Digitalisierungsbudget rettet wertvolle Archivbestände

Die Digitalisierung der analogen Sammlungsbestände im Archäologischen Museum Frankfurt schreitet voran. Dank des durch die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung seit 2020 bereitgestellten Digitalisierungsbudgets konnten u. a. 1.800, teils über 100 Jahre alte Fotoglasplatten mit Hilfe modernster Scantechnik erfasst, ihr Inhalt für die Zukunft gesichert werden. Ohne diese Unterstützung wären die historisch bedeutenden Archivbestände unwiederbringlich verloren gewesen.

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Karteikarte für archäologische Fotoglasplatte
Karteikarte für die Fotoglasplatte HM 4785. Foto: Archäologisches Museum Frankfurt

Darüber hinaus wurden professionelle Aufnahmen von knapp 2200 Objekten der museumseigenen Dauerausstellung angefertigt und über 2700 analog vorliegende Inventarblätter digitalisiert. Die erstgenannten Digitalisate bilden den Ausgangspunkt einer Online-Sammlung, die zeitnah der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden soll. Einen weiteren Baustein hierfür bilden 5600 weitere historische Fotos (Mittelformat-Negative), die derzeit digital erfasst werden und einen wichtigen Einblick in die lange, facettenreiche Geschichte der Sammlungen von der Altsteinzeit bis zum 20. Jahrhundert geben. 

»Wir wollen unsere städtischen Sammlungen und Archive weiter öffnen, unser Kulturgut allen zugänglich machen. Die Digitalisierung bietet hierfür die Chance, die Reichweite und Sichtbarkeit unserer Objektbestände zu erhöhen und über entsprechende Vermittlungsangebote neue Zielgruppen anzusprechen,« erklärt die Dezernentin für Kultur und Wissenschaft Dr. Ina Hartwig. »Die beeindruckende Entwicklung im Archäologischen Museum zeigt beispielhaft, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Mit Hilfe des Digitalisierungsbudgets legt das Team um Museumsdirektor Dr. Wolfgang David derzeit das Fundament für eine hauseigene Online-Sammlung und bewahrt wertvolle Bestände vor dem vollständigen Informationsverlust. Ohne die Mittel des Digitalisierungsbudgets wäre dies nicht möglich.« 

Neben den geschilderten Maßnahmen konnte das Archäologische Museum sein digitales Bildarchiv mit rund 30.000 Dateien grundlegend strukturieren und die Dateibenennung vereinheitlicht. Somit ist dieser »Schatz« in Zukunft leichter über ein Online-Bildarchiv zugänglich und recherchierbar. 

Museumsdirektor Dr. Wolfgang David erläutert: »Nicht zuletzt werden durch die digitale Erschließung die archivierten Dokumentationen der archäologischen Ausgrabungen der vergangenen 200 Jahre nicht nur gesichert, sondern auch sowohl für die Frankfurter Öffentlichkeit wie die Forschung auf nationaler und internationaler Ebene erstmals zugänglich«. 

Das Archäologische Museum präsentiert, sammelt, bewahrt, erforscht und vermittelt die Archäologie und Geschichte der Stadt Frankfurt am Main und ihres Umlandes von der Altsteinzeit bis zur frühen Neuzeit. Das Museum ist damit das ständig wachsende Archiv der Frankfurter Bodenfunde. Die Mehrheit der bedeutenden regional- und stadtgeschichtlichen Funde stammt aus archäologischen Ausgrabungen im Rhein-Main-Gebiet. Darüber hinaus besitzt das Archäologische Museum umfangreiche Sammlungen der Klassischen Antike des Mittelmeerraumes und der Archäologie des Alten Orients.

Scan einer Glasplatte
Scan der Fotoglasplatte HM 29. Foto: Archäologisches Museum Frankfurt