2 Millionen Jahre Migration

28.05.2020 - 25.10.2020

Museum und Park Kalkriese
Venner Straße 69
49565 Bramsche-Kalkriese
Deutschland

(c) Varusschlacht im Osnabrücker Land, Foto: Hermann Pentermann

Die Sonderausstellung »2 Millionen Jahre Migration«, die ab der Wiedereröffnung bis zum 25. Oktober 2020 in Museum und Park Kalkriese gezeigt wird, richtet den Blick in die früheste menschliche Entwicklungsgeschichte. Sie zeigt, dass Mobilität und Migration selbstverständliche Bestandteile des Menschseins und kein modernes Phänomen sind. Menschen waren zu allen Zeiten mobil. Auf der Suche nach Nahrung, Wasser und anderen Ressourcen haben sie sich stets sowohl kleinräumig bewegt als auch andere Regionen und Kontinente besiedelt.

In vier großen Themenwürfeln präsentiert die Schau unsere unterschiedlichen Wurzeln aus Afrika und Westasien. Menschen sind in Afrika entstanden. Vertreter des Homo erectus und später anatomisch moderne Menschen kamen aus Afrika nach Asien und Europa und haben sich von dort ausgebreitet. Vor erst 7500 Jahren wanderten Ackerbauern und Viehzüchter aus der heutigen Türkei nach Europa ein. Sie vermischten sich mit der hier ansässigen Bevölkerung. Vor 4500 Jahren wanderten Menschen aus den östlichen Steppen Richtung Westen und es kam erneut zu einer Vermischung und zum Kulturaustausch.

Museum und Park Kalkriese hat die Ausstellung erweitert und ein Fenster in die Migrationsgeschichte der vergangenen 2000 Jahre geöffnet. Schlaglichtartig beleuchtet eine Themeninsel die Besonderheiten und sozialen Folgen der Migration im Römischen Reich. Der Ausstellungsbereich zur Völkerwanderungszeit, die sich an den Kollaps des Römischen Reichs anschließt, verdeutlicht den BesucherInnen eine Zeit des Umbruchs, die viele Menschen in Bewegung gesetzt hat. Hinzu kommt die slawische Einwanderung in die von der Völkerwanderung menschenleeren Gebiete, die die Geschichte und Kultur von Osteuropa bis Ostdeutschland vom frühen Mittelalter bis heute prägt. Daran anschließend widmet sich eine weitere Insel der Ostbesiedlung ab dem 12. Jahrhundert und richtet das Augenmerk auf die gesellschaftlichen Veränderungen, die Migration in der frühdeutschen Geschichte mit sich gebracht hat.

In der letzten Station geht es um die Amerikaauswanderung aus dem Osnabrücker Land. Hier machen Briefe und Geschichten von Auswanderern aus Osnabrück und Venne die große Auswanderungswelle ab dem 19. Jahrhundert anschaulich erfahrbar. Zusätzlich zeigen Museum und Park Kalkriese die Fotoausstellung »Faces of Migration« aus dem Kulturhistorischen Museum Osnabrück. Eingerahmt werden die Themen von archäologischen Funden. Besondere Highlights sind eine aufwändig rekonstruierte Kline, ein sogenanntes Totenbett, aus dem Römermuseum Haltern am See und zwei Turmschädel aus dem Landesmuseum Braunschweig. Verpackt in ein ungewöhnliches Design lädt die Ausstellung die BesucherInnen ein zu ergründen, welche Ursachen, Mechanismen und Auswirkungen hinter dem Phänomen der Migration standen und stehen und zeigt, dass wir alle ein Teil davon sind.

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