Antikes 3-D-Puzzle: Die Rekonstruktion der Skulpturen aus Tell Halaf

Aus 25 000 Bruchstücken oder 80 Kubikmetern Stein setzen derzeit Wissenschaftler des Vorderasiatischen Museums in Berlin Skulpturen aus Tell Halaf wieder zusammen.

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Ursprünglich Teil des so genannten Westpalastes in Guzana, heute Tell Halaf in Nordsyrien, wurden die Bildwerke nach der Fundteilung 1927 von Max Freiherr von Oppenheim nach Berlin gebracht und ausgestellt. 1943 fielen Bomben auf die Sammlung und von den späthethitisch-aramäischen Kunstwerken blieben nur Bruchstücke übrig.

An der Zusammensetzung der Splitter und Brocken zu Löwen, Sphingen und Stieren arbeiten derzeit Wissenschaftler um Professor Dr. Beate Salje. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sichert dabei die wissenschaftliche Aufarbeitung des Materials. Für die Finanzierung der Restaurierungsarbeiten konnten Stiftungen der Nachfahren Max von Oppenheims gewonnen werden, die Salomon Oppenheim-Stiftung und die Alfred von Oppenheim-Stiftung.

Galten die Skulpturen aufgrund des schweren Zerstörungsgrades lange Zeit als unwiederbringlich verloren, ließen spätere Sichtungen des Materials erkennen, dass die Rekonstruktion einzelner Denkmäler einschließlich der monumentalen Eingangsfassade des Westpalastes möglich ist.

Die Grundlage für die noch andauernde Identifizierung bilden alte Fotoabzüge und Publikationen des Fundmaterials. Besonders hilfreich sind alte Grabungsaufnahmen sie den ursprünglichen Erhaltungszustand der Skulpturen zeigen. Bisher wurden mehr als 30 Figuren "wiederentdeckt".

Parallel zu diesen Arbeiten hat der Steinrestaurator des Vorderasiatischen Museums, Stefan Geismeier, seit Februar 2002 mit der Restaurierung der ersten Skulpturen begonnen. Bei der Wahl der Restaurierungstechniken und -methoden stehen Nachvollziehbarkeit, Reversibilität und Konsolidierung im Vordergrund.

Die restaurierten Bildwerke werden nach der Generalsanierung der Berliner Museumsinsel dort präsentiert.

 

Quelle: DFG