Akademischer Preis der Commerzbank-Stiftung verliehen
Krzysztof Mieloch entwickelte in seiner Doktorarbeit eine neue Methode zur Untersuchung von Fingerabdrücken und ihrer digitalen Verarbeitung, die weltweit bei Experten Beachtung findet. Dr. Julia Gresky hat für ihre Doktorarbeit an der Medizinischen Fakultät archäologische Skelettfunde untersucht. Anhand von Krankheitsbefunden am Schädel rekonstruierte sie Gesundheitszustand und Lebensbedingungen der bäuerlichen Bevölkerung im frühen Mittelalter. Der Commerzbank-Preis ist mit jeweils 1.500 Euro dotiert.
Dr. Julia Gresky untersuchte für ihre Doktorarbeit menschliche Skelette aus einem Gräberfeld im bayerischen Harting mit medizinischen und anthropologischen Methoden auf Krankheiten am Schädel. Dabei fand sie Spuren entzündlicher Prozesse in der Nasenhöhle oder im Mittelohrbereich sowie Schädelkrankheiten, die auf Skorbut, Rachitis oder bakterielle Meningitis zurückzuführen sind. Anhand ihrer Ergebnisse zog sie Rückschlüsse auf Umweltfaktoren wie Ernährung, Wohn- und Arbeitsverhältnisse, geographische und klimatische Gegebenheiten sowie hygienische und sanitäre Einrichtungen. "Julia Gresky hat in überzeugender Weise Ursachen und Verbreitung zahlreicher Krankheiten rekonstruiert, die für das Frühmittelalter bisher noch nicht in dieser Präzision nachgewiesen wurden. Die Ergebnisse leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Entstehung heutiger Krankheiten", so Prof. Dr. Dr. Michael Schultz vom Zentrum Anatomie, der die Doktorarbeit betreut hat. Julia Gresky, Jahrgang 1977, studierte von 1997 bis 2004 Humanmedizin an der Georg-August-Universität. Sie wurde Mitte 2008 promoviert und ist derzeit als wissenschaftliche Referentin am Deutschen Archäologischen Institut in Berlin tätig und an Lehrveranstaltungen im Fach Paläopathologie an der Universität Göttingen beteiligt.
RSS-Feeds @ Archäologie Online
- Nachrichten
- Videos
- Podcasts