"Zu verdanken haben wir die Motte zahlreichen Förderern und Sponsoren, ohne ihre Unterstützung wäre dieses Projekt nicht zustande gekommen", so die Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Barbara Rüschoff-Thale am Dienstag in Herne. "Vor allem der Firma Hochtief, die unter anderem Mitarbeiter und Gerät zur Verfügung stellte, war Rückgrat dieses ehrgeizigen Bauvorhabens."
Zimmerleute aus Herne bauten die Holztreppen, elf Meter hohe Fachwerkwände sowie die auf ihnen sitzende Wehrplattform und den Dachstuhl. "Authentisch eingerichtet zeigt die Motte unseren Besuchern, wie hart und beengt das Leben vieler Burgherren war", sagte Projektleiter Dr. Stefan Leenen vom LWL-Museum für Archäologie. Nicht massive Steinbauten, sondern die Holzburgen seien für die meisten Adeligen im Mittelalter der übliche Wohnsitz gewesen.
Die Motten prägten wesentlich das Erscheinungsbild der dichten Burgenlandschaft in der Ruhrregion. Doch keine einzige ist erhalten geblieben. Auch zeitgenössische Abbildungen existieren kaum. Erkenntnisse liefern vor allem noch bestehende Hügel und Spuren im Boden. "Für einen möglichst authentischen Bau mussten wir Antworten auf viele offene Fragen finden", so Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock. Die Archäologen versuchten unter anderem herauszufinden, wie die Holzburgen auf heutigem deutschen Boden aussahen und ob es regional unterschiedliche Bautypen gab.
Um den wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden, trugen die Ausstellungmacher Forschungsergebnisse über Mottenbauten aus ganz Deutschland zusammen. Auf deren Grundlage entwickelten sie den Idealtypus eines Wohnturms mit Hügel, der mit seinen insgesamt 25 Metern Höhe den Weg zur Ausstellung über Ritter, Burgen und Intrigen weist.