Drei Shanghai Archaeology Awards gehen nach Deutschland

Das Shanghai Archaeology Forum hat deutsche Forschungen zu frühen urbanen Strukturen mit dem renommierten »Field Discovery« Award a ausgezeichnet. Prof. Johannes Müller (Universität Kiel) erhält die Auszeichnung für die Erforschung der ältesten urbanen Strukturen Europas, Heiko Prümers (KAAK) und Carla Jaimes Betancourt (Universität Bonn) für ihre Untersuchungen großflächiger vorspanischer Siedlungen im bolivianischen Amazonasgebiet.

Shanghai Archaeology Awards 2023
Banner für die Shanghai Archaeology Awards der Kategorie »Field Discovery«. Foto © C. Betancourt

Das Shanghai Archaeology Forum (SAF) hat in einer internationalen Auswahl aus 131 Nominierungen zehn Preisträger in den Kategorien »Research« (Forschung) und »Field Discovery« (Entdeckung bei Feldarbeiten) gekürt. Unter den Ausgezeichneten befindet sich Professor Johannes Müller von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der für seine Forschungen zu den ältesten urbanen Strukturen Europas in der Kategorie »Field Discovery« geehrt wurde. Die prämierten Ausgrabungen und Analysen fanden im Rahmen des Kieler Sonderforschungsbereichs 1266 »TransformationsDimensionen« und des Exzellenzclusters ROOTS statt, dessen Sprecher Johannes Müller ist. Die diesjährige Auszeichnung ist bereits die zweite für Professor Müller, der bereits 2019 den SAF Award in der Kategorie »Research« für seine Forschungen zur frühen Monumentalität in der Jungsteinzeit erhielt. Damit ist Johannes Müller nach dem bekannten britischen Archäologen Colin Renfrew der zweite Wissenschaftler, der zwei SAF Awards erhalten hat.

Zusätzlich zu Johannes Müller erhielten zwei weitere deutsche Forscher Awards in der Kategorie »Field Discovery«. Heiko Prümers von der Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen (KAAK) sowie Carla Jaimes Betancourt von der Universität Bonn wurden für ihr Projekt »Pre-Hispanic low-density urbanism in the Bolivian Amazon« geehrt. Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, mithilfe von Lidar-Technologie vorspanische Siedlungen der Casarabe-Kultur im bolivianischen Amazonas-Tiefland zu kartieren und zu verstehen. Bisherige Ergebnisse zeigen, dass es sich um großflächige Siedlungen mit monumentalen Strukturen handelt, die auf einen frühen Urbanismus mit geringer Bevölkerungsdichte hinweisen, was im Amazonasgebiet bisher einzigartig ist.

Die Anerkennung deutscher Forschungsbemühungen in verschiedenen archäologischen Bereichen zeigt die Vielfalt und Qualität der Projekte, die von deutschen Wissenschaftlern durchgeführt werden. Die Erkenntnisse aus den prämierten Projekten tragen maßgeblich zum Verständnis unserer kulturellen und historischen Wurzeln bei.

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