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Archäologie Online Newsletter 10/2020

15.05.2020

 

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Nachrichten

Präkolumbianische Perlen aus Boa-Knochen auf den Kleinen Antillen entdeckt
Wirbelknochen von Boaschlangen

Der erste Beleg für Boaschlangen auf Martinique, Basse-Terre und La Désirade weist auf die Bedeutung dieser Schlangen für die präkolumbianische Bevölkerung hin

Boaschlangen sind auf der Inselgruppe der Kleinen Antillen in der Karibik heute selten und ihr Vorkommen ist unregelmäßig verteilt, in den archäologischen Aufzeichnungen der Region fehlen sie jedoch fast vollständig. Bislang ist unbekannt, ob dies auf die Verbreitung der Art in der Vergangenheit, schlechte Bedingungen für die Erhaltung tierischer Überreste oder mangelnde Interaktion mit menschlichen Gemeinschaften zurückzuführen ist.

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Neuzeitliche Richtstätte am Bodensee entdeckt
Überblick über die Grabungsfläche bei Allensbach am Bodensee

Bei archäologischen Voruntersuchungen einer Straßenbaumaßnahme wurden bei Allensbach im Landkreis Konstanz die Reste eines Galgens entdeckt. Mit modernen Methoden untersuchte Hinrichtungsstätten sind bislang in Baden-Württemberg sehr selten, daher kommt der Ausgrabung eine hohe wissenschaftliche und überregionale Bedeutung zu.

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Höhlenbär: Vegetarischer Fleischfresser
Fossile Knochen vom Höhlenbär

Nachweis für rein pflanzliche Ernährung des ausgestorbenen Höhlenbären in Europa erbracht

Wissenschaftler vom Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen haben mit einem internationalen Team den Nachweis für eine rein vegetarische Ernährung der ausgestorbenen Höhlenbären in Europa erbracht. Bislang deuteten Untersuchungen daraufhin, dass sich die großen Bären im heutigen Rumänien auch teilweise von Fleisch oder Fisch ernährten. Das Forscher*innen-Team konnte dies nun in einer kürzlich im Nature-Fachjournal »Scientific Reports« erschienenen Studie mit einer neuen Methode widerlegen.

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Ältester Homo sapiens Europas lebte im Jungpaläolithikum
Ausgrabungen in der Bacho-Kiro-Höhle

Ein internationales Forschungsteam berichtet über neue Fossilien des Homo sapiens aus der Bacho-Kiro-Höhle in Bulgarien. Diese wurden auf ein Alter von etwa 45.000 Jahren datiert und zusammen mit Steinwerkzeugen, den Überresten gejagter Tiere, Knochenwerkzeugen und persönlichen Schmuckgegenständen gefunden. Die neuen Entdeckungen dokumentieren den frühesten bekannten Homo sapiens aus dem Jungpaläolithikum und verschieben den Beginn dieses bedeutenden kulturellen Übergangs in Europa weiter in die Vergangenheit. Die am Fundort ausgegrabenen Steinwerkzeuge verbinden die Bacho-Kiro-Höhle mit Funden in ganz Eurasien, bis in die Mongolei im Osten.

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6000 Jahre altes Gerstenmalz vom Bodensee
Ein schalenförmiges verkohltes Getreideprodukt von Hornstaad-Hörnle

Stammt das älteste Bier Europas aus Baden-Württemberg?

Einem internationalen Forscherteam unter der Leitung des Archäobotanikers Dr. Andreas Heiss (Österreichische Akademie der Wissenschaften) ist es gelungen, gemälzte Gerste in prähistorischen Gefäßen aus Pfahlbausiedlungen am Bodensee nachzuweisen. Die Forschungsergebnisse bestätigen, dass malzhaltige Getränke bereits im 4. Jahrtausend vor Christus in Baden-Württemberg zubereitet wurden.

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Mit den Sklaven kamen Seuchen
Schädel afrikanischstammiger Männer aus Mexiko-Stadt

Durch die gewaltsame Verschleppung von Afrikanern in die Neue Welt haben die Europäer offenbar auch Infektionskrankheiten nach Amerika gebracht

Drei Skelette aus einem Massengrab in Mexiko-Stadt aus dem 16. Jahrhundert verdeutlichen die Rolle des transatlantischen Sklavenhandels bei der Einführung und Verbreitung von Krankheitserreger auf den amerikanischen Kontinent. Forschende aus Deutschland und Mexiko kombinierten Skelettbefunde mit Daten aus Genomuntersuchungen und Isotopenanalysen, um die Lebensgeschichte dreier afrikanischer Sklaven zu erforschen und die Auswirkungen der massiven Zwangsmigration zu untersuchen.

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Forscher durchleuchten 2.600 Jahre alten unterirdischen Friedhof aus dem alten Ägypten
Silbermaske aus Sakkara

In Sakkara wurden Priester einer geheimnisvollen Schlangengöttin bestattet: Deutsch-ägyptisches Team untersucht Grabanlage mit modernsten Methoden und stößt immer wieder auf Überraschungen

Wissenschaftler der Universität Tübingen sind im ägyptischen Sakkara einem 2600 Jahre alten Kult um die Schlangengöttin Niut-schies auf der Spur – mit modernsten chemischen und digitalen Methoden. Bereits seit 2016 erforscht das deutsch-ägyptische Team die ausgedehnte unterirdische Grabanlage rund 20 Kilometer südlich von Kairo. Sarkophage aus sechs Grabkammern seien inzwischen geöffnet, zahlreiche Mumien und Objekte untersucht, sagt Grabungsleiter Dr. Ramadan Badry Hussein.

