Eindeutige Rückschlüsse auf menschliche Tätigkeiten sind erst ab dem 11. Jahrhundert n.Chr. zu finden. Die Entstehungsgeschichte und Funktion der künstlich geschaffenen Grotten, blieben bis heute ungeklärt. "Theorien dazu gibt es viele. Unser Vorhaben ist es, durch neue Forschungsansätze zu eindeutigen und unstrittigen zeitlichen Fixpunkten zu gelangen", so Dr. Clemens Woda von der Forschungsstelle Archäometrie der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Die Möglichkeit einer zuverlässigen Datierung ist nun in greifbare Nähe gerückt. Brandspuren an den Felswänden der Grotten weisen auf Feuereinwirkung in früherer Zeit hin - und erhitztes Gestein läßt sich sehr gut mit der sogenannten Lumineszenzmethode datieren. Mit dieser Methode bestimmt man den Zeitpunkt der letzten Erhitzung der im Sandstein enthaltenen Quarz- und Feldspatkörner, mithin ein mögliches Mindestalter der Anlage der Grotten.
Voruntersuchungen aus dem Jahr 1990 erwiesen die prinzipielle Eignung der Methode. Doch erst die technologische Weiterentwicklung durch das Heidelberger Forscherteam unter der Leitung von Professor Günther Wagner hat die Voraussetzung geschaffen, eine genaue Altersbestimmung durchzuführen.
Im Laufe des Sommers werden Bohrkerne aus den erhitzen Felspartien entnommen und anschließend von den Wissenschaftlern in ihrem Labor untersucht. Durch die erwarteten Ergebnisse könnte ein über Jahrzehnte geführter Streit endgültig beendet werden.