Archäologie Online (Logo)

Archäologie Online Newsletter 11/2022

10.06.2022

 

Sehr geehrte Leser,
dieser Newsletter informiert Sie über Neuigkeiten und Änderungen bei Archäologie Online.

Newsletter online lesen
 
 

Nachrichten

Wallacea – ein genetischer Schmelztiegel menschlicher Abstammungslinien
Höhleneingang der Fundstätte Topogaro 2 im Topogaro-Höhlenkomplex im Zentrum der Insel Sulawesi

Die Inseln Wallaceas im heutigen Ostindonesien wurden bereits vor langer Zeit von modernen Menschen besiedelt. Um mehr Einblick in die Besiedlungsgeschichte Ostindonesiens zu erhalten, hat ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Max-Planck-Institute für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und für Menschheitsgeschichte in Jena sowie des Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen neue genetische Studien durchgeführt. Die Forscherinnen und Forscher fanden Nachweise für mehrere genetische Durchmischungen von Menschen verschiedener Abstammung aus den Nachbarregionen in Asien und Ozeanien vor mindestens 3.000 Jahren.

Mehr lesen
 
Hirse in der Bronzezeit: Ein Superfood erobert die Welt
Verbreitung von Hirse in der Bronzezeit

Ausbreitung des Getreides von Ostasien nach Mitteleuropa im Detail rekonstruiert

Bereits vor 3.500 Jahren lebten die Menschen in einer globalisierten Welt. Das ist die Schlussfolgerung von Forschenden der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Sie haben den Ausbreitungsweg von Rispenhirse im Detail rekonstruieren können und herausgefunden, dass das Getreide damals von Asien nach Mitteleuropa verbreitet wurde.

Mehr lesen
 
Wie das Huhn zum Menschen kam und seinen Weg nach Europa fand
Haushahn

In zwei kürzlich veröffentlichten Studien fanden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heraus, dass der voranschreitende Reisanbau wahrscheinlich dazu führte, dass Hühner zu einem der weitverbreitetsten Tiere der Welt wurden. Weitere Untersuchungen ergaben, dass Hühner zunächst als Exoten galten und erst einige Jahrhunderte später zum "Nahrungsmittel" avancierten. Die Forschungsergebnisse zeigen die Umstände und den Zeitpunkt der Domestikation von Hühnern, ihre Ausbreitung über Asien in den Westen und die Veränderung ihrer Rolle in den Gesellschaften während der letzten 3.500 Jahre.

Mehr lesen
 
Wenn Wälle brennen und Steine schmelzen
Rekonstruktion Befestigungsanlage

Neue Entdeckungen aus der Bronzezeit in Schwarzenbach (NÖ) belegen Zentrum des Handels und der Macht ein Jahrtausend vor den Kelten

Die archäologischen Forschungen des LBI ArchPro und der Universität Wien in Schwarzenbach (NÖ) brachten in den letzten 25 Jahren sensationelle Funde aus keltischer Zeit hervor. Die massiv befestigte Siedlung war der Sitz keltischer Fürsten. Über viele Jahrzehnte (250-15 v. Chr.) war sie ein Zentrum von Macht und Reichtum, das auf der Kontrolle der Produktion und des Handels mit dem Ferrum Noricum beruhte. Die aktuellen Forschungen brachten nun weitere erstaunliche Ergebnisse zu Tage: Schwarzenbach war bereits ein Jahrtausend zuvor massiv befestigt. Eine große bronzezeitliche Siedlung thronte am »Burgberg« und überwachte den Kupferhandel, gelegen am kürzesten Weg von den Abbaugebieten in der Rax in die Absatzgebiete in den Weiten Pannoniens.

Mehr lesen
 
Gehöft aus der Römischen Kaiserzeit in Werl ausgegraben
Blick über eine der Grabungsflächen: Hier sind die grauen Verfüllungen der Gruben zu erkennen

Bei Ausgrabungen entdeckten Archäologinnen und Archäologen unter fachlicher Begleitung durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) Spuren einer vorchristlichen Siedlung und Reste eines menschlichen Skeletts auf einer Baufläche für ein neues Wohngebiet zwischen der Justizvollzugsanstalt und der Humboldtstraße in Werl (Kreis Soest).

