Ausgrabungen auf dem Flughafen Leipzig / Halle

Das Landesamt für Archäologie Sachsen untersucht seit August 2004 auf dem Gelände des Flughafens Leipzig/Halle über 300 Hektar, da zur Zeit die Vorbereitungen zum Bau einer neuen Start- und Landebahn sowie eines neuen Frachtzentrums laufen.

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Die 80 Mitarbeiter dieser Maßnahme haben bislang über 2000 archäologische Befunde dokumentiert.

Die Befunde belegen die intensive Siedlungstätigkeit im Leipziger Land. Neben bronzezeitlichen Siedlungsspuren und mittelalterlichen Befunden wurde eine jungsteinzeitliche Siedlung (um 5000 v. Chr.) mit bislang acht Hausgrundrissen von bis zu 30 m langen Gebäuden freigelegt. Die Entdeckung eines der größten Gräberfelder der Jungsteinzeit in Mitteldeutschland kann als sensationell gelten. 30 Bestattungen wurden freigelegt, 19 Körperbestattungen, zwei Brandbestattungen und 8 Gräber ohne Knochenerhalt.

Eine erste anthropologische Begutachtung ergab eine Verteilung von 75% Erwachsenen und 25 % Kindern/Jugendlichen. Der Erhaltungszustand war so prekär, dass die Gebeine umgehend entnommen und nach Dresden gebracht werden mussten. Die Ausgräber trugen während der Bergung Mundschutz und Handschuhe, da das Material einer DNA­Untersuchung unterzogen wird. Die Entdeckung eines so ausgedehnten Gräberfeldes ist eine Seltenheit. Das Gräberfeld datiert um 5300 v. Chr.

 

Quelle: LfA Sachsen