Wasserbecken aus der frühesten Bauphase im Dresdner Zwinger entdeckt

Repräsentative Gestaltung des Zwingerinnenhofes bereits vor der Fürstenhochzeit im Jahr 1719

Bei archäologischen Untersuchungen im Innenhof des Dresdner Zwingers wurden vor dem Wallpavillon sehr gut erhaltene Fundamente von Wasserbecken entdeckt und sorgfältig freigelegt. Sie stammen aus der frühesten Phase der weltweit berühmten Anlage und bezeugen, dass der Zwingerinnenhof auch schon vor der Fürstenhochzeit im Jahr 1719 mit repräsentativen Elementen gestaltet war.

Wasserbecken Dresdner Zwinger, Grabungsfläche
Die beiden Fundamente der ehemaligen Wasserbecken sind kreisrund. Foto: Hartmut Olbrich, Landesamt für Archäologie Sachsen

Die eindrucksvollen Reste geben wertvolle Informationen über ihre historische Konstruktion preis und sind wichtige Objekte für den noch verhältnismäßig jungen Wissenschaftsbereich der Gartenarchäologie. Dazu sagt die Landesarchäologin Dr. Regina Smolnik:

»Das Landesamt für Archäologie Sachsen verfügt über annähernd 30 Jahre Erfahrung in der Archäologie von Parkanlagen und Gärten. Immer wieder zeigt sich, dass selbst in scheinbar gut bekannten Denkmalen wie dem Dresdner Zwinger durch den Einsatz präziser archäologischer Methoden Reste älterer Anlagen zum Vorschein treten und in ihrer zeitlichen Abfolge interpretiert werden können. Die Brunnenbecken aus der frühesten Phase der Innenhofgestaltung wie auch die faszinierenden Zeugnisse der wechselvollen Nutzungsgeschichte aus den bisher untersuchten Zwingerbereichen sind ein beeindruckendes Resultat dieser anspruchsvollen Forschungsaufgabe.«

Regina Smolnik

Im Vorfeld der Sanierung des gesamten Zwingerinnenhofes erforscht das Landesamt für Archäologie Sachsen seit Februar letzten Jahres die Fläche, die annährend 1,3 Hektar beträgt. Ziel der Arbeiten sind Erkenntnisse zur wechselvollen Gestaltung des Innenhofes sowie zur ehemaligen Dresdner Stadtbefestigung und die denkmalgerechte Sanierung der Zwingerhofanlage in Abstimmung mit den Denkmalbehörden und den nutzenden Einrichtungen. Die Arbeiten werden unter der Leitung des Bauhistorikers und Archäologen Dr. Hartmut Olbrich mit bis zu sechs Mitarbeitern durchgeführt.

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