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| Seit Sommer 2016 führen Innsbrucker Archäologinnen und Archäologen in der Gemeinde Irschen im Süden Österreichs Grabungen in einer spätrömischen Höhensiedlung durch. Vor zwei Jahren haben sie eine sensationelle Entdeckung gemacht: Ein christlicher Reliquienschrein war noch in einer bisher ebenfalls unbekannten Kirche verborgen. Darin enthalten: Eine reich verzierte antike Reliquiendose aus Elfenbein. |
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| Bejagung und klimatische Veränderungen führten zum Verschwinden der Steppenbewohner vor 10.000 Jahren. Ein internationales Forschungsteam mit Prof. Dr. Hervé Bocherens vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment (SHEP) an der Universität Tübingen hat die Ursachen für das Aussterben des Wollnashorns nach dem Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren untersucht. Ihre Studie zeigt, dass die konstante Bejagung durch den Menschen gemeinsam mit Temperaturveränderungen die Populationen der Tiere nachhaltig schwächte, wodurch sie nicht mehr in günstigere Lebensräume ausweichen konnten. Ihr Verschwinden mache auch die Gefährdung heutiger großer Wildtiere deutlich. |
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| Auf dem heutigen Gebiet Italiens lebten bereits vor rund 660.000 bis 610.000 Jahren Höhlenlöwen. Das belegt ein Mittelfußknochen aus der Fundstätte Notarchirico nahe Venosa in der Region Basilicata, der bei der erneuten Durchsicht früherer Funde entdeckt wurde. Es handelt sich um den bisher ältesten Nachweis der inzwischen ausgestorbenen Großkatze in Südeuropa. Er wurde von einem internationalen Forschungsteam mit Dr. Alessio Iannucci aus der Terrestrischen Paläoklimatologie der Universität Tübingen als Hauptautor identifiziert und veröffentlicht. |
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| Die aktuellen archäologischen Untersuchungen auf dem Posaer Berg enthüllen überraschende Details über das ehemalige Benediktinerkloster Posa und seine ottonischen Vorgängerbauten. Neue Funde im Kapitelsaal und Kreuzgang sowie Hinweise auf eine historische Wasserleitung bereichern das Verständnis der mittelalterlichen Geschichte des Ortes. |
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| Seit April grub eine archäologische Fachfirma begleitet durch die LWL-Archäologie für Westfalen eine Menge Holz an der Wasserstraße in Wiedenbrück aus. Geplante Baumaßnahmen mit Unterkellerung machten das notwendig. Dabei kamen Zeugnisse einer Aktion zur Baulandgewinnung zutage, die im Mittelalter vor rund 800 Jahren hier stattgefunden haben muss. |
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| Wo hat die Vorstellung von "Gott" ihren Ursprung? Der Ägyptologe Prof. Dr. Ludwig Morenz von der Universität Bonn ist überzeugt, im Südwesten der Halbinsel Sinai in Ägypten die ältesten Belege für "El" gefunden zu haben. Dabei handelt es sich um den personifizierten Gott, den wir später etwa aus Ugarit, der Hebräischen Bibel oder dem Koran kennen. Unter den sozio-kulturellen Bedingungen auf dem Hochplateau von Serabit el Chadim und dem ägyptischen Einfluss scheint der Allgemeinbegriff el (= Gott) zur spezifischen Gottesperson "El" geprägt und auch bildlich dargestellt worden zu sein. |
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| Großangelegte archäologische Ausgrabungen der Jahre 2018 bis 2022 konnten mit insgesamt knapp 140 untersuchten Hausgrundrissen eindrucksvoll belegen, wie die Menschen des 3. Jahrtausends vor Christus am Ringheiligtum Pömmelte lebten. Verschiedenste naturwissenschaftliche Methoden ermöglichen es nun sogar zu rekonstruieren, was die Menschen dort aßen und tranken. Die aktuelle Ausgrabung des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt vor Ort hilft nun dabei, das Bild weiter zu vervollständigen und die Ritual- und Siedlungslandschaft des 3. Jahrtausends vor Christus in Gänze zu erfassen. |
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| Knochen, Schädel und Balken in einem Flussbett – was war hier passiert? Wer waren diese Menschen? Und was war ihnen zugestossen? Diese Fragen werden seit 1965 kontrovers diskutiert: Damals entdeckte man während Bauarbeiten am Zihlkanal rund zwanzig Skelette bei den Überresten der keltischen Brücke von Cornaux/Les Sauges. Heute sind Forschende aus den Bereichen Archäologie, Anthropologie, Thanatologie, Biochemie und Genetik erneut in den Fall aus dem Drei-Seen-Land eingetaucht. |
