Älteste Fachwerkhaus Thüringens in Erfurt entdeckt

Häuser aus dem 13. Jahrhundert sind rar in Deutschland. Der Bauhistoriker Prof. Dr. Johannes Cramer von der TU Berlin schätzt, dass etwa noch 200 bis 300 Gebäude aus dieser Zeit zwischen Rhein und Elbe existieren. Umso mehr kam deshalb die Entdeckung eines Fachwerkhauses im thüringischen Erfurt aus dem Jahr 1295 einer Sensation gleich.

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Dendrochronologische Untersuchungen hatten ergeben, dass das Holz im Jahre 1295 geschlagen worden war. In dieser Zeit wurde das Baumaterial sofort verbaut und somit kann man Fälldatum und Baudatum gleichsetzen.

Aber nicht nur das Alter des Hauses ließ die Wissenschaftler staunen. Hinter der nichtssagenden Fassade des Gebäudes verbargen sich noch weitere Schätze, die erst durch die bauhistorischen Forschungen der TU-Wissenschaftler ans Licht kamen. So konnte erstmalig ein hölzerner Spitzbogen für das Portal nachgewiesen werden. Bislang war ein solches architektonisches Element für diese Zeit unbekannt.

Höchst ungewöhnlich ist auch, dass drei Viertel der hochmittelalterlichen Fachwerkkonstruktion erhalten blieben. "Normalerweise sind es bei solch alten Häusern nur ein Viertel bis ein Drittel", sagt Johannes Cramer.

 

Quelle: TU Berlin