Das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) wird als außerschulischer Lernort künftig eng mit der Fachschaft Geschichte der Cranger Schule zusammenarbeiten und direkt anhand von archäologischen Funden Wissen zu Themen aus der Ur- und Frühgeschichte vermitteln. »Ein Blick auf unsere Exponate in der Dauerausstellung führt uns die Lebensweise unserer Vorfahren unmittelbar vor Augen. Direkt im Museum zu lernen heißt, die Geschichte begreifbar, dreidimensionaler werden zu lassen - ein Schulbuch mit einfachen Zeichnungen und Fotos kann das in diesem Maße gar nicht leisten«, begründet Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock die Zusammenarbeit von Museum und Schulen.
Die Kooperation schließt für die nächsten Jahre regelmäßige Besuche der Realschule Crange im Museum mit ein. Jede 6. Klasse wird im ersten Schulhalbjahr drei Etappen durchlaufen. Beim ersten Besuch erarbeitet der Museumspädagoge gemeinsam mit den Schülern die Themen »Jäger und Sammler in der Altsteinzeit« und »Dem Neandertaler auf der Spur«. Bei einer zweiten Unterrichtseinheit in der Ausstellung bereiten die Schüler das Gelernte nach und recherchieren vor Ort weiter, um alles schriftlich festhalten zu können. Die Besonderheit folgt im letzten Schritt: die Sechstklässler werden selbst zu Lehrenden und führen ihre Freunde und Verwandten eigenständig durch die Ausstellung. So vermittelt das Programm nicht nur geschichtliches, sondern befähigt die Schüler außerdem dazu, ihr eigenes Wissen an andere weiterzugeben.
Initiator der Kooperation war Marc Bethke, Mitarbeiter der Realschule Crange. Auf der Suche nach kreativen Modellen zur Wissensvermittlung kam ihm das nahegelegene Archäologiemuseum in den Sinn. Gemeinsam mit Dr. Michael Lagers, dem Referenten für Museumspädagogik im LWL-Museum, entwickelte er Ideen für eine Kooperation.
Die Realschule Crange nimmt am Modellprogramm »Kulturagenten für kreative Schulen« teil, die sich zum Ziel gesetzt hat, Kinder und Jugendliche nachhaltig für Kunst und Kultur zu begeistern.