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Archäologie Online Newsletter 20/2021

29.10.2021

 

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Nachrichten

Archäologie-Team findet monumentalen antiken Tempel
Grabungsarbeiten in der Apsis des Tempels

Archäologinnen und Archäologen der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster haben vergangenen Sommer bei Ausgrabungen in der antiken Stadt Doliche im Südosten der Türkei ein bislang unbekanntes Heiligtum aus römischer Zeit entdeckt. Über einen Zeitraum von neun Wochen legte das Team um Prof. Dr. Engelbert Winter und Prof. Dr. Michael Blömer von der Forschungsstelle Asia Minor Teile eines großen Tempels frei, der sich nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch seine ungewöhnliche Form auszeichnet. Für die Kenntnis der Entwicklung antiker Tempelarchitektur im Nahen Osten ist dieser Fund von großer Bedeutung.

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Die Herkunft der heutigen Hauspferde ist endlich geklärt
Altsteinzeitliche Pferdefigur

Pferde wurden zuerst in der pontisch-kaspischen Steppe im Nordkaukasus domestiziert, bevor sie innerhalb weniger Jahrhunderte den Rest Eurasiens eroberten. Das sind die Ergebnisse einer Studie unter der Leitung des Paläogenetikers Prof. Ludovic Orlando vom französischen »Centre national de la recherche scientifique« (CNRS) aus Toulouse, die kürzlich im Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlicht wurde.

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Studie: Zweifel an menschgemachter Landschaftsentwicklung während der Steinzeit
Auelehm der Weißen Elster

Die Wissenschaft ist sich darin einig, dass der Mensch seine Umwelt signifikant beeinflusst und verändert. Doch seit wann, darüber herrscht noch Uneinigkeit. Bislang galt der Auelehm, der unter anderem an der Weißen Ester zu finden ist, als Indiz für menschengemachte Landschaftsentwicklung seit der Steinzeit. Diese Interpretation wird nun in einer neuen Studie in Frage gestellt.

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Schon Kelten und Römer betrieben Bergbau im Montafon
Die außergewöhnliche Bergbaulandschaft der Knappagruaba am Bartholomäberg wurde mit ihren zahlreichen sehr gut erhaltenen Abraumhalden und Stollenmundlöchern 2012 als herausragendes Kulturdenkmal in das Denkmalbuch der Republik Österreich eingetragen

Ob der Name "Montafon" tatsächlich von dem Wort für "Muntafune" oder "Grubenberg" kommt? Die frühesten Quellen machen dies jedenfalls glaubhaft. Was Archäologen der Goethe-Universität in Frankfurt/Main jedoch herausgefunden haben: Schon in spätkeltischer und römischer Zeit ist in dem 39 Kilometer langen Tal im österreichischen Vorarlberg Bergbau betrieben worden.

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Frühmittelalterliches Kindergrab mit neuer Schockfrost-Technik geborgen
Vereisung des geborgenen Blocks

Denkmalpflegerinnen und -pfleger entwickelten die Methode, um die ungewöhnlich gut erhaltene Bestattung eines bewaffneten Jungen mit Hund vor Beschädigung zu schützen

Ein schützender Eispanzer als Verpackung: Ein Restauratoren-Team, Archäologen und Grabungstechniker des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege haben eine neue Methode entwickelt und erfolgreich angewendet, um ein außergewöhnlich gut erhaltenes Kindergrab aus dem 7. Jahrhundert im Ganzen aus dem Boden zu heben und schonend ins Labor zu transportieren. Sie haben dafür den Grabkammerinhalt Lage für Lage mit Wasser benetzt und diese mit Flüssig-Stickstoff schockgefrostet. 

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Die überraschende Herkunft der Mumien aus dem Tarimbecken
Mumifizierte Frau aus Grab M11, Xiaohe

Genomanalysen zeigen eine genetisch isolierte, aber kulturell kosmopolitische indigene Bevölkerung der Bronzezeit

In einer neuen Studie ist es einem internationalen Forschungsteam gelungen, die genetische Herkunft der rätselhaftesten Mumien Asiens zu bestimmen. Die Mumien aus dem bronzezeitlichen Tarimbecken in Westchina, von denen man annahm, sie seien indoeuropäisch sprechende Einwanderer aus dem Westen gewesen, entpuppten sich als indogene Bevölkerung mit tiefen asiatischen Wurzeln und einer Vorliebe für Speisen aus der Ferne.

