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Archäologie Online Newsletter 21/2024

18.10.2024

 

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Nachrichten

Spektakuläre Grabkammer der frühen Kelten bei Riedlingen entdeckt
Rekonstruktion des Grabhügels mit Raubgräbertunnel

Bei archäologischen Ausgrabungen wurde in der Donauebene bei Riedlingen (Lkr. Biberach) eine Grabkammer aus frühkeltischer Zeit gefunden. Sie lag im Zentrum eines riesigen Grabhügels, der einen Durchmesser von 65 m besitzt und heute noch knapp 2 m hoch ist. Ursprünglich dürfte er eine Höhe von über 6 m aufgewiesen haben. Mit diesen Dimensionen gehört er zur zahlenmäßig kleinen und exklusiven Gruppe der sogenannten Fürstengrabhügel. Solche Hügel errichteten die Kelten Südwestdeutschlands in der Zeit zwischen 620 und 450 v. Chr. für besonders hochstehende Persönlichkeiten.

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Eine Siedlung an der "Halle des Königs" in Seddin
Ausgrabung bei Seddin 2024

Genau 125 Jahre nach der Entdeckung des »Königsgrabes« von Seddin wurde die überraschend dicht bebaute Siedlung des »König Hinz« gefunden. Nun ist bekannt, wo die Menschen wohnten und wie groß die Gebäude der »einfachen« Bevölkerung waren, die direkt beim vermuteten »Königshof« wohnten.

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Außergewöhnlicher Fund in Südserbien: 8.000 Jahre altes Haus entdeckt
Fundort Svinjarička Čuka

Ein außergewöhnlicher Fund gibt Aufschluss über die Ursprünge der Sesshaftwerdung in Europa: In Svinjarička Čuka wurde ein 8.000 Jahre altes Haus entdeckt. Die archäologischen Entdeckungen werfen ein neues Licht auf die frühen Ackerbaugesellschaften und die Verbreitung jungsteinzeitlicher Innovationen auf dem Balkan.

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Römisches Haus mit Mosaiken auf Sizilien entdeckt
Reste des Mosaikbodens des römischen Hauses auf Sizilien

Seit mehr als 20 Jahren erforschen Archäologinnen und Archäologen der Universität Göttingen auf Sizilien, wie die Menschen früher gelebt und gehandelt haben. Jetzt ist ihnen eine weitere wichtige Entdeckung gelungen: In der Provinz Catania gruben sie Reste eines römischen Hauses mit Mosaikboden aus dem 2. bis 4. Jahrhundert nach Christus aus. Das Haus lag fast 500 Meter über dem Meeresspiegel nahe der Stadt Vizzini an der südöstlichen Spitze Siziliens und war Teil eines ganzen römischen Dorfes.

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Geschicklichkeit im bronzezeitlichen Speerkampf
Speerkampf-Experiment

Wie lassen sich Geschicklichkeit und Kampfkunst in bronzezeitlichen Speerkämpfen besser nachvollziehen? Dazu stellen Forschende mit Göttinger Beteiligung einen neuen Ansatz vor: Hierbei simulieren sie Schritt für Schritt den tatsächlichen Kampf und gewinnen so neue Erkenntnisse über Kampfstile und die Entstehung von Spuren an den Waffen. Zusätzlich fließt mit ein, wie sich diese Spuren im Laufe der Zeit verändern. Die Methode ist in der Fachzeitschrift Journal of Archaeological Science veröffentlicht.

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Grabkammer der altägyptischen Priesterin Idy entdeckt

Ein internationales Archäologenteam unter der Leitung von Prof. Dr. Jochem Kahl von der Freien Universität Berlin hat in der Nekropole von Assiut (Ägypten) einen außergewöhnlichen Fund gemacht. Die Forscherinnen und Forscher entdeckten die Grabkammer der altägyptischen Priesterin Idy, Tochter des Regionalgouverneurs Djefai-Hapi I., in einem bisher unzugänglichen Teil seines monumentalen Grabes aus der Zeit um 1880 v. Chr.. Der Fund, der nach 20 Jahren Feldarbeit freigelegt wurde, gilt als eine bedeutende archäologische Sensation.

