Uni-Rektor Prof. Dr. Wulf Diepenbrock überreichte Meller in Halle die Ernennungsurkunde und sagte: "Für die Universität stellt die Berufung des international renommierten Wissenschaftlers eine besondere fachliche Bereicherung dar". Von dem reichen Erfahrungsschatz des Landesarchäologen können die Studierenden nur profitieren, so Diepenbrock weiter. Sensationelle Grabungsfunde und deren wissenschaftliche Aufarbeitung finden somit auch unter praktischen Aspekten Eingang in die Vorlesungen, die im Wintersemester an der MLU beginnen.
"Natürlich erfüllt es mich mit Stolz, nun der Martin-Luther-Universität anzugehören", sagt Harald Meller. "Ich freue mich auf meine Lehrtätigkeit und bin sicher, dass dadurch die ohnehin schon sehr engen Beziehungen zwischen Universität und Landesamt noch bestärkt werden."
Harald Meller wurde 1960 in Olching/Oberbayern geboren. Er studierte die Fächer Vor- und Frühgeschichte, Provinzialrömische Archäologie und Ethnologie an der Freien Universität Berlin und der Ludwig-Maximilian-Universität München, wo er auch promovierte. Seit 1991 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Köln und ab 1995 arbeitete er am Landesamt für Archäologie in Sachsen. 2001 übernahm er die Leitung des Landesamtes für Archäologie und des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle, seit 2004 ist er Direktor des aus zwei Fachämtern zusammengelegten Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt.
International bekannt wurde der Forscher durch die Rettung und wissenschaftliche Untersuchung der Himmelsscheibe von Nebra. Die im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle ausgestellte und mittlerweile weltbekannte Himmelsscheibe gilt als einer der wichtigsten archäologischen Funde des 20. Jahrhunderts. Unter Mellers Führung wurde das Landesmuseum in Halle zu einem der wichtigsten Ausstellungshäuser für Prähistorische Archäologie in Europa, das mit zahlreichen weit beachteten Ausstellungen hervortrat, so zuletzt mit der Landesausstellung "Fundsache Luther - Archäologen auf den Spuren des Reformators".