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Spuren einer uralten Straße im See
Sedimente werden nach oben geholt

800 Jahre Siedlungsgeschichte mit Landreformen, Seuchen und Kriegen sind in den Sedimenten eines Sees in Polen erhalten. Die Schlüsselrolle spielte die "Via Marchionis" zwischen Brandenburg und dem heutigen Malbork in Polen. In einer polnisch-deutschen Kooperation haben Forschende historische Ereignisse und den Wandel des Naturraums verknüpft. Die Arbeit entstand im Rahmen des Helmholtz Virtuellen Instituts ICLEA (Integrated Climate and Landscape Evolution) und wurde von Michał Słowiński (Polnische Akademie der Wissenschaften) und Achim Brauer (Deutsches GeoForschungsZentrum) geleitet.

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Mittelalterliche Fundamente auf dem Acker
Das Drohnenfoto zeigt den örtlichen Grabungsleiter Fabian Geldsetzer bei der Anfertigung von Fotos für ein 3D-Modell mit dem Structure From Motion-Verfahren

Auf einem Acker in Erwitte (Kreis Soest) kamen beim Pflügen Bruchsteine zutage, die einem ehrenamtlichen Heimatforscher eine Meldung an den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) wert schien. Und tatsächlich: Eine kleine, aber erkenntnisreiche Ausgrabung deutet nun auf ein mittelalterliches Gebäude hin, das aufgrund seiner Bauweise mit dem Adel oder der Kirche in Verbindung stehen könnte.

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Kurz notiert

Ein Überraschungsfund aus dem Hohen Mittelalter
Aquamanile von Großdemsin

Der Aufmerksamkeit eines Spaziergängers ist es zu verdanken, dass das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) einen besonderen Neuzugang verzeichnen kann: Das Aquamanile, ein bronzenes Handwaschgefäß in Form eines Pferdes aus dem Hohen Mittelalter ist ein Luxusobjekt und in archäologischer Hinsicht ein außergewöhnlicher Fund.

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Himmelsscheibe von Nebra fliegt ins All
ESA Missionslogo Cosmic Kiss

Am Samstag, den 6. November 2021, um 4.6 Uhr (deutsche Zeit) startet der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer in den Weltraum und fliegt mit dem Unternehmen SpaceX zur Internationalen Raumstation ISS. Für seine Weltraummission wählte Maurer das Motto »Cosmic Kiss«, ein Name, der zugleich eine »Bekundung der Liebe zum Weltall« darstellt. Für das zugehörige Missionsabzeichen ließ er sich unter anderem von der Himmelsscheibe von Nebra inspirieren.

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Flusspferd trifft Mammut
Der Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen, Prof. Dr. Wilfried Rosendahl, mit Flusspferd-Fundstück und Flusspferd-Rekonstruktion

Noch vor rund 30.000 Jahren tummelten sich Flusspferde im Rhein. Dies wies ein interdisziplinäres Forscherteam jetzt im Rahmen des Projekts "Eiszeitfenster Oberrheingraben" nach. Damit revidieren sie die Vorstellung von der Lebenswelt der Eiszeit: Flusspferd und Mammut sind wohl aufeinandergetroffen.

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Im Schutt des Corps de Logis
Initialen auf gusseiserner Kaminplatte

Im Zuge von Ausschachtungsarbeiten zum Einbau einer Aufzugsanlage am Zerbster Schloss führte das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt von Mitte August bis Mitte Oktober 2021 baubegleitende archäologische Dokumentationsarbeiten am Zerbster Schloss durch. Dabei konnten zahlreiche Funde geborgen werden, die Aufschluss über das Leben der Bewohner des Schlosses in der Barockzeit, aber auch Hinweise auf eine ältere, vorbarockzeitliche Nutzung des Geländes geben.

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Herrenhäuser des Ostseeraums werden mittels Bodenradar untersucht
Auf der Suche nach Resten einer historischen Gartenanlage vermisst der Archäologe Klaus Löcker (ZAMG) mit einem Bodenradarsystem den Park des Schlosses Broock. Foto Immo Trinks

Mit dem Forschungsprojekt »Herrenhäuser des Ostseeraums« am Casper-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald wird erstmals eine grenzübergreifende Dokumentation, Erforschung und Präsentation der tausenden Guts- und Herrenhäuser im gesamten Ostseeraum erfolgen. Dabei kommen auch geophysikalische Messungen (Bodenradar) zum Einsatz, um so Erkenntnisse über längst zerstörte Herrenhäuser zu erlangen und zerstörungsfrei die baulichen Strukturen in der Umgebung der Gebäude zu erfassen.

