Margiana - Ein Königreich der Bronzezeit in Turkmenistan

10.03.2019 - 16.06.2019

Reiss-Engelhorn-Museen - rem
Zeughaus C5
68159 Mannheim
Deutschland

Margiana © Curt-Engelhorn-Stiftung, Fotos: Herlinde Koelbl

Ab März entführen die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim ins geheimnisvolle Königreich Margiana. Vor mehr als 4.000 Jahren erlebte das Reich im heutigen Turkmenistan eine außergewöhnliche Blütezeit. Die Sonderausstellung "Margiana" präsentiert erstmalig in Europa die faszinierenden archäologischen Zeugnisse dieser nahezu unbekannten Hochkultur.

Zeitgleich mit den großen Zivilisationen in Mesopotamien und dem Alten Ägypten schuf die bronzezeitliche Oxus-Kultur zwischen ca. 2350 und 1750 v. Chr. gewaltige Städte mit prachtvollen Palästen und Grabanlagen sowie aufwändigen Bewässerungssystemen. Die Handwerks- und Goldschmiedekunst glänzte durch hohes technisches Können. Weitverzweigte Handelsnetze erlaubten rege Kontakte in die Ferne und dienten als Vorläufer der späteren Seidenstraße.

Die Schau vereint mehr als 200 außergewöhnliche Exponate. Im Zentrum stehen die sensationellen Ergebnisse der archäologischen Ausgrabungen und Forschungen in der ehemaligen Metropole Gonur Depe (Grauer Hügel). Die Stadt lag im Herzen von Margiana und bildete vermutlich eines der wichtigsten Zentren der Oxus-Zivilisation. Sie gilt als einer der größten je entdeckten bronzezeitlichen Siedlungskomplexe und ist eine beeindruckende Meisterleistung früher Stadtplanung. Die 28 Hektar große Anlage war von einem gewaltigen Mauerring umschlossen und in verschiedene Bezirke eingeteilt, darunter Wohngebiete, Handwerkerviertel und Friedhöfe. Das Herzstück bildete ein quadratisches Palastareal.

Höhepunkt der Ausgrabungen sind die sogenannten »Königsgräber«. Die verstorbenen Würdenträger wurden in mit feinsten Mosaiken ausgeschmückten Grabhäusern prunkvoll zur letzten Ruhe gebettet. Reich verzierte, mitsamt den Zugtieren beigegebene Prunkwagen, Schmuck, Waffen, Ritualgeräte sowie prachtvolle Gefäße aus Silber und Gold sind einzigartige Meisterwerke bronzezeitlicher Kunst.

Die Ausstellung »Margiana« geht weit über eine rein archäologische Präsentation hinaus und kombiniert die bedeutenden Funde mit Fotografien von Herlinde Koelbl. Eigens für die Schau hat die renommierte Fotografin faszinierende Aufnahmen eines Landes, seiner Bewohner sowie eindrucksvoller Naturlandschaften und archäologischer Stätten geschaffen, die es in dieser Form bisher nicht gab. Das Ergebnis ist ein beeindruckendes Zusammenspiel aus jahrtausendealten archäologischen Funden und herausragender Fotokunst.

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