Crafting Power – Konzepte und Praxis von Arbeit im prä- und frühdynastischen Ägypten

28.10.2018 - 28.02.2019

Ägyptisches Museum Bonn
Regina-Pacis-Weg 7
53113 Bonn
Deutschland

Bis heute faszinieren den Fachmann wie Laien gleichermaßen die Handwerkskunst aus den frühesten Perioden altägyptischer Geschichte: Seien es nun die reliefverzierten Prunkpaletten aus Grauwacke, die glänzend polierten Steingefäße oder die dünnwandige, teils fein dekorierte Keramik des 4. und 3. Jahrtausends v. Chr..

Größtes Interesse erfährt dabei seit jeher vor allem die figürliche Dekoration, die häufig Personen zeigt, die ihre ebenfalls wiedergegebene Umwelt dominieren und somit durch die Darstellung in gewisser Weise auch einen entsprechenden Herrschaftsanspruch geltend machen. Häufig sind es Objekte aus Stein, die darüber hinaus weitaus mehr »berichten« können: Sie künden vom Problem der Rohstofforganisation, Lagerung und vom Transport zu Spezialwerkstätten, wo sie von ausgebildeten und fähigen Meistern des Handwerks ihren letzten Schliff erhielten. Die fertigen Produkte schließlich wurden zumeist in den Königsgräbern oder denen der höchsten Elite und in Tempeln deponiert.

Die in den Werkstätten (von denen sich bislang kaum Nachweise haben erbringen lassen) arbeitenden Künstler waren Spezialisten, die für ihre Herrscher eine Ikonographie und einen Formenkanon umsetzten, die für die gesamte ägyptische Kunst der kommenden Jahrtausende stilbildend waren und bis heute für jeden als typisch altägyptisch erkennbar sind. Eines dieser ikonographischen Beispiele findet sich etwa im mit Keule bewehrten Herrscher wieder, der gerade im Begriff ist, einen Unterlegenen zu erschlagen. Doch was können wir aus den bisher vorliegenden archäologischen Funden und Befunden zur Arbeitsorganisation und Herstellung dieser Objekte sagen und was wissen wir dezidiert nicht bzw. können es uns nur indirekt erschließen? Welche Stücke können überhaupt zum Konvolut der durch Spezialhandwerker gefertigten gezählt werden? Anhand des in der Bonner Lehrsammlung befindlichen Materials soll unter Einbeziehung des derzeitigen Forschungsstandes in einer Studioausstellung mit internationalem Workshop versucht werden, eine kurze Vorstellung von Bedeutung und Wertigkeit bestimmter Technologien und Arbeitsprozesse herauszuarbeiten. Dabei geht es vor allem auch darum, weiterführende Fragen und zukünftig notwendige Arbeitsfelder herauszustellen.

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