Mehr lesen
 
2.800 Jahre alte Schwerter aus dem Beginn der Eisenzeit gefunden
Das gut erhaltene eisenzeitliche Schwert aus Andechs-Frieding

Bei archäologischen Grabungen in Vorbereitung zu den Bauarbeiten für das Feuerwehrhaus im Andechser Gemeindeteil Frieding stießen Archäologen unter anderem auf zwei Eisenschwerter aus dem 8. Jahrhundert vor Christus, von denen eines außergewöhnlich gut erhalten ist.

Mehr lesen
 
Urbane Siedlungsstrukturen im Tiefland des Amazonas entdeckt
Lasercan-Aufnahme von Cotoca

Lasertechnologie LIDAR enthüllt ausgedehnte vorspanische Städte im bolivianischen Amazonasgebiet

Die neu entdeckten Siedlungsmuster mit komplexen Strukturen erstrecken sich auf einer Fläche von bis zu 500 km² und werden der Casarabe-Kultur (500 - 1400 n.Chr.) zugerechnet. Eine derartige Form von tropischem Urbanismus mit geringer Dichte war bisher in Amazonien nicht bekannt.

Mehr lesen
 
Mehr Nachrichten finden Sie hier
 
 

Kurz notiert

3D-Animationen im LWL-Museum für Archäologie ausgezeichnet
Augmented Reality App

Preisverdächtig zeigten sich die 3D-Animationen im Museum für Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Herne mit gleich zwei Nominierungen beim internationalen Medien-Festival »Artefacta« in Düsseldorf. Am Ende wurden sowohl die holografischen Vitrinen mit Animationen alter Handwerkskunst als auch die App »Geister der Vergangenheit« prämiert. Beide Digitalprojekte sind dauerhaft in der Ausstellung des LWL-Archäologiemuseums zu erleben.

Mehr lesen
 
Rekonstruierte Hügelgräber im Archäologiepark Gävernitz wieder für die Öffentlichkeit zugänglich
Archäologiepark Gävernitz

Mit der Rekonstruktion eines 3.000 Jahre alten Grabhügels und eines bronzezeitlichen Pfostenhauses entstand Anfang der 1930er Jahre in heutigen Ort Priestewitz-Gävernitz im Landkreis Meißen das erste archäologische Freilichtmuseum Sachsens. Der 2020 gegründete Verein Archäologiepark Gävernitz e.V. hat das Freilichtmuseum nun wiederbelebt - am heutigen Freitag wurde die neu gestaltete Anlage feierlich eröffnet.

Mehr lesen
 
Reste eines »Eiszeit-Gelages« im Landkreis Ansbach
Knochen mit Schnittspuren

Ein Fundort im Landkreis Ansbach mit tausenden Knochen von Höhlenbär, Mammut, Wolf, Wildpferd und Nashorn stellt Wissenschaftler vor Rätsel. Klar ist: der frühe Mensch war auch dort.

Mehr lesen
 
Hinterlassene Spuren
Abdruck von Katzenpfoten (Felis) auf mittelalterlichem Ziegelstein

Der kürzlich in den Ruhestand verabschiedete Leiter der Senckenberg Forschungsstation für Quartärpaläontologie in Weimar Prof. Dr. Ralf-Dietrich Kahlke hat seiner Wirkungsstätte ein besonderes Geschenk gemacht: Er überlässt dem Standort eine Sammlung mittelalterlicher Trittsiegel.

Mehr lesen
 
Von ägyptischen Mythen und Ritualen
Andreas Pries

Der Ägyptologe Andreas Pries kommt im Rahmen einer Heisenberg-Stelle von der Universität Tübingen nach Würzburg. Hier wird er an drei Teilprojekten forschen.

Mehr lesen
 
Hier geht es zu den Blog-Einträgen
 
 

Neu in der Mediathek

Video
Die Ausgrabungen am Megalithgrab von Beckum-Dalmer

Aufzeichnung eines knapp viertelstündigen Vortrages von Leo Klinke über die Ausgrabungen am Megalithgrab Beckum-Dalmer (Beckum II). Das zur Beckumer Gruppe im Grenzbereich zwischen dem Verbreitungsgebiet der Trichtberbecherkultur im nördlichen Westfalen und dem südlich davon gelegenenen der Wartberg-Gruppe gehörende Großsteingrab wurde bereits im 19. Jahrhundert und den 1970er Jahren teilweise ausgegraben. 2021 fanden weitere Untersuchungen statt, die u.a. zur Klärung der Frage beitragen sollten, welcher der beiden archäologischen Kulturen diese Anlage zuzurechnen sei. Dabei wurden die obertägig sichtbaren Reste dreidimensional dokumentiert, wobei sich zeigte, dass die überlieferten Pläne der Altgrabungen nicht ganz korrekt sein konnten. Geophysikalische Untersuchungen im näheren Umfeld zeigten Anomalien, aus denen sich auf die ursprüngliche Architektur schließen läßt. Drei kleinere Sondageschnitte erbrachten schließlich weitere Hinweise zur Einordnung des Bodendenkmals.

