Sammeln, Clustern und Auswerten in Olympia

DFG bewilligt RGZM und DAI Forschungsprojekt

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte ein dreijähriges Kooperationsprojekt des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM) mit der Abteilung Athen des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) zu Weihgaben im Zeusheiligtum von Olympia. Das Projekt startete am 1. Januar 2017.

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Blick auf den Zeustempel/Olympia
Blick auf den Zeustempel/Olympia (Foto: H. Baitinger/ RGZM)

Um die Entwicklung der Weihgaben im panhellenischen Zeusheiligtum von Olympia (Griechenland) zu analysieren, bewilligte die DFG das dreijährige Projekt. Unter konsequenter Nutzung archäologisch-kulturwissenschaftlicher und statistischer Methoden soll zum ersten Mal ein Gesamtüberblick über die Geschichte der Weihepraktiken in Olympia erarbeitet werden: Die Wissenschaftler/-innen erhoffen sich detaillierte Erkenntnisse über die Weihgaben und über Herkunft sowie Intention der damaligen Stifter. "Die riesige Menge der in Olympia ausgegrabenen Weihgaben ermöglicht es, diese und andere Forschungsansätze auf einer sehr breiten Quellenbasis zu verfolgen. Wir werden einen substantiellen Beitrag zur Geschichte dieses bedeutenden griechischen Heiligtums in der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. leisten", so Dr. Raimon Graells i Fabregat (RGZM), wissenschaftlicher Mitarbeiter in diesem Forschungsprojekt.

Seit 1875 werden seitens des DAI Ausgrabungen im antiken Austragungsort der Olympischen Spiele durchgeführt. PD Dr. Reinhard Senff (DAI), zweiter Direktor der Abteilung Athen, und RGZM-Archäologe PD Dr. Holger Baitinger leiten das Projekt. Baitinger betont: "Die zusammenfassende Auswertung der Weihgaben über ein halbes Jahrtausend hinweg wird unser Bild auf die Zeit verändern, in der Olympia zum bedeutendsten Heiligtum der griechischen Welt aufgestiegen ist. Umso mehr freuen wir uns, dass wir die seit mehreren Jahren bestehende enge Kooperation mit der Olympiagrabung des DAI mit Unterstützung durch die DFG intensivieren können."

Die Abteilung "Wissenschaftliche IT" des RGZM wird in das Projekt involviert sein und im Laufe der Untersuchungen der Forschungsgruppe beratend zur Seite stehen. Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit dem IT-Referat des DAI, die schon existierende Datenbank der Olympiagrabung des DAI in den nächsten Jahren weiter auszubauen und auf statistische Auswertungstools zurückgreifen zu können. Die Abteilung "Wissenschaftliche IT" ist für den digitalen Optimierungsprozess der Aufarbeitung, Sammlung und Auswertung zuständig. Auch statistische Untersuchungen und wissenschaftliche Kategorisierung obliegen der forschungsbasierten IT, dessen Kernaufgabe es ist, strategische Weiterentwicklung digitaler Forschungsmethoden sowie Beratung und Entwicklung von Forschungsdatenbanken und Forschungstools zu koordinieren und weiterzuentwickeln.