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Kurz notiert

Pofatu: Neue Datenbank für geochemische »Fingerabdrücke« von Artefakten
Verteilung der Orte, von denen die in der Datenbank erfassten Proben stammen

Pofatu ist die erste umfassende Open-Access-Sammlung geochemischer Analysen und Kontextinformationen für archäologische Quellen und Artefakte und ermöglicht neue Erkenntnisse über den Handel und Langstreckenreisen in der Vergangenheit.

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Spätmittelalterliche Marktplatzoberfläche in Beckum freigelegt
Pflasterung aus Kalksteinbruchstücken, die den Rest einer spätmittelalterlichen/ frühneuzeitlichen Marktplatzoberfläche darstellt

Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben bei Bauarbeiten am Marktplatz in Beckum im Kreis Warendorf Pflasterungen aus dem Spätmittelalter oder der frühen Neuzeit entdeckt.

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Barbara Scholkmann-Preis 2020 vergeben
Dr. Fabian Brenker und Dr. Roland Filzwieser

Der Barbara Scholkmann-Preis der Historischen Archäologie geht in diesem Jahr an Dr. Fabian Brenker und Dr. Roland Filzwieser. Der an der Universität Tübingen vergebene Preis würdigt herausragende Arbeiten, mit denen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler einen erkennbaren Forschungsfortschritt für die Historische Archäologie anstoßen. Er ist in diesem Jahr mit insgesamt 3.000 Euro dotiert und wird 2020 zum zweiten Mal von der Abteilung Archäologie des Mittelalters der Universität und dem Verein zur Förderung der Archäologie des Mittelalters Schloss Hohentübingen verliehen.

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Saving Antiquities

Neues Projekt will spielerisch Hintergründe und Funktionsweisen des Kulturgutschutzes vermitteln

In Berlin startet mit "Saving Antiquities" ab Oktober 2020 ein innovatives Projekt, welches das Zusammenwirken der verschiedenen Akteure im Bereich des Kulturgutschutzes interaktiv für die breitere Öffentlichkeit erfahrbar macht. Das Projekt wird für zwölf Monate von der VolkswagenStiftung mit knapp 100.000 Euro gefördert.

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UNESCO-Welterbetag erstmals digital

Am UNESCO-Welterbetag am 7. Juni 2020 laden die deutschen Welterbestätten auf Initiative der Deutschen UNESCO-Kommission und des Vereins UNESCO-Welterbestätten Deutschland zum Erkunden und Experimentieren ein. Aufgrund der Covid-19-Pandemie findet der Aktionstag in diesem Jahr erstmals digital statt.

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Neue Methoden für die Mythosforschung
Darstellung von Herakles mit der kerynitischen Hirschkuh

DFG verlängert Förderung der Forschungsgruppe zu antiken Mythen an der Universität Göttingen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung einer Forschungsgruppe zu antiken Mythen an der Universität Göttingen verlängert. Räumlich deckt die Forschungsgruppe (FOR) »Stratifikationsanalysen mythischer Stoffe und Texte in der Antike (STRATA)« den Bereich vom Irak und Syrien – dem antiken Mesopotamien – über Israel und Griechenland bis Rom ab. Die beantragte Fördersumme liegt bei insgesamt rund 1,5 Millionen Euro für die abschließenden drei Jahre.

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Neu in der Mediathek

Podcast
In Your Face - Gab es die Pestmasken wirklich? - Das Geheime Kabinett

Das Bild des Pestarzts mit der unheimlichen schnabelförmigen Maske steht sinnbildlich für den Schrecken der Seuche schlechthin. Kaum ein Roman, Spiel oder Film zum Thema Pest, das ohne sie auskommt. Aber gab es diese Masken überhaupt jemals? In dieser Episode des Geheimen Kabinetts wird ein kritischer Blick darauf geworfen.

Podcast anhören (Dauer: 19:38)
 
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Neue Einträge im Guide

  • Stonehenge & Avebury World Heritage Site
    Die Aktivitäten und die laufenden wissenschaftlichen Untersuchungen der beiden Weltkulturerbestätten Avebury und Stonehenge werden seit einigen Jahren durch die übergreifenden »The Stonehenge and Avebury WHS Coordination Unit« koordiniert. Auf der Homepage finden sich neben Nachrichten und Veranstaltungen zu den beiden Fundorten auch Informationen rund um die Struktur und Arbeit der Koordinationsstelle.
  • Fundación Atapuerca
    Die Stiftung »Fundación Atapuerca« kümmert sich um die weitere Erforschung und Präsentation der paläolithischen Funde aus dem Atapuerca Tal. Dort wurden in den 1990er Jahren in mehreren Karsthöhlen hunderte fossile Knochen gefunden, die der Gattung Homo zugeordnet werden konnten und deren Alter zum Teil 800.000 Jahre beträgt.
  • POFATU - open-access database for geochemical sourcing of archaeological materials
    Pofatu soll eine umfassende Open-Access-Sammlung geochemischer Analysen und Kontextinformationen für archäologische Quellen und Artefakte werden und neue Erkenntnisse über den Handel und Langstreckenreisen in der Vergangenheit ermöglichen. Die Datenbank enthält Angaben zu Instrumenten, Analyseverfahren und Referenzstandards, die für die Kalibrierung oder zur Qualitätskontrolle verwendet werden. Damit stellt Pofatu die Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit zwischen Provenienzstudien sicher.
  • Museum of Human Evolution (Burgos)
    Das Museum für Menschliche Evolution im spanischen Burgos veröffentlicht auf dem Portal »Google Arts&Culture« drei Onlineausstellungen zum Thema der menschlichen Evolution und präsentiert einige der Ausstellungsstücke. Das Museum befasst sich mit den paläolithischen Fundstellen im Tal Atapuerca.
 
 
 

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