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Archäologie Online Newsletter 07/2025

05.04.2025

 

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Nachrichten

Entdeckung eines frührömischen Massengrabes
Sensationsfund eines frührömischen Massengrabes in Simmering

Sensationsfund in Wien-Simmering

Im Zuge der Sanierung des Sportplatzes (Ostbahn-XI-Platz) in Simmering stieß die Baufirma Ende Oktober 2024 auf eine große Ansammlung menschlicher Überreste. Nach den wissenschaftlichen Untersuchungen unter der Leitung der Stadtarchäologie Wien in Zusammenarbeit mit dem archäologischen Dienstleister Novetus, wurden nun im Wien Museum erste Forschungsergebnisse und Hypothesen präsentiert. Dies ist ein in Europa einzigartiger Fund und birgt möglicherweise einen Schlüssel zur Gründungsgeschichte Wiens.

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Modellierung der Demografie des Übergangs zur Landwirtschaft
Blick von der Cova de les Cendres (Alacant, Spanien)

Die Erforschung des Übergangs vom Jagen und Sammeln zur Landwirtschaft ist in der Menschheitsgeschichte von zentraler Bedeutung. Häufig wird dieser Übergang externen Faktoren wie Umweltveränderungen zugeschrieben. Der Wandel kann auf zwei Arten stattgefunden haben: Entweder entwickelten verschiedene Gruppen unabhängig voneinander die Landwirtschaft, oder diese frühen Bauern interagierten mit Jägern und Sammlern, die dann die neuen Techniken übernahmen.

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Alte Genome aus der Grünen Sahara entschlüsselt
Natürliche Mumie aus dem Takarkori Rock Shelter

Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie hat die ersten alten Genome aus der so genannten Grünen Sahara sequenziert. Die DNA-Analyse von zwei 7.000 Jahre alten Viehzüchtern aus dem Takarkori Rock Shelter im Südwesten Libyens zeigt, dass diese zu einer lange isolierten und heute ausgestorbenen nordafrikanischen genetischen Linie gehören. Diese Gruppe von Hirtennomaden weist nur einen geringen Anteil nicht-afrikanischer genetischer Abstammung auf, was darauf hindeutet, dass sich die Viehhaltung in der Grünen Sahara vorwiegend durch kulturellen Austausch und nicht durch massive Migration von Menschen verbreitet hat.

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Göttlicher Schmuck und Messer unterm Keller
Gemme mit Abbild des Gottes Merkur

Weitere Erkenntnisse nahe des Römerlagers Anreppen

In Delbrück-Bentfeld (Kreis Paderborn) untersucht ein Grabungsteam, begleitet vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), eine Siedlung der ersten Jahrhunderte nach Christi Geburt. Seit November 2024 wird hier archäologisch gearbeitet, nun gibt es weitere Erkenntnisse: Gefunden haben die Fachleute einen besonderen Schmuckstein, eine Gemme, und ein rätselhaftes Messer im Boden. Was feststeht: Hier bestanden mindestens drei Hofstellen einheimischer Siedler, in direkter Nachbarschaft zum Römerlager Anreppen. Und auch nach dem Abzug der Römer blieben die Kontakte hinter den Limes am Rhein.

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Prähistorische Alge wieder zum Leben erweckt
Kieselalge Skeletonema marinoi

Ein Forschungsteam unter Federführung des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) konnte Ruhestadien einer Alge wiederbeleben, die vor fast 7.000 Jahren zum Grund der Ostsee gesunken waren. Trotz jahrtausendelanger Inaktivität im Sediment ohne Licht und Sauerstoff erlangte die untersuchte Kieselalgenart ihre volle Lebensfähigkeit zurück.

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Grabmal Ottos des Großen im Magdeburger Dom geöffnet
Abnahme der Deckplatte am Sarg Ottos des Großen

Seit Januar ist das Grabmal Ottos des Großen im Magdeburger Dom Gegenstand von umfangreichen Untersuchungen. Anfang März wurde unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen die Deckplatte des Kalksteinsarkophags erfolgreich abgenommen. Darunter ist nun wie erwartet ein schlichter Holzsarg zu sehen. Die bisherigen Maßnahmen zur umfassenden Schadensdokumentation der Grablege und das weitere Vorgehen zur Konservierung des Grabmals wurden am Mittwoch bei einem gemeinsamen Pressetermin der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt und des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt vorgestellt.

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Bronzedolche in einem Acker bei Kutenholz entdeckt
Bronzedolch

Die Entdeckung zweier über 3000 Jahre alter Bronzedolche in einem Acker bei Kutenholz (Landkreis Stade) sorgt bei Archäologen für Aufsehen: Mit einem Metalldetektor hatte der Sondengänger Frank Hoferichter, der eng mit dem Stader Kreisarchäologen Daniel Nösler zusammenarbeitet, hier bereits im Jahr 2017 Fragmente entdeckt, die zu den jetzt mit seiner Hilfe gefundenen Klingen passen. Sie gehören zu den ältesten Bronzezeitfunden Niedersachsens. Professor Tobias Mörtz, Archäologe an der Universität Hamburg und Fachmann für bronzezeitliche Waffendeponierungen, geht davon aus, dass die Dolche kultische Bedeutung hatten.

