Schon im vierten Jahrhundert nach Christus gab es Graffiti. In die Sitzsteine des Theaters "zeichneten" die Besucher, was sie auf der Bühne sahen: Seiltänzer und Gladiatoren. Doch die Graffiti erzählen auch viel über das religiöse Miteinander und Gegeneinander in der Stadt, die unter dem Schutze des römischen Kaisers Augustus blühte. Die heidnische Doppelaxt und der siebenarmige Leuchter der Juden wurden vor Geschäften eingraviert und von den Christen ausradiert oder mit einem gemeißelten Kreuz überdeckt. Für seine Forschungen wurde Professor Angelos Chaniotis aus dem Seminar für Alte Geschichte der Universität Heidelberg mit dem bedeutenden Landesforschungspreis Baden-Württemberg 2000 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 100 000 Euro dotiert.
Quelle: Uni Heidelberg (idw)