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Newsletter 14/2019

21.07.2019

 

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Nachrichten

Mutter-Kind-Bindung vor 2 Millionen Jahren
Australopithecus-Mutter mit Kind

Mütter der Vormenschen-Art Australopithecus africanus stillten ihre Kinder in den ersten 12 Lebensmonaten und griffen auch später – in Zeiten von Nahrungsknappheit – auf die Ernährung mit Muttermilch zurück, wie jüngst veröffentlichte Analysen fossiler Zähne ergaben. Die intensive, jahrelange Mutter-Kind-Bindung wird von den Wissenschaftlern als eine der Ursachen für die geringe Nachkommen-Anzahl bei den Vormenschen gedeutet.

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Alte Genome offenbaren Neues zur Abstammung unserer Hausrinder
Darstellung eines Auerochsen nach Siegmund von Herberstein aus dem Jahr 1556

Der eurasische Auerochse gilt als Vorfahre unserer heutigen Hausrinder. Er wurde über einen längeren Zeitraum mit Beginn vor etwa 10.500 Jahren in Randgebieten des Fruchtbaren Halbmonds, den Tälern von Euphrat und Tigris, domestiziert. Seit dem 17. Jahrhundert ist die wilde Form ausgestorben, doch seine domestizierten Nachfahren, heute auf der ganzen Welt als Nutztiere verbreitet, leben fort. Ein internationales Wissenschaftlerteam ist der Geschichte der frühen Rinder nachgegangen.

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Weltweit älteste Handschrift eines Christen
Die letzte Zeile des Papyrus P.Bas. 2.43

Ein Brief in der Basler Papyrussammlung beschreibt ganz alltägliche Familienangelegenheiten und ist doch einzigartig in seiner Art: Er überliefert wertvolle Einblicke in die Welt der ersten Christen im römischen Reich, die aus keiner anderen historischen Quelle bekannt sind. Der Brief konnte in die 230er Jahre nach Christus datiert werden und ist somit älter als alle bislang bekannten christlich-dokumentarischen Zeugnisse aus dem römischen Ägypten.

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Der früheste Nachweis von Homo sapiens außerhalb Afrikas ist ein Fund aus Griechenland
Die Höhlen von Apidima

Forscher der Universitäten Tübingen und Athen ordnen 210.000 Jahre alten Schädel dem frühen modernen Menschen zu

Der Homo sapiens hat Afrika eher verlassen als bislang angenommen und Europa damit schon 150.000 Jahre früher erreicht als gedacht – darauf weisen Forschungsergebnisse der Universitäten Tübingen und Athen hin. Nach umfassenden Analysen datierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Schädel aus dem Fundort Apidima in Südgriechenland auf ein Alter von rund 210.000 Jahren und ordneten ihn frühen modernen Menschen zu. Damit handle es sich um den ältesten modernen Mensch, der außerhalb Afrikas gefunden wurde, sagte das Team unter Leitung von Professorin Katerina Harvati vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen.

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Grasende Herdentiere trieben die Domestikation von Getreide voran
Grasendes Yak in Tibet

Große Säugetiere wie Bisons schufen durch die Verbreitung von Samen dichte, leicht abzuerntende Pflanzenbestände, welche Menschen zur Kultivierung anregten

Einige Eigenschaften heute bekannter Getreidearten wie Quinoa, Amarant, Hirse, Hanf und Buchweizen weisen darauf hin, dass sie sich ursprünglich entwickelt haben, um von großen grasenden Säugetieren verbreitet zu werden. Im Pleistozän prägten riesige Herden dieser Tiere die Ökologie eines Großteils der Erde und führten zu evolutionären Veränderungen bei Pflanzen. Studien zur Ökologie und zum Wachstumsverhalten bestimmter prähistorischer Verwandter von Kulturpflanzen zeigen, dass Großtierherden für die Verbreitung ihrer Samen notwendig waren, bevor der Mensch in das Geschehen eingriff. Das Verständnis dieses Prozesses ermöglicht der Wissenschaft Einblicke in die frühe Domestikation dieser Pflanzen.

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Die Kirche unter dem Gemüsegarten
Kirche unterm Garten

Älteste Kirche von Vlotho (Kreis Herford) entdeckt

Immer wieder waren in der Gemeinde Wehrendorf bei Gartenarbeiten Bruchsteine und menschliche Knochen zutage gekommen, nun haben Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) den Grund dafür herausgefunden. Direkt unter der Gartenerde konnten sie die 1,20 m breiten Fundamente einer vorromanischen Kirche freilegen.

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Kurz notiert

Neue Ergebnisse zu keltischen Befestigungen im Ostalbkreis
Rekonstruktion von Wall C auf dem Rosenstein

Zwischenbilanz der Grabungen rund um den Rosenstein bei Heubach (Ostalbkreis)

Wie schon zuvor für die »Teufelsmauer« auf dem Mittelberg konnte nun auch für den sog. »Wall C« auf dem Rosenstein die Errichtungszeit bestimmt werden. Nach den neuesten Ergebnissen eines vom Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege Baden-Württemberg (LAD) initiierten Forschungsprojektes wurden beide Wälle im 5. Jahrhundert v. Chr. errichtet. Wie Projektleiter Dr. Christian Bollacher in einer Zwischenbilanz der aktuellen Ausgrabungen berichtet, weist »Wall C« außerdem eine ungewöhnliche Konstruktionsweise mit im Kalksinter verlegten Ankerhölzern auf.

