Die Freie Universität Berlin hat kürzlich das Interdisziplinäres Zentrum "Mittelalter - Renaissance - Frühe Neuzeit". Auf Initiative von Philologen, Philosophen und Historikern werden innerhalb des Interdisziplinären Zentrums Forschungs- und Dialogmöglichkeiten für Wissenschaftler/innen aller Disziplinen geschaffen. Ein bereits entwickelter Studienschwerpunkt mit eigenem Vorlesungsverzeichnis soll ausgebaut werden.
Das Interdisziplinäre Zentrum (IZ) vereint Vertreter/innen von 15 Fachrichtungen der Literatur-, Musik-, Kunst- und Geschichtswissenschaft, der Philosophie, Theologie, Judaistik, Byzantinistik und Turkologie. Das Forschungsinteresse gilt auch außereuropäischen Kulturen. So wird sich ein Projekt mit Instituten in Shanghai und Peking dem Aufeinandertreffen der europäischen und chinesischen Wissenskulturen im 15. Jahrhundert widmen. Andere Vorhaben erforschen Bausteine der politischen und intellektuellen Kultur Europas, wie die philosophische Schulbildung in Mittelalter und Frühneuzeit oder das Prinzip der Reinheit des Blutes im spanischen Weltreich.
Neben der Zusammenführung von Kompetenzen hat das neue Zentrum die Aufgabe, die Einwerbung von Drittmitteln zu bündeln und Instrumente der Nachwuchsförderung zu schaffen. Die Gründungsmitglieder beabsichtigen u.a. die Kontaktaufnahme zu Schulen und den Aufbau eines Promotionskollegs mit Graduiertenbetreuung und Praktika-Börse. Aus einem solchen Kolleg kann nach ihrer Ansicht ein Studiengang erwachsen, der den Promovierenden ein Höchstmaß an Erfahrungen und Weiterbildung ermöglicht. Sie sehen das neue IZ auch als Impuls für den aktuellen Umgestaltungsprozess in der Lehre.