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Archäologen entdecken älteste Kirche Armeniens
Rekonstruktion der spätantiken Kirche in Artaxata

Archäologen der Armenischen Akademie der Wissenschaften und der Universität Münster haben in der antiken Stadt Artaxata die Reste einer bisher unbekannten frühchristlichen Kirche entdeckt. Der Fund umfasst einen Achteckbau mit kreuzförmigen Anbauten.

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Archäologische Fundstellen benötigen individuelle Schutzkonzepte
Zerstörte Mauerrekonstruktion am Kleinkastell Nettersheim

Kooperationsprojekt untersucht Ursachen für Hochwasserschäden an archäologischen Fundstellen im Rheinland und wie entstandene Schäden in Zukunft schneller erfasst werden können / Veröffentlichung in »Environmental Sciences Europe«

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«Das Schlimmste ist, dass ich meine Schulden bezahlen muss…»

«Das Schlimmste ist, dass ich meine Schulden bezahlen muss…»

Armut war in der Antike ein allgegenwärtiger Zustand – während eine kleine Elite ihren Wohlstand genoss, lebten die meisten Menschen am Rande des Existenzminimums. Altertumswissenschaftler haben sich in den letzten Jahren eingehender mit den Unterschichten in der klassischen Antike beschäftigt. Zu welchen Ergebnissen sie dabei gekommen sind, erfahren Sie in der neuen Ausgabe der ANTIKEN WELT, die Sie kostenlos testen können.

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Kurz notiert

Gird-i-Dasht: Ausgrabungen an einem wichtigen Knotenpunkt des Fruchtbaren Halbmonds
Grabung am Tell Gird-i-Dasht.

Erfolgreiche Zusammenarbeit der Universität Soran und des Exzellenzclusters ROOTS gehen ins fünfte Jahr

Der Übergang der Menschheit zu einer sesshaften Lebensweise mit Viehzucht und Pflanzenbau, die Erfindung der Schrift, die Entwicklung von Staatlichkeit und Verwaltung – all das fand im sogenannten Fruchtbaren Halbmond statt. Die Delzian-Ebene in der heutigen Autonomen Provinz Kurdistan im Irak gehört zu dieser Region. Hier liegt der Siedlungshügel (Tell) Gird-i-Dasht, der über Jahrtausende die Hauptsiedlung der Ebene und ein wichtiger Knotenpunkt für alle Arten von kulturellen Kontakten war. Aktuell untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Wissenschaftlichen Forschungszentrums der Universität Soran (Autonome Provinz Kurdistan, Irak), des Exzellenzclusters ROOTS an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Universität Stavanger (Norwegen) in einer mehrwöchigen Grabungskampagne gemeinsam Teile des Siedlungshügels.

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Preis für Römerboot-Nachbau der FAU
Rekonstruiertes Römerboot

Prof. Dr. Boris Dreyer für gemeinsame Forschungsarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern gewürdigt

Menschen außerhalb der Wissenschaft in die eigene Forschungsarbeit mit einbeziehen – und vom »Wissen der Vielen« profitieren: Beim Nachbau eines Römischen Patrouillenboots nach Originalfunden hat Althistoriker Prof. Dr. Boris Dreyer diese Idee von Citizen Science ausgezeichnet umgesetzt.

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Mutterschaf oder Bock?
Sprungbeinknochen von Rind und Auerochse

KI ermöglicht Geschlechtsbestimmung am Sprungbeinknochen

Forschende der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB) stellen eine KI-gestützte Methode vor, um mit hoher Genauigkeit das Geschlecht von Schafen zu bestimmen – und zwar nur anhand linearer Maße an ihren Sprungbeinen. Ihre Ergebnisse präsentierte und veröffentlichte das Team aus Archäozoologie sowie Informatik kürzlich auf der 20. IEEE International Conference on eScience in Osaka, Japan.

