"Tombs as places of cult and imagination", Gräber, lockten eine Woche lang fast vierzig Doktorandinnen und Doktoranden aus ganz Europa an die Universität Erfurt. Wie religiös war antike Grabarchitektur? Was lässt sich aus Mythendarstellungen auf Sarkophagen erschließen? Verbietet es das Fehlen von Altären an Gräbern einen Totenkult zu unterstellen? Wie veränderten sich Jenseitsvorstellungen in der römischen Kaiserzeit? Diskutiert wurden Fälle aus Nordafrika und Italien ebenso wie aus Nordwesteuropa und Kleinasien. Ein Stadtrundgang fügte Erfurter Religionsgeschichte jüngerer Epochen hinzu. Das Rahmenprogramm aus Vorlesungen und Seminaren wurde durch die Diskussion von einem Dutzend Dissertationsvorhaben gefüllt; Arbeitssprache war Englisch, in den Pausen war ebenso Deutsch wie Italienisch, Polnisch und Griechisch wie Spanisch und Rumanäisch zu hören.
Getragen werden die "International spring schools" inzwischen von der Erfurter Religionswissenschaft wie der Alten Geschichte und Kirchengeschichte, die mit Beiträgen von Prof. Johan Leemans stark vertreten war. Für die Archäologie konnte der Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom, Prof. Henner von Hesberg, gewonnen werden. "Auch international, so die Resonanz der Teilnehmer, wird Erfurt als ein Zentrum religionsgeschichtlicher Forschung wahrgenommen und besucht - die religionsgeschichtliche Bedeutung wie die touristische Attraktivität der Stadt verstärken dieses Urteil", so der Organisator und amtierende Uni-Präsident Professor Dr. Jörg Rüpke.
Einige Ergebnisse der Erfurter Spring School des letzten Jahres mit dem Thema Athens and Rome: Introducing New Gods finden Sie in unserer Rubrik Tagungsberichte.