Vor zwei Jahren war die Premiere der Tagung für den Nachwuchs, der in der LWL-Archäologie für Westfalen Forschungsfragen auf den Grund geht. Bei der Forschung gibt es traditionell eine enge Zusammenarbeit mit den Universitäten des Landes: Viele archäologische, paläontologische und historische Abschlussarbeiten und Dissertationen werden von Wissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster oder der Universitäten in Köln und Mainz betreut. Aber auch junge Volontäre der LWL-Archäologie, die bereits ihr Studium beendet haben und in die archäologische Praxis eingeführt worden sind, präsentierten Ergebnisse ihrer Arbeit.
Prof. Dr. Michael M. Rind, Chef der LWL-Archäologie: "Es ist wichtig, dass die künftigen Archäologinnen und Archäologen ein Forum bekommen, um sich und ihre Forschungsergebnisse sowie Projektarbeiten vor einem fachkundigen Publikum zu präsentieren."
Diese Chance erhalte vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen um erhebliche Kürzungen der Landesmittel für die Bau- und Bodendenkmalpflege eine noch größere Bedeutung, so Rind. Gerade die wissenschaftliche Forschung und damit auch der archäologische Nachwuchs werden die Folgen etwaiger Mittelkürzungen besonders zu spüren bekommen. Rind: "Viele Forschungsprojekte ließen sich dann aus Kostengründen nicht mehr realisieren. Die Kooperation mit den Universitäten würde erheblich eingeschränkt, der Nachwuchs bekäme dann deutlich weniger Chancen", so der LWL-Chefarchäologe.
Die Vorträge wurden von Diskussionsrunden begleitet, bei denen die Nachwuchs-Archäologen Anregungen und Hinweise von den "Profis" im Publikum bekamen. Anregungen vermittelte auch der Tagungsort selbst: Hinter dem LWL-Römermuseum finden Ausgrabungen im einstigen römischen Hauptlager von Haltern statt. Sie liefern die wissenschaftliche Grundlage für die geplante originalgetreuen Rekonstruktionen des Westtores mit anschließender Holz-Erde-Mauer und einiger Lagergebäude als "Römerpark Aliso - Archäologische Baustelle".