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75 Jahre VLA - Festakt zum Jubiläum des Verbandes der Landesarchäologien
Als ehemaliger Erster Direktor der Römisch-Germanischen Kommission wusste Prof. Dr. Siegmar von Schnurbein mit persönlichen Anekdoten die frühen Jahre der Verbandsarbeit lebendig zu schildern

Mit einem Festakt wurde am 29. September in der Rotunde des Schlosses Biebrich das 75-jährige Gründungsjubiläum des Verbandes der Landesarchäologien in der Bundesrepublik Deutschland (VLA) begangen.

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Neue Einträge im Guide

  • Vidimus
    Vidimus ist das einzige Online-Magazin, das sich ausschließlich der mittelalterlichen Glasmalerei widmet. Vidimus sieht sich als  »Sprachrohr« des britischen Zweigs der internationalen Vereinigung für mittelalterliche Glasmalerei (CVMA).
  • Deutsches Glasmalerei-Museum Linnich
    Das Deutsche Glasmalerei-Museum in Linnich ist ein Spezialmuseum für Glasmalerei vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert. Es zeigt in wechselnden Ausstellungen mittelalterliche, historische und zeitgenössische Exponate. Die Homepage des Museums informiert über die Aktivitäten und Angebote des Hauses und bietet in einer eigenen Rubrik einen umfassenden Einblick in die Kunst der Glasmalerei.
  • AAArC - African Archaeology Archive Cologne
    Das »African Archaeology Archive Cologne« (AAArC) hat es sich seit 2012 zur Aufgabe gemacht, die umfangreichen Sammlungen von Funden, Bildern, Zeichnungen und Texten der Forschungsstelle Afrika am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln zu digitalisieren und in der Objektdatenbank ARACHNE sichtbar zu machen. Inzwischen sind große Teile der Bestände digitalisiert und online verfügbar, die vollständige Erschließung wird jedoch noch einige Jahre in Anspruch nehmen.
  • Entangled Africa: Innerafrikanische Beziehungen zwischen Regenwald und Mittelmeer, ca. 6000 – 500 Jahre vor heute
    Im Mittelpunkt des Projektes »Entangled Africa« steht die Erforschung der Archäologie und Umweltgeschichte, der Entwicklung und Verbreitung von Technologien und Objekten, der Beziehungen zwischen Bevölkerungsgruppen, der menschlichen Interaktion mit Klimazonen und Naturräumen Afrikas aus afrikanischer Perspektive. Im sehr umfangreichen Blog des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts finden sich ausführliche Darstellungen sowie aktuelle Nachrichten aus dem Projekt und seinen einzelnen Teilprojekten.
  • Jebel Barkal Archaeological Project
    Ziel des Jebel Barkal Archaeological Project (JBAP) ist die Erforschung der antiken Stadt Jebel Barkal, die als Hauptstadt des antiken kuschitischen Reiches diente und als eine der ältesten und bedeutendsten Zivilisationen Afrikas gilt. Die archäologische Stätte liegt im nördlichen Sudan und beherbergt bedeutende Überreste kuschitischer Tempel und Städte, die von der langen religiösen und politischen Bedeutung der Stadt zeugen.
  • Monastic Ireland
    Die Website »Monastic Ireland« erfasst und präsentiert die zahlreichen irischen Klöster. Über eine geographische Suche nach Grafschaften oder Provinzen werden auf einer interaktiven Karte alle relevanten religiösen Stätten innerhalb des gewählten Gebietes angezeigt. Die erweiterte Suche ermöglicht es dem Besucher, seine Suche zu verfeinern und beispielsweise nach künstlerischen Merkmalen oder nach einem bestimmten Mönchsorden (z.B. Franziskaner, Zisterzienser, Dominikaner) zu suchen. Zu jedem Ort erhält man detaillierte Informationen und Bilder.
  • Institut français de Chypre - Archéologique
    Das »Institut français de Chypre« unterstützt im Rahmen seiner Arbeit auch zahlreiche archäologische Forschungsprojekte und Ausgrabungen auf Zypern. Auf der Homepage des Instituts findet sich ein kurzer Überblick über die Aktivitäten.
 
 
 

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