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| Ein archäologischer Fund im oberbayerischen Oberstimm, der besonders während der Fußball-Europameisterschaft Assoziationen weckt: Bei Ausgrabungen kamen Spuren einer zivilen Siedlung rund um ein römisches Hilfstruppenkastell aus der Zeit zwischen 60 und 130 nach Christus ans Licht. Das Archäologen-Team stieß, wie sich erst später herausstellte, auf eine Seltenheit: Reste einer Schuhsohle mit gut erhaltenen Nägeln. |
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| Das im Süden des Reichelsheimer Ortsteils Weckesheim gelegene Baugebiet »Am Heiligen Stein« wird seit mehreren Jahren immer wieder archäologisch untersucht. Nun wurden vor Ort die neuesten Erkenntnisse aus dem zweiten Bauabschnitt vorgestellt. |
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| In Anwesenheit von Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg wurde am 20. Juni der neue große Ausstellungsbau des Pfahlbaumuseums Unteruhldingen am Bodensee eröffnet. |
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| "PETRI Berlin. Entdecke die Archäologie", das archäologische Haus und Besuchszentrum zum archäologischen Erbe der Hauptstadt, ist errichtet. Bevor die Arbeiten an der Ausstellungsgestaltung beginnen, laden das Landesdenkmalamt Berlin und das Museum für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin am morgigen Samstag zu einem Tag der offenen Tür in das Gebäude zwischen Gertraudenbrücke und Mühlendamm mitten in Berlin. |
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| Zu verstehen, wie sich die Abholzung tropischer Wälder auf die Dynamik des globalen Erdsystems auswirkt, sowie die Identifizierung potenzieller Kipppunkte sind der Schlüssel zur Zukunft unserer Spezies auf diesem Planeten. Indem wir die lange Geschichte menschlicher Gesellschaften in tropischen Wäldern erforschen und natürliche und soziale Systeme in interdisziplinären Modellen zusammenführen, können wir bewerten, welche Auswirkungen bereits die frühe Interaktion des Menschen mit den Tropenwäldern hatte. Schon vor langer Zeit haben sich daraus unumkehrbare Folgen für die Erde ergeben, die über das 21. Jahrhundert hinaus fortwirken werden. |
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| Im Rahmen des Fachkolloquiums »Das römische Kastell auf dem Annaberg: Mythos oder Wirklichkeit?« im LWL-Römermuseum gingen 13 Archäolog:innen und Militärhistoriker am Wochenende der Frage nach, ob auf dem Annaberg ein römisches Kastell existiert hat. Am 19. Juni 1899, vor genau 125 Jahren, starteten dort im Auftrag der Altertumskommission für Westfalen die ersten Ausgrabungen in Haltern unter der Leitung von Prof. Dr. Carl Schuchhardt. »Sie bildeten den Auftakt zu einer im großen Umfang betriebenen archäologischen Grabungstätigkeit, die bis heute anhält«, erläutert Dr. Josef Mühlenbrock, Leiter des LWL-Römermuseums. In den Jahren zuvor hatte Schuchhardt in Niedersachsen mehrere fränkische und sächsische Burgen erforscht und beanspruchte nun für sich, auf dem Annaberg als Erster das römische Kastell Aliso nachgewiesen zu haben. |
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| Der Sprachwissenschaftler Dr. Christian Bentz erforscht an der Universität Passau im ERC-Projekt EVINE mit neuen computerwissenschaftlichen Methoden Zeichen, die noch vor Erfindung der Schrift entstanden sind. |
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| Für ihre herausragende Doktorarbeit ist Dr. Carole Quatrelivre am 15. Juni 2024 mit dem "Prix européen d'archéologie Joseph Déchelette" im Musée des Beaux Arts et d'Archeologie Joseph Déchelette in Roanne (Frankreich) ausgezeichnet worden. Neben dem Fördergeld von 10.000 Euro steht der Preisträgerin die wissenschaftliche Infrastruktur mehrerer europäischer Partnerinstitutionen zur Verfügung. Als Mitbegründer des Preises bietet das Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) einen vierwöchigen Forschungsaufenthalt am Standort Mainz und beteiligt sich mit 2.000 Euro am Fördergeld. |
