Von Anfang an kooperierten die Wissenschaftler der Universität Jena mit dem Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie. "Besser kann eine solche Zusammenarbeit nicht sein", lobt Pasda. Täglich seien mit der zuständigen Gebietsreferentin Dr. Ines Spazier konstruktive Lösungen für alle technischen Probleme und wissenschaftlichen Fragestellungen gefunden worden. Die Herausforderung bestand zum einen in erheblichem Zeitdruck und zum anderen in einer speziellen, zeitraubenden Ausgrabungsmethode, bei der die Funde dreidimensional eingemessen werden und das gesamte Erdreich gesiebt werden muss. Letztlich meisterten die Ausgräber – ein Team aus Mitarbeitern des Landesamtes und der Universität Jena – die Aufgabe souverän, schätzt Clemens Pasda ein.
Aufgrund der oberflächennahen Lage der Fundstelle waren zwar keine Tierknochen mehr erhalten, aber das Aussehen der Feuersteingeräte lasse vermuten, dass hier eine Station von eiszeitlichen Jägern vorgelegen hat. Sie wird der etwa 15.000 Jahre alten Epoche des Magdalénien zugeordnet, sagt Prof. Pasda. Die räumliche Vergesellschaftung der etwa 500 Feuersteinklingen mit zahlreichen Sandsteinplatten lege für Altendorf Befunde nahe, die vermutlich durch Feuerstellen verursacht wurden, so wie in den großen Magdalénien-Stationen in Gera oder Bad Frankenhausen.
"Thüringen ist eine der wichtigsten Regionen zur Erforschung der Epoche des Magdalénien", betont Pasda. Der Wissenschaftler fügt hinzu: "140 Jahre Ausgrabungstätigkeit haben über 50 Fundstellen erbracht und Altendorf liegt in unmittelbarer Nachbarschaft von zeitgleichen Fundplätzen in Jena, Oelknitz, Rothenstein, Großpürschütz, Kahla-Löbschütz und Hummelshain. In den letzten zehn Jahren haben wir diese Fundplätze wissenschaftlich bearbeitet und ich freue mich darauf, mit Altendorf nun zum ersten Mal neu ausgegrabenes Material zu haben, das wir im Herbst untersuchen werden." Dabei werde die schon bei anderen Projekten bewährte Kooperation der Jenaer Urgeschichtler mit dem Thüringischen Landesamt fortgesetzt.