"Formen von Prestige in Kulturen des Altertums" - Neues Graduiertenkolleg an der Uni München

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ein neues Graduiertenkolleg an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München genehmigt. Das Forschungs- und Studienprogramm trägt den Titel "Formen von Prestige in Kulturen des Altertums".

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Das Graduiertenkolleg vereint verschiedene Disziplinen der Altertumswissenschaften an der LMU: für Europa und den Mittelmeerraum Alte Geschichte, Klassische Archäologie, Vor- und frühgeschichtliche Archäologie; für den Vorderen Orient Ägyptologie, Assyriologie, Vorderasiatische Archäologie; für Süd- und Ostasien Indologie, Sinologie und Chinesische Archäologie.

Durch das Spektrum der beteiligten Disziplinen lassen sich in einem weiten Bogen von Europa über den Vorderen Orient bis Ostasien immer die von den philologischen Fächern bearbeiteten Textquellen mit den archäologischen Denkmälern kombinieren.

Gerade in den verschiedenen Kulturen des Altertums lässt sich die

außerordentliche Bedeutung von Prestige für gesellschaftliche

Ausformungen und Wandlungsprozesse beobachten. Bisher ist in der

Forschung jedoch weitgehend ungeklärt geblieben, was zu

unterschiedlichen Zeiten in einer Kultur unter Prestige zu verstehen

ist, wie es erworben wird und wie es sich verändern kann. Ziel des

Graduiertenkollegs ist daher die Erforschung von Ansehen im weitesten

Sinne: als gesellschaftliches, wirtschaftliches, religiöses,

rechtliches und ästhetisches Phänomen.

Im Einzelnen soll es um detaillierte Untersuchungen der sozialen und kulturellen Faktoren und Zusammenhänge gehen, bei denen Prestige eine Rolle spielt. Forschungsarbeiten widmen sich der Kommunikation über "Verleihung" und "Besitz" von Prestige sowie über die Erfüllung der mit Ansehen verbundenen Erwartungen ebenso wie der Darstellung von Prestige in schriftlichen und materiellen Medien. Neben der sozialen soll dabei auch die kulturelle Komponente in das Blickfeld rücken: die positive Wertschätzung nicht nur von gesellschaftlichen Gruppen und Personen, sondern auch von Praktiken, Gegenständen, ideellen Konzepten, also von sämtlichen kulturellen Ausdrucksformen von Ansehen.

 

Quelle: Uni München