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| Der Stiftungsrat hat SPK-Präsident Hermann Parzinger ermächtigt, 25 Objekte aus der Antikensammlung im Alten Museum an Italien zurückzugeben. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnete am 13.6.2024 in Anwesenheit von Kulturstaatsministerin Claudia Roth gemeinsam mit dem italienischen Kulturminister Gennaro Sangiuliano im Rahmen einer Zeremonie, die von Botschafter Armando Varricchio in der italienischen Botschaft ausgerichtet wurde. Bei der freiwilligen Rückgabe handelt es sich um einen Komplex von 21 apulischen Vasen sowie um vier weitere Einzelobjekte. In allen Fällen geht die SPK heute mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die Stücke aus Raubgrabungen stammen. |
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| Wolfgang Haak, Leiter der Forschungsgruppe Molekulare Anthropologie in der Abteilung für Archäogenetik am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, erhält einen ERC Advanced Grant. |
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Archäologinnen und Archäologen legen im Süden Österreichs eine längst verlassene römische Siedlung frei und machen dabei spektakuläre Entdeckungen: Sie finden zahlreiche Gebäude aus der Spätantike, darunter auch zwei imposante frühchristliche Kirchen. Besonders sensationell: Unter einem zerfallenen Altar finden sie einen vergessenen, reich verzierten Reliquien-Behälter aus Elfenbein. Warum ist das heilige Gefäß zurückgelassen worden? Ist die antike Reliquie noch drin? Wer waren die Menschen, die hier einst lebten? | |
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- European Network of World Heritage Associations
Das »European Network of World Heritage Associations« ist ein Zusammenschluss von Organisationen und Initiativen, die regelmäßig Informationen und Erfahrungen zum Thema Welterbe austauschen. Hauptziel des Netzwerks ist es, das Bewusstsein für das europäische Welterbe zu schärfen, seinen Schutz und Erhalt zu fördern, gemeinsame Fragen und Themen offen und transparent zu diskutieren sowie Standards für den Umgang und die Nutzung von Welterbestätten zu entwickeln.
- Scuola Archeologica Italiana di Atene
Die Website der Scuola Archeologica Italiana di Atene (SAIA) präsentiert aktuelle Mitteilungen und Informationen rund um die Institution. Darüber hinaus finden sich auf der Homepage ein Veranstaltungskalender, eine Publikationsliste sowie eine Übersicht aller Projekte. Als führendes italienisches Forschungsinstitut in Griechenland konzentriert sich SAIA auf archäologische Projekte in Gortyn und Sybrita auf Kreta und bietet Kurse in antiker Archäologie und verwandten Disziplinen an. Das Forschungsgebiet umfasst die griechische Kultur von der Vorgeschichte bis in die byzantinische Zeit, einschließlich der Interaktionen mit den Nachbarregionen.
- Preserving our Past
Für die Online-Präsentation »Preserving Our Past« von Google Arts & Culture haben 23 internationale Institutionen Beiträge zusammengestellt, um wichtige Initiativen zur Bewahrung des Weltkulturerbes vorzustellen. Zentrale Themen sind die Digitalisierung historischer Artefakte, die 3D-Dokumentation von Kulturstätten und gemeinschaftsbasierte Erhaltungsprojekte. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem UNESCO Memory of the World Register, dem Landsat-Programm zur Erdbeobachtung sowie Fallstudien zu Welterbestätten, die vom Klimawandel bedroht sind.
- Open Heritage
Das »Open Heritage Project« bei Google Arts & Culture präsentiert eine beeindruckende digitale Sammlung bedeutender Kulturerbestätten weltweit. Mit Hilfe modernster 3D-Modellierungstechniken werden gefährdete und schwer zugängliche Denkmäler virtuell erlebbar gemacht. Die Website gliedert sich unter anderem in Rubriken wie »Digitizing iconic monuments«, »Sacred sites at risk« und »Tools of the Trade«. Besonders hervorzuheben sind die interaktiven 3D-Modelle und die Möglichkeit, Daten für Forschungszwecke herunterzuladen.
- Bat Archaeological Project
Die Website des Bat Archaeological Project (BAP) präsentiert ein umfangreiches Forschungsprogramm zur bronzezeitlichen Oasensiedlung Bat im Oman. BAP konzentriert sich auf multidisziplinäre Ansätze zur Erforschung der Umm an-Nar-Kultur, insbesondere der Siedlungsstrukturen und der sozialen Organisation. Die Website bietet detaillierte Einblicke in Grabungsergebnisse, Kartenmaterial und Bildergalerien. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Verknüpfung archäologischer Erkenntnisse mit heutigen Gemeinschaften.
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