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Eine neue Archäologische Informationsstelle in Basel
Die interaktive mediale Präsentation ermöglicht eine Zeitreise von der römischen Zeit bis zum An-fang des 20. Jahrhunderts. (Foto: Adrian Jost, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt)

Beim Neubau des Amts für Umwelt und Energie (AUE) stiess die Archäologische Bodenforschung während der Ausgrabungen im Jahr 2019 unerwartet auf Mauerreste eines repräsentativen Steinbaus, der hier um die Mitte des 13. Jahrhunderts stand. Das heute in der Archäologischen Informationsstelle im Untergeschoss des AUE erhaltene Mauerfragment ist ein markantes Zeugnis der mittelalterlichen Stadtgeschichte und steht für einen wichtigen Abschnitt in der Siedlungsentwicklung im Mündungsgebiet des Birsigs.

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Silberne Halbkugel 2021 für den Förderverein Eiszeitkunst im Lonetal

Der Förderverein Eiszeitkunst im Lonetal e.V. ist am 22.10.2021 im Berlin Congress Center vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz mit der Silbernen Halbkugel 2021 ausgezeichnet worden. Der jährlich vergebene Deutsche Preis für Denkmalschutz ist die höchste Auszeichnung auf dem Gebiet der Denkmalpflege in Deutschland.

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Erforschung alter DNA: Neue Richtlinien für ethischen Umgang

Die Analyse alter menschlicher Genome ist ein wichtiges Werkzeug zur Erforschung der Menschheitsgeschichte. Sie zeigt Zusammenhänge zwischen Menschen, die zu unterschiedlichen Zeiten lebten und gibt Aufschluss zu Mobilität und Interaktion. In den letzten zehn Jahren konnte alte DNA immer wieder Beweise liefern, um Mythen von "Reinheit" von Populationen - und damit rassistische sowie nationalistische Narrative - zu widerlegen. Die rasche Entwicklung dieser Art der Forschung machte aber neue ethische Standards für dieses Feld notwendig, die aktuell in Nature publiziert werden.

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Weitergabe von Religion und Ritual in der Antike

Im Wintersemester 2021/22 wird mit der Klassischen Archäologin PD Dr. Susanne Moraw von der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Rahmen der "Gastprofessur für transnationale Forschung" des Jakob-Fugger-Zentrums eine international ausgewiesene Forscherin nach Augsburg kommen. Sie wird gemeinsam mit der Augsburger Archäologin Prof. Dr. Natascha Sojc, die sich als Research Fellow des Zentrums für ein Semester auf ihre Forschung konzentrieren kann, an einem Projekt zur intergenerationellen Weitergabe von Religion und Ritual in der Antike zu arbeiten.

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Neue Einträge im Guide

  • muse-um-zürich
    Den Museen in der Region Zürich die Möglichkeit eines Netzwerkes zu bieten, ist das Anliegen des Vereins »muse-um-zürich«. U.a. mit seinem Internetportal möchte der Verein die Positionierung der Museen im Kultur-, Bildungs- und Freizeitangebot verbessern. Dem Verein können Museen und ähnliche Institutionen aus der Region Zürich beitreten. Das Portal präsentiert Informationen zu allen Mitgliedermuseen und bietet mit der Rubrik »Aktuell« einen Veranstaltungskalender.
  • Stadtmuseum Münster
    Das Stadtmuseum Münster zeigt die Geschichte der Stadt Münster von den Anfängen bis zur Gegenwart. Das Kernstück des Museums ist eine Schausammlung, die einen Überblick über die münsterische Stadtgeschichte bietet. Auf der Homepage präsentiert das Museum seine Dauerausstellung sowie die aktuellen Veranstaltungen.
  • Stadtmuseum Düsseldorf
    Von der Ur- und Frühgeschichte bis in die Gegenwart zeigt das Stadtmuseum Düsseldorf die Geschichte, Kultur und Kunst der Stadt und der umliegenden Region. Die Homepage des Museums ist leider etwas unübersichtlich, informiert aber über die Aktivitäten des Hauses.
  • Museum im Deutschhof - Heilbronn
    Die Archäologische Sammlung der Stadt Heilbronn ist ein wichtiger Teil des »Museums im Deutschhof« und wird in der Dauerausstellung präsentiert. Auf seiner Homepage informiert das Museum über die aktuellen Veranstaltungen und die Themenschwerpunkte der Dauerausstellung.
 
 
 

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