Archaeologists for Human Rights im Irak - Aktuelle Lage

Seit dem 9. September befinden sich Ursula Janssen und Sinje Stoyke von "Archaeologists for Human Rights" im Irak.

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Das Hauptquartier der Organisation befindet sich in Erbil, Nordirak. Das Team arbeitet eng mit der kurdischen Regionalregierung (Menschenrechtsministerium, Erbil) und mit lokalen Initiativen zusammen.

Ziel von AFHR ist die Untersuchung und Dokumentation von Verbrechen gegen die Menschlichkeit mit archäologischen Methoden.

Das Projekt im Irak befasst sich mit der Aufarbeitung der Massengräber und damit der jüngsten irakischen Vergangenheit. Bisher (Stand 15.10.2003) wurden 264 Massengräber lokalisiert, von denen 14 Stätten gemäß internationalem Gerichtsstandart forensisch aufgenommen werden sollen.

Die Arbeit von "Archchaeologists for Human Rights" konzentriert sich auf den humanitären Aspekt der Untersuchungen der übrigen Massengräber: die Identifizierung und Rückführung der Opfer.

Es besteht ein grosses Verlangen nach Gewissheit über die Schicksale der Opfer und es ist wesentlich für die Aufarbeitung der jüngsten irakischen Geschichte, dass die Opfer des Saddam Regimes in ihre Heimat zurueckgeführt und dort würdig bestattet werden können. Der Ruf nach internationaler Hilfe für einen so wichtigen Aspekt der Demokratisierung des Landes ist bisher ungehört verhallt.

AFHR ist die erste Organisation, die sich konkret mit diesem Thema an die Kurdische Regional Regierung gewandt und Hilfe angeboten hat. Die Organisation wird vom Menschenrechtsministerium in Erbil nach Kräften unterstützt, hinsichtlich der benötigten Infrastruktur, Logistik, Personal und Sicherheit.

Ferner kooperiert AFHR mit Wissenschaftlern der Universität Erbil, die uns trotz ihrer denkbar geringen Resourcen, ihre Unterstützung zugesagt haben. Das Projekt zielt auf die Ausbildung lokaler Teams in archäologischen und forensischen Aufnahme- und Dokumentationsmethoden.

Jedes international Ausbildungsteam wirkt daher multiplikatorisch, so dass in Zukunft entsprechend ausgebildete irakische Teams die Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit ihres Landes selbstverantwortlich übernehmen können.

Es darf mit dem Beginn der Arbeiten nicht länger gewartet werden und AFHR ist zuversichtlich, mit der Unterstützung der Kurdischen Regionalregierung und Wissenschaftlern aus aller Welt, dieses so wichtige Projekt so bald wie möglich starten zu können.

Weitere Informationen, Spendenaufruf und Aktuelles über Massengraeber im Irak unter www.afhr.org .

 

Quelle: AfHR