Eine Ausstellung der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin und des Interdisziplinären Zentrums "Alte Welt" der Freien Universität Berlin über die wechselseitige Sicht der Griechen und Skythen als gemeinsame Bewohner des nördlichen Schwarzmeergebietes ist gestern im Pergamonmuseum eröffnet worden. Die Ausstellung verdeutlicht unter Rückgriff auf Amazonenbilder den Blick der Griechen auf die Fremden und ermittelt das Selbstverständnis der "barbarischen" Bosporaner. Die Ausstellung wird bis zum 21. Oktober 2007 gezeigt.
Griechen wie Bosporaner nutzten den Amazonenmythos als Spiegel ihrer eigenen Identität: Das Eigene und das Fremde - Griechen und Skythen als gemeinsame Bewohner des nördlichen Schwarzmeergebietes und ihre jeweilige Sicht aufeinander werden in Amazonenbildern auf Tongefäßen widergespiegelt. Gefunden wurden diese als griechische Importe oder lokale Erzeugnisse in Gräbern auf der Krim, dem Gebiet des ehemaligen Bosporanischen Reiches.
Die Ausstellung zeigt Anlage und Inventar eines typischen Grabhügels (Kurgan) im nördlichen Schwarzmeergebiet. Dazu wird der nicht mehr erhaltene Drei-Brüder-Kurgan bei Nymphaion auf der östlichen Krim (4. Jahrhundert v. Chr.) virtuell rekonstruiert und sein Inneres durch Computeranimation sichtbar gemacht. Fundstücke aus Kurganen dieser Art befinden sich in der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin: Goldschmuck, Waffen sowie Gefäße aus Ton und Holz. Sie vermitteln in dieser Ausstellung eine Vorstellung von Ausstattung und Bestattungsbräuchen der Bevölkerung dieses Gebietes, zu denen Griechen und Skythen gehörten. Insofern ist diese kleine Ausstellung eine wichtige Ergänzung zur großen Sonderausstellung "Im Zeichen des goldenen Greifen", die ab 6. Juli 2007 im Martin-Gropius-Bau gezeigt wird.
Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie im Kalender.