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Archäologie Online Newsletter 07/2022

01.04.2022

 

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Nachrichten

4.000 Jahre altes Boot bei der antiken Stadt Uruk notgeborgen
Ausgrabung Bootswrack Uruk

Ein antikes Boot, hergestellt aus Bitumen und nicht mehr erhaltenem organischem Material, wurde im Zuge der Frühjahreskampagne 2022 der irakisch deutschen Mission des State Board of Antiquities und der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Institutes ausgegraben, dreidimensional digital dokumentiert und zur weiteren Rettung und Erhaltung komplett geborgen. An 23. März 2022 konnte es dem Irak-Museum in Bagdad übergeben werden.

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Technische Textilien in der Jungsteinzeit
Lindenbast: Die Qualität der Bastschichten und der daraus hergestellten Spleißfäden hängt von ihrer Nähe zum Holz eines Baumes ab

Erforschung der Verwendung von Lindenbast und Flachs

Die Anfänge der Textilherstellung reichen über 30.000 Jahre zurück. Nicht nur Kleidung, sondern auch technische Textilien wurden aus teilweise überraschenden Materialien hergestellt. Mehr als 2.500 Textilfragmente aus den Pfahlbausiedlungen am Bodensee und Oberschwaben waren Grundlage für ein großes Projekt zur Erforschung des prähistorischen Textilhandwerks.

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Vom Mauerrest zur Touristenattraktion?
Geländevermessung Hohengenkingen

Studierende der Hochschule Biberach vermessen Burgruine

Von der einstigen Burg Hohengenkingen (Gde. Sonnenbühl, Ldkr. Reutlingen), die vermutlich im 12. Jahrhundert vom Ortsadel Genkingen, Angehörigen der Grafen von Achalm, erbaut wurde, ist aufgrund eines Brandes nicht mehr viel übrig geblieben. Vermessungsarbeiten und archäologische Unterschungen sollen nun Aufschluss darüber geben, wie die Burg einmal aussah und Grundlagen für Planungen zur touristischen Erschließung schaffen.

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Wie roch die Vergangenheit?
Geruchsdaten können im Rahmen relevanter historischer Texte und visueller Darstellungen sowie archäologischer und umweltbezogener Aufzeichnungen kontextualisiert werden

Historische Geruchswelten rekonstruieren

In einer neuen Publikation gehen Forschende des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte der Frage nach der Bedeutung von Gerüchen für die Menschheitsgeschichte nach und finden neue Wege, diese zu erforschen.

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Metalle der Bronzezeit am Balkan kamen aus Italien
Eine Zusammenstellung von Metallgegenständen aus der Bronzezeit

Obwohl der Balkan reich an Erzen ist, stammt ein Großteil des Kupfers, das ab 1600 v. Chr. für Gebrauchsgegenstände wie Schwerter, Lanzen, Beile oder Schmuck verwendet wurde, aus norditalienischen Produktionsstätten. "Das ist der erste Nachweis von Kupfer aus dem Trentino auf dem Balkan", sagt Mario Gavranović von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Dieses überraschende Forschungsergebnis zu den langen Handelsrouten der Bronzezeit veröffentlichten der Archäologe und seine Kolleginnen und Kollegen nun im Fachjournal PLOS ONE.

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Neue Einblicke in die Geschichte Kleinbasels
Perlen aus dem Mädchengrab

Bei den Bauarbeiten für den Ausbau des Fernwärmenetzes in den Quartieren rund um den Wettsteinplatz in Basel kamen mehrere frühmittelalterliche Gräber, darunter ein reich ausgestattetes Mädchengrab zum Vorschein. Die aktuellen Ausgrabungen geben damit spannende und neue Einblicke in die Geschichte des Basler Stadtteils.

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Die Geschichte eines ausgetrockneten Sees in der Nord-Arabischen Wüste
Ausgetrockneter See in der arabsichen Wüste

Einzigartige Sedimente eines alten Wüstensees geben Aufschluss über die klimatischen Bedingungen vor mehreren Tausend Jahren und ermöglichen Einblicke in die Ausbreitungsgeschichte der Menschheit

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Oliven waren schon in der Steinzeit beliebt
Ausgrabung in der El Harhoura-Höhle

Menschen haben Oliven bereits vor 100.000 Jahren als Nahrungsmittel und Brennstoff benutzt, wie die Untersuchung von Holzkohle und Kernfragmenten aus zwei Höhlen im Norden Marokkos zeigt.

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Kurz notiert

Gasleitung öffnet Fenster in die Vorgeschichte
Regenbogenschüsselschen aus Seisla

Archäologie an der Ferngastrasse in Seisla, Saale-Orla-Kreis

Im Zuge der Erneuerung der ca. 110 km durch Süd- und Ostthüringen verlaufenden Erdgasleitung EGL 442 führte das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) seit August 2019 bauvorgreifende archäologische Ausgrabungen durch. In der Gemarkung Seisla, Saale-Orla-Kreis, wurden bei den Untersuchungen die beiden vorerst letzten Fundplätze mit beachtlichen Fundinventaren entdeckt.

