»Schlachtfeldarchäologie« als zentrales Thema des 1. Mitteldeutschen Archäologentages
Bisher befasst sich die Archäologie vor allem in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien mit der Untersuchung historischer Schlachten. Größeren Bekanntheitsgrad haben vor allem die entsprechenden Forschungen auf dem Schlachtfeld von Little Big Horn (USA) seit den frühen 1980er Jahren erlangt.
Hierzulande sind vor allem die archäologischen Untersuchungen zur Varusschlacht bei Kalkriese einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden. Mit den Prospektionen auf dem Schlachtfeld von Lützen wird die Bandbreite entsprechender Forschungen erweitert. Die Schlacht bei Lützen im November 1632 zählt zu den bedeutendsten Schlachten des Dreißigjährigen Krieges. Sie endete mit dem Tod des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf. Der Ablauf der Schlacht war bisher vor allem aus verschiedenen zeitgenössischen Quellen bekannt, die sich allerdings im Detail widersprachen. Die archäologischen Untersuchungen sollen nun weitere Erkenntnisse bringen.
Neben der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, die den Schwerpunkt der Tagung bildet, behandeln die Vorträge archäologische Nachweise von Schlachten der Antike, Römerzeit und frühen Neuzeit in ganz Europa und darüber hinaus. Daneben werden auch Forschungen zu Phänomenen wie Massengräbern und Gefangenenlagern vorgestellt.
Zum Auftakt des 1. Mitteldeutschen Archäologentages wird Dr. Douglas D. Scott, Ausgräber und Erforscher der Schlacht am Little Big Horn River, im Rahmen eines Festvortrages sprechen.