1200 Jahre Aachener Synode 809

Durch das von Kaiser Karl dem Großen im November 809 einberufene Aachener Konzil wurde Kirchengeschichte geschrieben. Eine internationale Theologische Fachtagung erinnert 1200 Jahre später daran.

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Einem 1200 Jahre alten Text, dem Dekret des Aachener Konzils von 809, widmet sich eine Internationale Theologische Fachtagung, zu der Wissenschaftler aus zahlreichen Europäischen Ländern von der Bergischen Universität Wuppertal eingeladen worden sind. Ziel der Tagung ist, das erst 1998 neu entdeckte und edierte Dekret einer theologiegeschichtlichen und systematisch theologischen Analyse zu unterziehen. Geleitet wird die ökumenisch ausgerichtete Tagung, die vom 23. bis 26. September am historischen Ort in Aachen stattfindet, von Prof. Dr. Michael Böhnke. Die Tagung wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.

Durch das von Kaiser Karl dem Großen im November 809 einberufene Aachener Konzil wurde Kirchengeschichte geschrieben. Das Konzil verabschiedete ein Dekret, mit dem der Fankenherrscher einen in seinem Reich gebräuchlichen Einschub im christlichen Glaubensbekenntnis rechtfertigte. Mit dem Zusatz "filioque" bekannte man im fränkischen Reich, dass der Heilige Geist "vom Vater und vom Sohn" ausgeht. Diese Veränderung des Urtextes wurde zum Stein des Anstoßes für die Orthodoxie und zu einem der Hauptpunkte der Trennung der Kirchen zwischen Ost und West, seine Verteidigung durch das fränkische Konzil zum Modell für die Argumentation des Westens in den theologischen Kontroversen des Mittelalters.