Ein neuer Raum für eine besondere Frau

Aktualisiertes Lebensbild der Schamanin von Bad Dürrenberg

Neugestaltung präsentiert die neuesten Erkenntnisse zur "Schamanin" von Bad Dürrenberg

Das Grab der "Schamanin", ein bedeutender Funde der mitteleuropäischen Archäologie, wurde 1934 in Bad Dürrenberg entdeckt. In den letzten Jahren stand es im Fokus neuer umfangreicher und intensiver Untersuchungen am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt. Mittels modernster Methoden und interdisziplinärer Untersuchungen wurden nicht nur den bereits bekannten Fundstücken neue Erkenntnisse entlockt. Bei erneuten Grabungen des LDA Sachsen-Anhalt am Fundort konnten sogar Reste der ehemaligen Grabgrube sowie weitere Fundobjekte geborgen werden. Um den wichtigen neuen Forschungsergebnissen Rechnung zu tragen und sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde die Präsentation zur "Schamanin" im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) nun inhaltlich überarbeitet und neu gestaltet.

Rekonstruktionszeichnung eines Trypillia-Wohnhauses

Die Entstehung und der Niedergang von Trypillia-Megasiedlungen in der Waldsteppe nordwestlich des Schwarzen Meeres auf dem Gebiet des heutigen Moldawiens und der Ukraine geben Forschenden Rätsel auf. Wie war es möglich, dass bereits vor 6.000 Jahren auf einer Fläche von etwa 320 Hektar rund 15.000 Einwohnerinnen und Einwohner zusammenlebten? Was führte zum Untergang dieser frühesten Städte Europas?

Forschung
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Vor Ort auf der Ausgrabung in Bad Cannstatt: Das Ausgrabungsteam von ArchaeoBW (links) sowie das Team des Referates Provinzialrömische Archäologie aus dem Landesmuseum Württemberg (rechts). In der Mitte das Team des Landesdenkmalamts im Regierungspräsidium Stuttgart mit dem neuen Fundstück

Der kleine Gigant und der Himmelsgott

Seit Anfang des Jahres finden im Römerkastell an der Altenburger Steige in Stuttgart-Bad Cannstatt Ausgrabungen unter der fachlichen Begleitung des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart statt. Archäologinnen und Archäologen untersuchen das Baufeld für die Erweiterung der städtischen Altenburgschule. In römischer Zeit stand dort von zirka 100 bis 150 nach Christus zunächst ein Kastell für eine Reitereinheit, dem bis um 260 nach Christus eine ausgedehnte Zivilsiedlung folgte. Bei den Grabungen wurde nun eine Steinfigur aus der römischen Götterwelt gefunden, die sich mit Funden von vor über 100 Jahren in Verbindung bringen lässt.

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Lange Sondageschnitte führen den Hang in der Goldbrede hinauf

Im Vorfeld des Baus einer neuen rund acht Kilometer langen Höchstspannungsleitung zwischen Hesseln und Borgholzhausen erforscht seit mehreren Wochen ein Ausgrabungsteam ein Areal nordöstlich von Borgholzhausen (Kreis Gütersloh), nördlich der Bielefelder Straße. Fachlich begleitet wird es dabei vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Auch wenn die Grabung noch nicht abgeschlossen ist und die Auswertung der Funde noch aussteht, deuten die zahlreichen Bodenverfärbungen, einige Keramikscherben und Feuersteinklingen bereits an, dass die Archäologinnen und Archäologen an dieser Stelle auf eine urgeschichtliche Siedlung gestoßen sind.

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Schafe in Anatolien

Die genetische Vielfalt der Schafe nahm nicht wie bisher angenommen schon in der Anfangszeit der Schafhaltung vor rund 10.000 Jahren im anatolischen Verbreitungsgebiet des Wildschafes ab. Ein Forscherteam um SNSB- und LMU-Archäozoologen Prof. Joris Peters zeigt, dass diese Vielfalt während der ersten 1.000 Jahre menschlicher Einflussnahme auf Haltung und Zucht der Schafe vergleichsweise hoch blieb und wohl erst im späteren Verlauf der Jungsteinzeit signifikant zurückging.

