Münzschatz aus Sachsen

Zwei ehrenamtliche Mitarbeiter des Landesamts für Archäologie Sachsen stießen bei Oberflächenprospektionen in der Nähe von Löbsal auf einen frühneuzeitlichen Münzschatz.

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Der Münzschatz von Löbsal, Kr. Meißen
(Abb. oben) Zwei Sächische Taler, 1624 und eine Dukate Ferdinand III. (Abb. unten) Eine Restauratorin des LfA Sachsen legt die Münzen für den Pressetermin bereit. (Photos: LfA Sachsen)

Einen ungewöhnlichen Fund machten am 10.1.2007 zwei ehrenamtliche Denkmalpfleger im Kreis Meißen. Im Auftrag des Landesamts für Archäologie Sachsen prospektierten sie ein Feld in der Nähe der Gemeinde Löbsal nach Oberflächenfunden und stießen dabei auf einen Münzschatz, der bei einer erster Zählung aus 124 Münzen bestand. Die meisten Stücke lagen dicht beieinander, nur knapp unter der Oberfläche des brachliegenden Ackers. Daneben wurden noch Scherben zweier Keramik-Gefäße geborgen.

Die Finder informierten umgehend das LfA, dessen Mitarbeiter bei einer anschließenden detaillierten Nachsuche den Oberboden des Ackers abtrugen und noch dreißig weitere Münzen entdeckten.

Mit wenigen Ausnahmen aus dem 15./16. Jahrhundert wurden die Stücke mehrheitlich im 17. Jh. geprägt und stammen zum großen Teil aus zahlreichen Herrschaften und Städten im Deutschen Reich, aber auch aus den Spanischen Niederlanden, niederländischen Städten und Provinzen und der Schweiz. Da die jüngste der Prägungen aus dem Jahr 1672 stammt [sog. »Schlussmünze«], kann der Schatz nicht vor diesem Jahr in den Boden gelangt sein. Der Grund für die Deponierung ist allerdings unbekannt.

Ein bisschen Statistik

Insgesamt enthält der Münzfund 154 Stücke, darunter sind fünf Goldmünzen (Dukaten) von Kaiser Ferdinand III. (1 Ex.), aus der Reichsstadt Frankfurt (1 Ex.), aus Geldern (1 Ex.) und Utrecht (2 Ex.). Den Großteil bilden jedoch die 148 Silbermünzen, darunter Taler und Talerteilstücke, Groschen, Dreier, Mariengroschen, Prager Groschen, Maleygroschen, Patagone und ¼ Patagone und als „Exot“ noch ein Taufpfennig.