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In Troja tranken auch einfache Leute Wein
Depas-Becher aus Troia

Einem Forscherteam ist erstmals der chemische Nachweis gelungen, dass in Troja tatsächlich Wein getrunken wurde. Das hatte bereits der Entdecker der legendären Siedlungs- und Festungsanlage, Heinrich Schliemann, im 19. Jahrhundert vermutet. Außerdem fanden die Forschenden der Universitäten Tübingen, Bonn und Jena heraus, dass auch einfache Leute in Troja Wein tranken - nicht nur Angehörige der Elite.

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Warum der Mensch ein kleineres Gesicht als der Neandertaler hat
CT-Scans von Schädeln eines Neandertalers und eines modernen Menschen

Bei Homo sapiens endet das Wachstum des Gesichts in der Pubertät

Das menschliche Gesicht unterscheidet sich deutlich von dem unserer fossilen Verwandten und Vorfahren – es ist vor allem deutlich kleiner und zierlicher. Die Gründe für diese Veränderung sind jedoch weitgehend unbekannt. Ein Forschungsteam unter Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie hat nun untersucht, wie und warum unsere Spezies eine so einzigartige Gesichtsform entwickelt hat.

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Das älteste Gesicht Europas: Fossil-Fund schreibt Geschichte unserer Vorfahren neu
Rekonstruierte Gesichtsknochen eines frühen Homininen

Vor 1,4 Millionen Jahren lebten mindestens zwei verschiedene Homininenarten in West-Europa, zeigt neue Studie. Ein internationales Forschungsteam, darunter Senckenberg-Wissenschaftlerin Dr. Julia Galán García, hat im Jahr 2022 entdeckte fossile menschliche Gesichtsknochen auf ein Alter von bis zu 1,4 Millionen Jahren datiert. Die fossilen Fragmente einer linken Gesichtshälfte aus der spanischen Fundstätte Sima del Elefante stellen damit das älteste bekannte Gesicht in Westeuropa dar.

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Wir sind Welterbe

Viele der gegenwärtig 54 UNESCO-Welterbestätten Deutschlands liegen teilweise oder sogar gänzlich unter der Erde. Was macht sie so besonders? Und: Kann man sie zugleich der Öffentlichkeit bekannt machen, sie erforschen und kommenden Generationen erhalten? In der aktuellen AiD werfen wir den Blick auf einige der archäologischen Titelträger.

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Kurz notiert

Johanna-Mestorf-Akademie zeichnet Forschungen zum Verhältnis von Mensch und Umwelt aus
Dr. Jo Sindre Eidshaug (Trondheim, Norwegen) und Dr. Li Tang (Jena) teilen sich den Johanna-Mestorf-Preis

Jo Sindre P. Eidshaug (Trondheim, Norwegen) und Li Tang (Jena) teilen sich den Johanna-Mestorf-Preis 2025 für herausragende Dissertationen im Bereich der sozial-ökologischen Forschung und der Landschaftsarchäologie.

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Archäologie Lab PETRI Berlin soll Forschung mit Erlebnis verbinden
Visualisierung/Collage PETRI Berlin und Nachbarbebauung

Am 24. Juni 2025 öffnet das PETRI Berlin auf der Spreeinsel seine Türen und lädt dazu ein, in die faszinierende Welt der Archäologie einzutauchen. Die einzigartige Kooperation des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin und des Landesdenkmalamtes Berlin überrascht mit einem innovativen Ansatz, der Werkstätten und den Bereich für Besucherinnen und Besucher verbindet.

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Die neue "Gesellschaft für Archäologie in Baden-Württemberg e.V."

Am Samstag, dem 22. März 2025, trafen sich im Archäologischen Landesmuseum Konstanz Mitglieder und Vorstände der zwei landesarchäologischen Vereine Förderkreis Archäologie in Baden e.V. und Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern e.V. und beschlossen die Zusammenführung als "Gesellschaft für Archäologie in Baden-Württemberg e.V."

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Hoffnung auf Neustart in Damaskus
Schild der Außenstelle Damaskus des DAI

Nach Jahren der Krise setzt das Deutsche Archäologische Institut auf Wiederbelebung gemeinsamer Forschung in Syrien – als Beitrag zur kulturellen Erneuerung und zum gesellschaftlichen Wiederaufbau.

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Keilschrift: Thesaurus Linguarum Hethaeorum Digitalis erweitert
Von der Keilschrift zum Code: Ausschnitt aus einem 2024 in Boğazköy-Hattuša gefundenen hethitischen Keilschrifttext im Foto und XML-Text

Der Thesaurus Linguarum Hethaeorum Digitalis (TLHdig 0.1) bietet Forschenden und Studierenden seit 2023 Online-Zugang zu historischen Quellen auf der Plattform des Hethitologie-Portals Mainz (HPM). Seit seinem Start verzeichnet er mehr als 100.000 Zugriffe pro Monat. Damit ist er zu einem der digitalen Werkzeuge geworden, die in der Hethitologie täglich genutzt wird.