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1.000 Jahre Oberlausitz – Menschen, Burgen, Städte
Die Altstadt von Bautzen

Innerhalb des europäischen INTERREG Kooperationsprogramms »Polen-Sachsen 2014-2020« erhielt vor kurzem das vom Landesamt für Archäologie gemeinsam mit verschiedenen Partnern eingebrachte Projekt »1000 Jahre Oberlausitz – Menschen, Burgen, Städte« die offizielle Bestätigung. Das Projekt soll dazu beitragen, im sächsisch-polnischen Grenzgebiet vorhandene archäologische Kulturdenkmale wieder in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rufen und einen umfassenden Blick auf das gemeinsame Kulturerbe beiderseits der Grenze zu eröffnen.

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Eine Million für die Altorientalistik in Würzburg
Yazilikaya-Relief (Ausschnitt)

Die Altorientalistik in Würzburg ist ein kleines Fach, dafür aber forschungsstark. Für die VolkswagenStiftung ein wesentlicher Grund, das Fach mit einer hohen Fördersumme für die Zukunft aufzustellen.

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Frühmittelalterliche Siedlung bei Leun entdeckt
Grubenhaus im Profil

Archäologische Ausgrabungen an der B49 Anschlussstelle Leun abgeschlossen

Bei Ausgrabungen zwischen Tiefenbach und Leun (Lahn-Dill-Kreis) im Vorfeld des Ausbaus der Bundesstraße 49 haben Archäologen eine Siedlung aus der Zeit des 7. bis 9. Jahrhunderts n. Chr., bei der es sich vermutlich um die in historischen Urkunden genannte Ortschaft »Mitte« bzw. »Loynmitte« oder »Lonmitte« handelt.

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MOOC zu antiken Städten in Europa startet Anfang September
Screenshot www.ancientcities.eu

Unter dem Titel »Ancient Cities. Creating a Digital Learning Environment on Cultural Heritage« haben sich sechs internationale Partner aus der Klassischen Archäologie zusammengefunden und gemeinsam einen Massive Open Online Course (MOOC) zum Thema »Discovering Greek & Roman Cities« entwickelt. Kofinanziert wird das Projekt durch das Programm »ERAMUS +«.

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Umfragen zur Bürger-Archäologie und zur beruflichen Zufriedenheit in der Archäologie
Umfrage

Gerade laufen gleichzeitig zwei Umfragen, die sich an Archäologinnen und Archäologen richten - genauer gesagt an alle Menschen, die beruflich in diesem Bereich tätig sind. In einer im Rahmen eines Dissertationsprojektes durchgeführten Befragung geht es darum, wie sich die Hauptberuflichen zum Thema »Citizen Science« positionieren. Die andere Umfrage wird von der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (DGUF) durchgeführt und soll dazu dienen, Problemfelder dieses Berufs bzw. die Zufriedenheit mit dem Job zu ermitteln.

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Neue Einträge im Guide

  • Ancient Cities ERASMUS+ Strategic Partnership
    Die Strategische Partnerschaft “Ancient Cities” ist ein internationales Lehrprojekt unter Leitung der Christian-Albrechts Universität zu Kiel. Die gemeinsamen Ziele sind die Entwicklung eines innovativen, paneuropäischen digitalen Lernmoduls zum Thema “Antike Stadt” für den Einsatz an Universitäten sowie die Gestaltung eines frei verfügbaren Onlinekurses (eines sog. MOOC) mit dem Titel “Discovering Greek & Roman Cities” für ein breites Publikum. Beteiligt sind die Aarhus Universitet (Dänemark), die National and Kapodistrian University of Athens (Griechenland), Universitetet i Bergen (Norwegen), Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne (Frankreich) und die Open Universiteit Nederland.
  • Papyri.info
    Die Meta-Datenbank »Papyri.info« besteht aus zwei Hauptkomponenten. Der »Papyrological Navigator« (PN) unterstützt die Suche und Zusammenführung antiker Papyrus-Dokumente. Der »Papyrological Editor« (PE) ermöglicht die autorenübergreifende, versionskontrollierte, peer-reviewte wissenschaftliche Kuration von papyrologischen Texten, Übersetzungen, Kommentaren, wissenschaftlichen Metadaten, institutionellen Katalogaufzeichnungen, Bibliographie und Bildern. Papyri.info sammelt Material aus dem Advanced Papyrological Information System (APIS), der Duke Databank of Documentary Papyri (DDbDP), dem Heidelberger Gesamtverzeichnis der griechischen Papyrusurkunden Ägyptens (HGV), der Bibliographie Papyrologique (BP). Es wird daran gearbeitet, auch Inhalte aus der Arabic Papyrological Database (APD) zu integrieren.
  • Don's Maps
    Private Homepage, die eine unglaubliche Fülle an Material (Texte, Fotos, Karten) über das Paläolithikum in Europa, Russland und Australien präsentiert.
  • Römerkanal-Infozentrum Rheinbach
    Fast 200 Jahre wurde das römische Köln mit einer knapp 100 Kilometer langen Wasserleitung aus der Nordeifel mit Wasser versorgt. Seit dem Jahr 2012 ist diese antike Ingenieursleistung im Focus eines überregionalen Tourismusprojektes und als gut ausgebauter Wanderweg erfahrbar. Ab 2020 wird im Rahmen dieses Projektes ein Informationszentrum entstehen, das nicht nur Informationen zum Wanderweg bietet, sondern auch eine Präsentation »Wasser für Roms Städte« zeigen wird.
 
 
 

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