Video ansehen (Dauer: 14:21)
 
Hier finden Sie alle Medien in der Mediathek
 
 

Neue Einträge im Guide

  • LiraLab - Laboratory for Interdisciplinary Research in Archaeology Research
    Das an der Universität von Thessaloniki angesiedelte Forschungszentrum »LIRALab« möchte mit seiner Arbeit den Fachbereich Archäologie international vernetzen und mit einer stark interdisziplinären Ausrichtung Innovationen aus anderen Forschungsdisziplinen für die Archäologie bereitstellen. Auf der Homepage informiert das Forschungszentrum über seine Schwerpunkte und wissenschaftlichen Aktivitäten.
  • EGEOLAND Research Project
    Das Hauptinteresse des EGEOLAND-Projekts besteht in der Durchführung einer systematischen geoarchäologischen und umweltbezogenen Studie, die darauf abzielt, die frühe Besiedlung der Insel Lemnos im ausgehenden Jungpaläolithikum zu verstehen.
  • PlantCult - Investigating the Food cultures of ancient Europe
    Das mehrjährige Forschungsprojekt PlantCult will die prähistorischen Küchen Europas, insbesondere ihre pflanzlichen Zutaten und deren Verarbeitung zu Mahlzeiten, erforschen. Das Projekt untersucht Pflanzenreste, Speisereste, Kochtöpfe und -anlagen, Mahlgeräte und Kochprozesse von der Ägäis bis nach Mitteleuropa, um die kulinarischen Praktiken und Identitäten vom Neolithikum bis zur Eisenzeit zu erforschen. Auf der Homepage werden Informationen rund um das internationale Forschungsprojekt publiziert.
  • CHORA (CHOrus of Resources for Archaeology - Laboratories of Archaeology in Basilicata)
    Das archäologische Erbe der süditalienischen Region Basilikata ist bisher noch weitgehend unerforscht und somit in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Das Projekt »CHORA« wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine Reihe von Maßnahmen zur Förderung der Kenntnis, Aufwertung und Entwicklung des archäologischen Erbes der Basilikata von der Antike bis zum Mittelalter durchzuführen - auch im Hinblick auf eine touristische Aufwertung der Region. Auf der Homepage werden einige der Projekte kurz vorgestellt.
  • EXPLO - Exploring the dynamics and causes of prehistoric land use change in the cradle of European farming
    Ein internationales Forschungsteam aus den Bereichen Archäologie und Biologie der Universitäten Bern, Oxford und Thessaloniki wollen in dem fünfjährigen Projekt »EXPLO« prähistorische Seeufersiedlungen in Griechenland, Albanien und Nordmazedonien untersuchen. Geplant sind hierfür Ausgrabungen und Sondagen in den Seen Ohrid, Prespa und Orestiada. Alle diese Stätten liegen in einem kulturhistorisch äußerst interessanten Gebiet: der Wiege der europäischen Landwirtschaft. Hier gelangten landwirtschaftliche Techniken vor über 8.000 Jahren nach Europa. Die Analyse der Seesedimente soll zeigen, wie sich die Landnutzung und auch die klimatischen Bedingungen in dieser Region im Laufe der Zeit verändert haben.
 
 
 

Ihre Meinung ist uns wichtig

Wie ist Ihre Meinung zu unserem Newsletter? Wünschen Sie sich mehr oder andere Informationen? Wir freuen uns auf Ihre Anregungen und Hinweise.

Schreiben Sie an: redaktion@archaeologie-online.de

Besuchen Sie Archäologie Online
 
 

Wussten Sie schon?

Archäologie Online ist ein Non-Profit-Projekt. Um die Kosten für Server usw. aufbringen zu können, brauchen wir Ihre Unterstützung.
Erfahren Sie mehr, helfen Sie mit!

Sie erhalten diesen Newsletter, da Sie ihn für die Mailadresse ###USER_email### abonniert haben. Sie können den Newsletter jederzeit abbestellen, falls Sie ihn künftig nicht mehr erhalten wollen.