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Wasserbecken aus der frühesten Bauphase im Dresdner Zwinger entdeckt
Wasserbecken Dresdner Zwinger, Grabungsfläche

Repräsentative Gestaltung des Zwingerinnenhofes bereits vor der Fürstenhochzeit im Jahr 1719

Bei archäologischen Untersuchungen im Innenhof des Dresdner Zwingers wurden vor dem Wallpavillon sehr gut erhaltene Fundamente von Wasserbecken entdeckt und sorgfältig freigelegt. Sie stammen aus der frühesten Phase der weltweit berühmten Anlage und bezeugen, dass der Zwingerinnenhof auch schon vor der Fürstenhochzeit im Jahr 1719 mit repräsentativen Elementen gestaltet war.

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Verwaltungszentrum aus der 1. Zwischenzeit entdeckt
Ausgrabung in Kom Ombo

Archäologinnen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und aus Ägypten haben in Kom Ombo ein Verwaltungszentrum aus der 1. Zwischenzeit (ca. 2180-2050 v. Chr.) entdeckt. Bisher konnten 32 Speicher aus Lehmziegeln freigelegt werden, in denen vermutlich Getreide gelagert wurde.

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Mittels Virtual Reality in die Welt der Himmelsscheibe eintauchen
Sternenhimmel über der Weltenscheibe

Seit dem 24. März 2022 stehen die Himmelsscheibe von Nebra und ihre Welt erstmals im Mittelpunkt eines VR-Kunstprojektes. Während das Original der Himmelsscheibe derzeit in der Ausstellung »The world of Stonehenge« im British Museum bewundert werden kann, lädt das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) dazu ein, mittels Virtual Reality in ihre faszinierende Welt einzutauchen und sie auf neue und überraschende, emotional ansprechende und eindrucksvolle Weise zu erleben. Ermöglicht wird dies durch die Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und des Landes Sachsen-Anhalt.

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Wirtschaftliche Brüche im 5. und 8. Jahrhundert?
Die Herausgeber Lutz Grunwald (RGZM) und Matylda Gierszewska-Noszczyńska (Forschungsstelle Kaiserpfalz)

"Zwischen Machtzentren und Produktionsorten. Wirtschaftsaspekte von der römischen Epoche bis in das Hochmittelalter am Rhein und in seinen Nachbarregionen" – so lautet der Titel des jetzt erschienenen Tagungsbandes aus dem Verlagsprogramm des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie (RGZM). 25 Fachbeiträge aus interdisziplinärer Perspektive thematisieren Herstellungstechniken, Warenaustausch und Transportwege zwischen den Machtzentren und ihrem Umland. Der Band ist auch im Open Access verfügbar.

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Neu in der Mediathek

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"Rom in Westfalen": Maultier des Marius? - Der römische Legionär und seine Ausrüstung

"Rom in Westfalen" - so heißt die neue Webserie rund um die Römer in Westfalen, die ab sofort im Internet auf YouTube zu sehen ist. Das Wissensformat des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ist als "Edutainment"-Serie angelegt - eine Mischung aus Education und Entertainment, aus Bildung und Unterhaltung. In insgesamt drei Folgen begibt sich das Moderations-Duo Franziska Kirchner und Fabian Nolte im LWL-Römermuseum Haltern am See auf die Spuren der alten Römer in Westfalen.

In der dritten und letzten Folge muss Moderator Fabian mit Gepäck auf einen Trainingsmarsch und nach dessen Ende noch ein Feldlager errichten. Moderatorin Franzi erfährt währenddessen einiges über die Versorgung und das Marschgepäck sowie die vierbeinigen Helfer der Legionäre.

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"Rom in Westfalen": Ein Tag als römischer Legionär

"Rom in Westfalen" - so heißt die neue Webserie rund um die Römer in Westfalen, die ab sofort im Internet auf YouTube zu sehen ist. Das Wissensformat des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ist als "Edutainment"-Serie angelegt - eine Mischung aus Education und Entertainment, aus Bildung und Unterhaltung. In insgesamt drei Folgen begibt sich das Moderations-Duo Franziska Kirchner und Fabian Nolte im LWL-Römermuseum Haltern am See auf die Spuren der alten Römer in Westfalen.

In der zweiten Folge tritt Moderator Fabian im LWL-Römermuseum Haltern am See eine Ausbildung zum Legionär an. Dazu schlüpft er in eine Tunika und tauscht seine Turnschuhe gegen römische Sandalen.

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