Hamburger Archäologisches Institut kurz vor der Schließung

Den Sparzwängen der öffentlichen Hand soll jetzt in Hamburg ein Großteil der archäologischen Studiengänge und Forschungsbereiche zum Opfer fallen. Nach derzeitiger Planung des Universitätspräsidiums sollen die Fächer Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, Ägyptologie und Mesoamerikanistik liquidiert werden, nachdem vor zwei Jahren bereits die Altorientalistik ersatzlos gestrichen wurde. Die Entscheidung über die Sparpläne soll bereits am kommenden Mittwoch fallen.

 

Dozenten und Studenten des Hamburger Archäologischen Instituts, das bisher vier international renommierte Fachgebiete unter seinem Dach vereint, protestieren auf das Heftigste gegen die Streichungspläne, denen kein schlüssiges Gesamtkonzept zugrunde läge.

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Den Wortlaut der Stellungnahme der Dozenten und der Resolution der Vollversammlung des Archäologischen Instituts finden Sie in unserem Diskussionsforum.

Durch die Streichung von drei archäologischen Fächern auf einen Schlag würde nicht nur der Wissenschaftsstandort Hamburg international abgewertet, auch die deutsche Forschungslandschaft insgesamt würde wieder ein Stück ärmer. Die kurzfristig durch diese radikale Maßnahme zu erzielenden Einsparungen würden laut offenem Brief der Dozenten zudem teuer erkauft: "Die geplanten Streichungen bedeuten Verschleuderung von langfristig akkumulierten Mitteln aus Aufkommen der Hamburger Steuerzahler: Gewachsene Kompetenz verschwände, Wissenschaftsexport müsste eingestellt werden, internationale Vernetzungen würden abgebrochen, weltweit vertriebene und gelesene Zeitschriften würden mit einem Mal eingestellt werden müssen. Hinzu kommt die drohende Vernichtung auch materieller Werte in Form von Sammlungen, Archiven und Bibliotheken."

Die Mitglieder des Archäologischen Instituts der Universität rufen dazu auf, den Widerstand gegen die Streichungen durch Stellungnahmen an den Wissenschaftssenator, den Universitätspräsidenten und den Dekan des Fachbereiches zu unterstützen.