Mumien und Chemiker - Neue Studie zu den Balsamierungstechniken im Alten Ägypten

Richard Evershed und Stephen Buckley, Chemiker der Universität Bristol, haben zum ersten Mal eine systematische chemische Untersuchung der Mumifizierungstechniken durchgeführt. Die beiden Forscher untersuchten 13 Mumien, die den Zeitraum von der 12. Dynastie (1985 v.Chr.) bis in römische Zeit (30 n.Chr.) abdecken. Durch den Einsatz moderner Analyseverfahren konnten die Untersuchungen bis auf die Entnahme kleinster Proben ohne Zerstörungen durchgeführt werden.

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Die Studie ergab, daß die "Mumifizierungsrezepte" im Laufe der Zeit verändert und den zu Verfügung stehen Rohstoffen angepasst wurden. Sicherlich ging es hierbei auch um den Ausgleich zwischen Kosten und Qualität. Anderseits konnte in einigen Fällen festgestellt werden, daß von wohlhabenden Ägyptern bewußt sehr teure "Zutaten" gewählt wurden, um hiermit den eigenen Status zu unterstreichen. Nach Angaben der Forscher lassen sich anhand der wechselnden Bestandteile auch Aussagen über die Ägyptische Ökonomie treffen, da sich darin sicherlich Verschiebungen der jeweiligen Handelsrouten widerspiegeln.

Die Forscher fanden heraus, daß mehrere Öle verwendet wurden, die mit der Zeit aushärteten und die Mumien so vor Feuchtigkeit schützten. Im weiteren wurden noch Pflanzen nachgewiesen, die eine antibakterielle Wirkung haben. Beim immmer wieder angeführten Bienenwachs stellte sich heraus, daß es erst spät Verwendung fand.

Die Ergebnisse der Studie sind in der Zeitschrift Nature 413, 837 - 841, (2001) veröffentlicht.