Eine neue Archäologische Informationsstelle in Basel

Beim Neubau des Amts für Umwelt und Energie (AUE) stiess die Archäologische Bodenforschung während der Ausgrabungen im Jahr 2019 unerwartet auf Mauerreste eines repräsentativen Steinbaus, der hier um die Mitte des 13. Jahrhunderts stand. Das heute in der Archäologischen Informationsstelle im Untergeschoss des AUE erhaltene Mauerfragment ist ein markantes Zeugnis der mittelalterlichen Stadtgeschichte und steht für einen wichtigen Abschnitt in der Siedlungsentwicklung im Mündungsgebiet des Birsigs.

Die interaktive mediale Präsentation ermöglicht eine Zeitreise von der römischen Zeit bis zum An-fang des 20. Jahrhunderts. (Foto: Adrian Jost, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt)
Die interaktive mediale Präsentation ermöglicht eine Zeitreise von der römischen Zeit bis zum An-fang des 20. Jahrhunderts. (Foto: Adrian Jost, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt)

Die vor Ort konservierte Mauer bildet das Herzstück der neu eingerichteten Archäologischen Informationsstelle »Basel, 300–1900 n. Chr.: Die Birsigmündung – Von der römischen Siedlung zum modernen Stadtquartier«, der für Besucherinnen und Besucher des AUE sowie für Gruppenführungen zugänglich ist. Eine mediale Präsentation sowie in einer Vitrine ausgestellte Funde illustrieren vor Ort die Siedlungsgeschichte im Gebiet der Birsigmündung.

Die interaktive mediale Präsentation ermöglicht eine Zeitreise von der römischen Zeit bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Digital rekonstruierte Lebensbilder und historische Abbildungen geben Impressionen von den verschiedenen Zeitabschnitten. Die interaktive Benutzeroberfläche erlaubt es den Besucherinnen und Besuchern, sich bei den einzelnen Lebensbildern mit verschiedenen Themenkreisen auseinanderzusetzen.

Archäologisch lässt sich die Besiedlung der Birsigmündung bis in die römische Zeit zurückverfolgen, wie die Ausgrabungen im AUE und auf der gegenüberliegenden Straßenseite zeigten. Ab dem 9./10. Jahrhundert lassen sich Holzbauten nachweisen, die zum Wohnen und Arbeiten dienten. Im 12. und 13. Jahrhundert wurden dann immer mehr Häuser in Stein errichtet, so auch das repräsentative Gebäude mit der Bossenquadermauer. Diese Bauten gehörten vermutlich hier ansässigen Handwerkern und Händlern, die zu Wohlstand gekommen und in die städtische Oberschicht aufgestiegen waren.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts führte der Bau einer Straße zum Abriss von Dutzenden von Altstadthäusern auf dem Areal, so auch dem mittelalterlichen Gebäude, das einst hier an der Stelle des AUE stand.

Die vor Ort konservierte Mauer bildet das Herzstück des neu eingerichteten Archäologischen Schauraums. (Foto: Adrian Jost, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt)
Die vor Ort konservierte Mauer bildet das Herzstück des neu eingerichteten Archäologischen Schauraums. (Foto: Adrian Jost, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt)
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