Im August entdeckte ein freiwilliger Mitarbeiter auf einem frisch gepflügten Feld in Güttingen (Kanton Thurgau) mehrere Schmuckscheiben aus der mittleren Bronzezeit. Sofort meldet er den Fund dem Amt für Archäologiedes Kantons, das am nächsten Tag die Dokumentation und Bergung im Block veranlasste. Bei der sorgfältigen Freilegung im Labor wurden in den vergangenen Wochen unter anderem 14 sogenannte Stachelscheiben, zwei Spiralfingerringe und über 100 Bernsteinperlen geborgen. Damit handelt es sich um ein bedeutendes Schmuckensemble aus der mittleren Bronzezeit.
In Freising fanden Archäologen in einem Grab einen Mann mit einer eisernen Prothese am Arm. Das Metallteil verrät, wie weit die Medizin im 15. Jahrhundert entwickelt war.
2.800 Befunde, sechs Brunnen, neun Gräber – und mehr als 100 Hausgrundrisse: Die große Anzahl kreisrunder brauner Verfärbungen im Kies macht deutlich, wie beliebt der Nordrand der heutigen bayerischen Landeshauptstadt einst gewesen sein muss.
Die jüngsten Ausgrabungen an der UNESCO-Weltkulturerbestätte Göbekli Tepe (Südosttürkei) haben zu einer einzigartigen Entdeckung geführt. Eine lebensgroße Wildschweinstatue kam im Sondergebäude D zum Vorschein. An der Statue wurden auch Reste von Farbpigmenten gefunden.
Neue archäologische Entdeckungen am Grab der Meret-Neith in Abydos
Ein deutsch-österreichisches Team unter der Leitung der Archäologin Christiana Köhler von der Universität Wien erforscht im ägyptischen Abydos das Grab der Königin Meret-Neith. Sie war die mächtigste Frau in der Zeit um 3.000 vor unserer Zeitrechnung. Jüngste Ausgrabungen belegen ihre besondere historische Bedeutung: So fanden die Forscher:innen 5.000 Jahre alten Wein und andere Grabbeigaben. Das nährt Spekulationen, dass Meret-Neith die erste Pharaonin des alten Ägypten und Vorgängerin der späteren Königin Hatschepsut war.
Seit 2017 widmet sich eine archäologische Lehr- und Forschungsgrabung der ehemaligen Kaiserpfalz und dem von Otto II. gegründeten reichen Benediktinerkloster in Memleben (Burgenlandkreis). Die diesjährigen Untersuchungen erbrachten neue Erkenntnisse von außerordentlicher Bedeutung. So konnte in Gestalt eines steinernen Vorgängergebäudes der Klosterkirche Ottos II. erstmals ein belastbarer archäologischer Hinweis auf die Pfalz Memleben, den bislang noch nicht lokalisierten Sterbeort Kaiser Ottos des Großen und seines Vaters Heinrich I. identifiziert werden. Ein rätselhaftes Fundament im Kreuzgang der monumentalen Klosterkirche lässt sich zudem womöglich mit der Erwähnung einer Nachbestattung der Eingeweide Ottos des Großen in Verbindung bringen.
Mit der Ausgrabung und Restaurierung von Räumen in der Pyramide von Sahura ist ein bemerkenswerter archäologischer Durchbruch gelungen. Es handelt sich dabei wohl um Lagerräume, die die königlichen Grabbeigaben aufnehmen sollten.
Die Ausgrabungen dieses Jahres in Boğazköy-Hattuša brachten eine unerwartete Überraschung zutage. In einem Ritualtext, der in hethitischer Sprache verfasst ist, ist eine Rezitation in einer bisher unbekannten Sprache versteckt. Er ist noch weitgehend unverständlich.
Bei archäologischen Grabungen entlang der Wöllingerstraße in Endingen am Kaiserstuhl wurden Überreste eines linearbandkeramischen Hauses aus der Jungsteinzeit und Hinweise auf eine späte Bronzezeit-Siedlung entdeckt.
Mit dem Ziel, archäologischen Spuren vergangener kriegerischer Auseinandersetzungen nachzugehen, untersuchte ein Forscherteam des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA) vom 24. Juli bis 21. August die Überreste der spätrepublikanischen Stadt Fregellae im heutigen Italien. Rückstände einer freigelegten landwirtschaftlichen Produktionsanlage sowie Funde aus dem nahen Umland brachten weitere Belege für die Rekonstruktion einer existenziellen Krise.
Archäologinnen und Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben bei Erwitte-Eikeloh (Kreis Soest) die Überreste einer ehemaligen Kirche aus dem 10. Jahrhundert entdeckt. Der 30 Meter lange Steinbau hat einen Grundriss, der in Westfalen bisher unbekannt war.