Hämatitmine der Nasca-Kultur in Peru entdeckt

Der Archäologe Kevin J. Vaughn, Assistant Professor an der Purdue University in West Lafayette, Indiana (USA) konnte in Peru eine noch intakte Hämatitmine entdecken, die zeigt, wie bereits vor den Inka in Südamerika Bergbau betrieben wurde.

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Kevin J. Vaughn, mit einer Scherbe der Nasca-Kultur aus dem 5. Jhd. n. Chr.
Kevin J. Vaughn, mit einer Scherbe der Nasca-Kultur aus dem 5. Jhd. n. Chr. (Purdue News Service photo/David Umberger)

"Es ist bekannt, dass der Mensch in der Alten und Neuen Welt bereits sehr früh den Abbau verschiedener Mineralien betrieben hat. In Afrika bereits vor 40.000 Jahren, die Fundstellen insgesamt sind jedoch sehr gering." sagt Vaughn. "Was wir gefunden haben, ist die für Südamerika erste Hämatitmine aus der Zeit vor der Spanischen Eroberung. Sie belegt die Wichigkeit des Erzes für die Kulturen der Anden dieser Zeit." In den Jahren 2004 bis 2007 forschte Vaughn mit seinem Team in Mina Primavera, das im Ingenio-Tal im Süden Perus liegt. Die us-amerikanischen Forscher fanden heraus, dass die Mine erstmals vor etwa 2000 Jahren angelegt wurde. In den 1400 Jahren der Nutzung wurden nach den Berechnungen etwa 3700 Tonnen Gestein entfernt.

Vaughn nimmt an, dass zur Zeit der Nasca-Kultur (um die Zeitenwende bis etwa 750 n. Chr.) der Hämatit zur Bemalung der Keramik aber auch zum Färben von  Stoffen und zur Bemalung von Wänden verwendet wurde. In der Grube fanden die Ausgräber Reste von Steinwerkzeugen, Fragmente von Keramik und Textilien, die die Datierung der Fundstelle erlaubten.

"Obwohl in den Anden-Kulturen Metalle wie Kupfer schon geschmolzen und verarbeitet wurden," führt Vaughn aus, "wurde dort kein Eisen verhüttet und geschmiedet wie in der alten Welt. Metalle wurden in Peru zu jener Zeit lediglich als Prestigegüter der Eliten genutzt."