Seiten befinden sich Informationen und News zu dem Projekt.
  • NEME - Navigating Early Medieval Europe
    Das Onlineportal Navigating Early Medieval Europe (NEME) ermöglicht den Zugang zu der Datenbank des Forschungsprojektes »Rural Riches«. Um die Kernfrage des Projektes (»Welche Rolle spielte die Landbevölkerung in der nachrömischen Wirtschaftsentwicklung in Nordwesteuropa und wie war diese Wirtschaft beschaffen?«) lösen zu können, wurde eine Datenbank entwickelt, in der archäologische Stätten, historische Zeugnisse und Inschriften aus der Merowingerzeit (450-725 n. Chr.) in Nordgallien (heute: Niederlande, Belgien, Luxemburg, deutsches Rheinland, Nordfrankreich) erfasst werden. Um einen möglichst umfassenden Überblick zu erhalten, werden bei den Fundstellen auch die verschiedenen Fundarten, Merkmale der Bestattungsriten und Siedlungsmerkmale erfasst.
    Die frei zugängliche Datenbank ermöglicht die Recherche mittels einer interaktiven Karte, in der weitere Layer (z.B. römische Straßen etc.) eingeblendet werden können. Das Forschungsprojekt wird von den Universitäten Leiden (Niederlande) und Lièges (Belgien) getragen und vom Europäischen Forschungsrat finanziert.
  • ArcheoHotspot
    Die niederländische Initiative »ArcheoHotspots.nl« hat es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst vielen archäologischen Organisationen dabei zu helfen, auf partizipative Weise mit der Öffentlichkeit in Kontakt zu treten. Die Initiative hilft Organisationen bei der Einrichtung eines kurz- oder langfristigen ArcheoHotspots und bietet Unterstützung bei Materialien, Marketing und Kommunikation. »ArcheoHotspots« sind archäologische Lernorte, die für jeden öffentlich und kostenlos zugänglich sein, um sich über archäologische Forschung zu informieren und daran teilzunehmen. Die Homepage der Initiative informiert über die bestehenden Hotspots und die Grundlagen von »ArcheoHotspots.nl«.
 
 
 

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