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Die Ausgrabungsstelle in Gebenstorf-Steinacher liegt direkt an der Limmat

Im Vorfeld einer grossen Überbauung in Gebenstorf (Kanton Aargau) führt die Kantonsarchäologie eine Rettungsgrabung in zwei Kampagnen durch. Direkt an der Limmat liegt eine römische Siedlungsstelle mit gut erhaltenen Steinbauten. Der Komplex ist von grosser Bedeutung, weil er Antworten liefert zum Verhältnis des Militärlagers Vindonissa und seinem Umland.

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Rabe

Kulturelle Diversität wirkt sich vermutlich insgesamt positiv auf die Biodiversität von Ökosystemen aus. Als ein entscheidender Motor der großen Aussterbeereignisse im "Zeitalter des Menschen" (Anthropozän) kann daher die Homogenisierung von menschlichen Lebensformen angesehen werden.

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Siedlungshügel von Hazor

Die Besiedlungsgeschichte der eisenzeitlichen Metropole Hazor in Israel steht im Mittelpunkt eines neuen Forschungsprojekts an der Universität Oldenburg. Die Forschenden wollen ein Gesamtbild der kulturellen und ethnischen Veränderungen entwerfen, die sich am Übergang von der Bronzezeit zur Eisenzeit in der Levante abspielten. Sie untersuchen zudem, wie sich im Verlauf dieses Umbruchs die Identität des Volkes Israel herausbildete.

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Geomagnetik auf Amrum

Messkampagne von ROOTS, Uni Kiel und LEIZA auf Amrum erbringt vielversprechende Hinweise für weitere Untersuchungen

Sandstrand, Dünen und die Lage zwischen Nordsee und Wattenmeer locken jedes Jahr hunderttausende Touristen auf die nordfriesische Insel Amrum. Genau diese Umweltbedingungen, die heute eine wichtige Einkommensquelle für die Inselgemeinschaft sind, stellten die Menschen in früheren Jahrhunderten und Jahrtausenden vor existentielle Herausforderungen: Der Boden ist relativ unfruchtbar, der Wind weht zusätzlich Sand auf die Äcker und Sturmfluten bedrohen die Küsten.

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Atmungspore in Eierschale aus Tashbulak

Neue Beweise aus Zentralasien

In einer neuen Studie, die in Nature Communications veröffentlicht wurde, präsentiert ein internationales Team von Forschenden die frühesten eindeutigen archäologischen und biomolekularen Beweise für die Aufzucht von Hühnern zur Eierproduktion, basierend auf Material von zwölf archäologischen Fundstätten aus eineinhalb Jahrtausenden. Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das domestizierte Huhn – das Haushuhn, welches heute weltweit ein Grundnahrungsmittel ist, nicht so alt ist wie bisher angenommen.

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Schöninger Speere

Bei archäologischen Ausgrabungen im Braunkohletagebau Schöningen sorgte ab 1994 die Entdeckung der ältesten vollständig erhaltenen Jagdwaffen der Menschheit für internationales Aufsehen. Speere und ein Wurfholz lagen zwischen Tierknochen in ehemaligen Seeuferablagerung etwa zehn Meter unter der Geländeoberfläche. In den Folgejahren lieferten umfangreiche Ausgrabungen nach und nach zahlreiche Hölzer aus der Schicht einer ausgehenden Warmzeit vor 300.000 Jahren. Der Befund sprach für einen Jagdplatz am Seeufer. Nun hat ein interdisziplinäres Forschungsteam des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege (NLD) und der Universitäten Göttingen und Reading (Großbritannien) erstmals alle Hölzer untersucht. Dabei brachten modernste bildgebende Verfahren wie 3D-Mikroskopie und Mikro-CT-Scanner überraschende Ergebnisse hervor.

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