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"Schinderhannes" eindeutig identifiziert
Das Porträt zeigt den "Schinderhannes". Genetische Analysen ermöglichten nun auch die Bestimmung seiner tatsächlichen Augen-, Haar- und Hautfarbe – sowie die eindeutige Identifizierung seines Skeletts

Skelette wurden vor 220 Jahren vertauscht

Die legendären Räuber "Schinderhannes" und "Schwarzer Jonas" wurden 1803 in Mainz durch das Fallbeil hingerichtet. 1805 brachte der erste Lehrstuhlinhaber der Anatomie der Universität Heidelberg, Jacob Fidelis Ackermann, die beiden Skelette in sein Institut, wo sie in der Folge verwechselt wurden. Diesen Irrtum konnte nun ein internationales Forschungsteam mit modernsten Analyseverfahren aufklären und das Skelett des "Schinderhannes" eindeutig zuordnen.

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Neu in der Mediathek

Podcast
Buchdruck im 15. Jahrhundert. Die Menschen hinter der Revolution (2/2) - Epochentrotter

Wer betrieb eine Druckerwerkstatt? Wer finanzierte die kostspieligen Produktionen? Und wer kaufte am Ende die neuen Massenmedien? Eine Revolution entsteht nicht aus der Leere und so werfen wir in der zweiten Folge unserer Buchdruck-Reihe einen Blick auf die sozialen und ökonomischen Aspekte dieser spätmittelalterlichen Entwicklungen. Dabei steht dem Epochentrotter-Team erneut der Historiker Philipp Heil zur Seite, der von Frauen im Druckergewerbe, dem schnelllebigen Buchhandel und besonderen Kundenwünschen berichtet.

Podcast anhören (Dauer: 01:02:10)
 
Podcast
Buchdruck im 15. Jahrhundert. Zwischen Revolution und Tradition (1/2) - Epochentrotter

Johannes Gutenberg löste zur Mitte des 15. Jahrhunderts nicht weniger als eine Medienrevolution aus. Mit seinen beweglichen Lettern war es fortan möglich, Texte in bisher ungeahnter Geschwindigkeit zu vervielfältigen. Doch das Druckerhandwerk musste erst seinen Platz in der spätmittelalterlichen Medienlandschaft finden und verhaftete daher zunächst bei teils Jahrhunderte alten Traditionen, die handgeschriebene Bücher etabliert hatten. Erst mit der Zeit emanzipierte sich der Druck zu einem eigenständigen Medium. Mit dem Bibliothekar und Druckexperten Philipp Heil werfen die Epochentrotter einen genauen Blick in die Druckerwerkstätten der Zeit und beleuchten detailliert die einzelnen Schritte des neu entstandenen Druckhandwerks.

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Neue Einträge im Guide

  • Castellón Arqueológico - Archaeological Castellón
    Das Projekt »Castellón Arqueológico« widmet sich der digitalen Erschließung des archäologischen Erbes der spanischen Provinz Castellón. Die Webseite bietet detaillierte Informationen, Dokumentationen und interaktive 3D-Modelle von Ausgrabungsstätten, um historische Inhalte technologiegestützt zugänglich zu machen. Schwerpunkte liegen auf der wissenschaftlichen Aufbereitung für Fachpublikum sowie der didaktischen Vermittlung an eine breite Öffentlichkeit, gestützt auf virtuelle Rundgänge und multimediale Ressourcen.
  • Archaeological Research in the North Aegean (ARENA)
    Das Forschungsprojekt ARENA digitalisiert und verwaltet wissenschaftliche Publikationen zu antiken Stätten in Nordgriechenland/Ägäis-Thrakien (8. Jhd. v. Chr. - 31 v. Chr.). Es bietet umfassende Bibliographien, digitale Werkzeuge und Lehrmaterialien zu Stätten wie Abdera oder Philippi. Ziel ist die zentrale Aufbereitung archäologischer Daten durch Archäologie, Philologie und IT. Das Projekt präsentiert die Veröffentlichungen online mit digitalen Werkzeugen. Darüber hinaus werden archäologische Informationen zu einzelnen Stätten in verständlicher Form zur Verfügung gestellt.
  • AtticPOT - Attic Pottery in Thrace
    Das Forschungsprojekt »AtticPO«T untersucht die attische Präsenz in Thrakien vom 6. bis 4. Jahrhundert v. Chr. durch die Analyse der dortigen kommerziellen und sozialen Netzwerke. Der Schwerpunkt liegt auf attischer bemalter Keramik, die im antiken Thrakien gefunden wurde. Ziel war es, einen Überblick über die attische Feinkeramik und ihre Verbreitung zu erhalten. Zu diesem Zweck wurde ein Repositorium attischer Vasen in Thrakien angelegt, das mehr als 5.400 Objekte enthält und online recherchiert werden kann.
 
 
 

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