Skulpturhalle Basel soll geschlossen werden

Die Basler Skulpturhalle beherbergt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von Gipsabgüssen antiker Skulpturen. Im Zuge von Sparmaßnahmen des Basler Regierungsrates soll das Haus im Jahr 2017 geschlossen und die Sammlung magaziniert werden. Der Direktor des Antikenmuseums schließt Entlassungen infolge der Kürzungen nicht aus und die Schweizer Arbeitsgemeinschaft für Klassische Archäologie will mit einer Online-Petition die Schließung verhindern.

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Im Rahmen des »Entlastungspakets 2015-17« sollen im Kulturbereich der Stadt Basel insgesamt 1,15 Millionen Franken eingespart werden. Die größten Einschnitte müssen Zoo und Theater verkraften, dem Sportmuseum werden ab 2016 die Subventionen komplett gestrichten. Die Schließung der dem Antikenmuseum angegliederten Skulpturhalle soll - durch Personalabbau und den Wegfall von Betriebs- und Unterhaltskosten - Einsparungen von jährlich 200.000 Franken bringen.

Ab 2017 soll die Abguss-Sammlung eingelagert werden und stünde somit weder für die Öffentlichkeit noch für Forschung und Lehre zur Verfügung. Zwar sollen die Sammlungsbestände in den Räumlichkeiten des Antikenmuseum wieder zugänglich gemacht werden. Bis es soweit ist, dürfte es aber noch einige Jahre dauern. Zunächst muss nämlich der Neubau für das Naturhistorische Museum fertiggestellt werden, damit das Antikenmuseum an dessen jetzigen Standort im Berri-Bau einziehen kann. Die Baukosten für den neuen Standort von Naturkundemuseum und Staatsarchiv sind auf 190 Millionen Franken veranschlagt, für die Neueinrichtung von Antikenmuseum und Skulpturensammlung im Berri-Bau kommen noch einmal 70 Millionen Franken hinzu. Die Wiedereröffnung ist für das Jahr 2023 geplant.

Andrea Bignasca, der Direktor des Antikenmuseums,sieht im Gegensatz zum Regierungsrat kaum Einsparpotential durch die »Einmottung« der Abguss-Sammlung. Unter dem Strich könnten sich durch diese Maßnahme sogar Mehrkosten ergeben, denn am jetzigen Standort würden überhaupt keine Mietkosten anfallen, da die Räumlichkeiten dem Museum von der Adullam-Stiftung zur Verfügung gestellt werden. Die Kosten für die Einlagerung der Sammlung in einem Depot könnten durchaus höher sein als die reinen Betriebskosten am jetzigen Standort. Einsparmöglichkeiten gebe es daher allenfalls durch Leistungs- und Stellenabbau.

Die Schweizer Arbeitsgemeinschaft für Klassische Archäologie befürchtet durch die mit den Plänen verbundenen Maßnahmen ernsthafte Beschädigungen oder gar den Verlust ganzer Stücke. Sie wendet sich daher in einer Online-Petition gegen die Schließungspläne. Aktuell wird die Petition »Keine Schließung der Skulpturhalle Basel« von etwa 1.900 Unterstützern getragen.