Gräber, Siedlungen und Identitäten. Das 4. bis 7. Jahrhundert im Westen

Vom 27. bis 30. 4. 2005 findet an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg eine internationale Tagung mit dem Thema "Gräber, Siedlungen und Identitäten. Das 4. bis 7. Jahrhundert im Westen" statt.

Nachrichten durchblättern

 

Archäologische und historische Untersuchungen zu Gruppen und Identitäten im frühen Mittelalter befinden sich in einem Paradigmenwechsel. Lange Zeit prägten nationale Perspektiven die Ansätze und bohrende Fragen nach "den Ursprüngen". Der Versuch einer möglichst strikten, idealtypischen Trennung zwischen "Germanen" und "Romanen" hat darin seine wesentliche Ursache. Inzwischen beginnt eine andere Perspektive in den Mittelpunkt zu rücken. Statt des Trennenden wird nun die gemeinsame Lebenswelt in Spätantike und frühem Mittelalter analysiert, werden die zeitgenössischen Verhältnisse, ihre Wahrnehmung und ihre Veränderungen untersucht. Wie sich neue politische und soziale Strukturen herausbildeten, auf welche Weise neue Identitäten an die Stelle bisheriger, sich auflösender Zuordnungen traten, ist nun von zentralem Interesse. Nicht Römer oder Germanen, sondern ganze Bevölkerungen unterschiedlicher individueller Herkunft hatten Anteil an einer Entwicklung, die (mit dem Titel eines Forschungsprogramms der European Science Foundation der 1990er Jahre) als "Transformation der römischen Welt" beschrieben werden kann.

Mit der Tagung soll eine übergreifende, international angelegte Diskussion zwischen unterschiedlichen Richtungen innerhalb der frühgeschichtlichen Archäologie angestoßen werden, die zugleich unmittelbar beteiligte Nachbardisziplinen und deren aktuelle Interpretationsmodelle einbezieht.

Weitere Informationen und die Liste der Vorträge finden sie auf den Seiten des Freiburger Instituts.

Quelle: Uni Freiburg