Zielvereinbarung für Denkmalpflege in Niedersachsen

Die niedersächsische Landesregierung hat erstmals eine Zielvereinbarung mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgeschlossen, in der dessen Arbeitsauftrag festgeschrieben wird.

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Am Donnerstag, den 15. Januar 2015 unterzeichnete die Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, in Hannover die erste Zielvereinbarung mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (NLD). Darin ist auf der Grundlage der im Haushalt beschlossenen finanziellen Ausstattung und der Fördermittel für die Denkmalpflege der Arbeitsauftrag und die Umsetzung der kulturpolitischen Zielsetzungen für die nächsten drei Jahre verabredet worden. Für das Jahr 2015 stehen dem NLD hierfür rund 7,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Zu den zentralen Zielen, denen sich das NLD verpflichtet, gehört die Denkmalpädagogik. Aktionen wie "denkmal an schule" vermitteln Kindern ein breites Wissen über die Fülle der Denkmale und ihre Bedeutung. Seine Ergebnisse macht das NLD durch die Herausgabe einer populärwissenschaftlichen Zeitschrift öffentlich. Die Behörde arbeitet mit ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern und bietet ihnen Fortbildungen an.

»Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege ist ein modernes, interdisziplinär arbeitendes Zentrum zum Erhalt unseres reichen kulturellen Erbes«, betont Heinen-Kljajić. »Es steht für eine bürgernahe Denkmalpflege.«

Bei ihrem Besuch im NLD machte sich die Ministerin auch ein Bild von den archäologischen Restaurierungswerkstätten des Landesamtes, die zu den fortschrittlichsten in ganz Deutschland gehören. Moderne Medizintechnik von der Computer-Tomographie (CT) bis zu OP-Mikroskopen ermöglicht den Restauratoren eine ressourcenschonende Arbeit. Beispielhaft ist die wissenschaftliche Auswertung des altsächsischen Gräberfeldes Immenbeck im Landkreis Stade mit Hilfe von CT-Aufnahmen. Die Funde aus den Brandbestattungen wurden direkt an Ort und Stelle eingegipst und als sogenannte Blockbergungen in das NLD gebracht. Dort ist den Restauratoren und Archäologen dann eine systematische und schonende Analyse der unterschiedlichen Grabbeigaben in den Urnen möglich. Mit Hilfe der CT-Aufnahmen können sie feststellen, was den Verstorbenen mitgegeben wurde. Das ist für die wissenschaftliche Auswertung notwendig. Gleichzeitig können die Experten effizient und ressourcensparend entscheiden, welche Urne komplett freigelegt wird, um wichtige Objekte daraus für Museumsausstellungen zu restaurieren. Eine Vakuum-Gefriertrocknungsanlage mit überdurchschnittlich großer Kammer ermöglicht die Restaurierung organischer Funde, seien es Objekte aus einem der niedersächsischen Moore oder vielleicht ein zukünftiger Speerfund aus Schöningen. Zur hochwertigen Laborausstattung der Restaurierungswerkstätten gehört außerdem eine Entsalzungsanlage zur Behandlung eisenhaltiger Funde.