Stiftung ehrt sächsischen Archäologen für sein Lebenswerk

Der Archäologe Wolfgang Schwabenicky wude von der Stiftung Pro Archaeologia Saxoniae mit dem mit 5000 Euro dotierten Werner-Coblenz-Preis ausgezeichnet. Der Preis für herausragende Forschungen in der Archäologie Sachsens, Böhmens und Niederschlesiens wurde zum dritten Mal vergeben.

 

Pro Archaeologiae Saxoniae

Der Preisträger wird für sein lebenslanges Engagement und wissenschaftliche Forschungen im Bereich der mittelalterlichen Archäologie gewürdigt. Mit seinem Forschungsschwerpunkt, dem mittelalterlichen Silberbergbau im Erzgebirge, erlangte  Wolfgang Schwabenicky einen überregional anerkannten Ruf als bedeutender Montanarchäologe. Der heute 70-Jährige war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2003 für die archäologische Denkmalpflege und bauhistorischen Forschungen im Landkreis Mittweida zuständig. Seine archäologische Leidenschaft konnte er erst ab 1988 hauptberuflich ausüben, nachdem er seinen eigentlichen Beruf als Lehrer aufgegeben hatte. Mit seinem Buch „Der mittelalterliche Silberbergbau im Erzgebirgsvorland und im westlichen Erzgebirge“ veröffentlichte er im letzten Jahr das Ergebnis seiner jahrzehntelangen montanarchäologischen Untersuchungen, das als sein Lebenswerk bezeichnet werden kann. Wolfgang Schwabenicky lebt mit seiner Frau in Mittweida und engagiert sich in vielen Führungen, Vorträgen und Publikationen für die sächsische Archäologie.

Neben dem Werner-Coblenz-Preis lobt die in Sachsen beheimatete Stiftung ‚Pro Archaeologia Saxoniae’ alle zwei Jahre Stipendien für den hoch begabten wissenschaftlichen Nachwuchs aus und vergibt Fördergelder für archäologische Projekte.
Dem Wunsch ihrer Stifterin, der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG) entsprechend, engagiert sich die Stiftung nicht nur in Sachsen, sondern auch grenzübergreifend in Niederschlesien und Böhmen. Im Bewusstsein, dass die Archäologie einen Beitrag zur Integration Europas leisten kann, erhielten in diesem Jahr neben sächsischen auch polnische und tschechische Archäologen Stipendien und Projektförderungen.

Preise, Stipendien, Auszeichnungen und Förderungen gingen in diesem Jahr an:

Werner-Coblenz-Preis

  • Dr. Wolfgang Schwabenicky für sein Lebenswerk und dessen Bedeutung insbesondere für den Bereich der Montanarchäologie im Erzgebirge.

Auszeichnungen

  • Dr. Patrice de Vries, Landesamt für Archäologie für ihre Dissertation: »Eine Neubewertung der Faktoren zur prähistorischen Siedlungsplatzwahl in der Dresdner Elbtalweitung an Hand des Grabungsprojektes BAB 17, Sachsen«
  • Dr. Pawel Konczewski, Breslau für seine Dissertation: »Bürgerliche Parzellen im Nordwesten der mittelalterlichen und neuzeitlichen Stadt Breslau«

Gerhard-Bersu-Stipendium

  • Jakub Halama M.A., Universität Prag für sein Dissertationsvorhaben: »Römisch Germanische Kontakte im Lichte des römischen Imports in Böhmen unter besonderer Berücksichtigung der Terra Sigillata«
  • Jan Nowacki M.A., Universität Warschau für sein Dissertationsvorhaben:  »Das mittelalterliche und moderne Pirna im Lichte der archäologischen Forschung«
  • Norman Döhlert-Albani M.A., Universität Leipzig für sein Dissertationsvorhaben: »Die eisenzeitliche Besiedlung in Nordwestsachsen«

Projektförderungen

  • Dr. Wolfgang Ender, Dr. Michael Strobel, Landesamt für Archäologie Dresden für das Projekt: »Geophysikalische Messungen in zwei Siedlungsarealen der jüngeren vorrömischen Eisenzeit zwischen Riesa und Torgau«
  • Aleš Kácerik M.A., Prag: Druckkostenzuschuss für seine Dissertation »The siginficance of the Study of Quer-stones for Formulating an Alimentary Model for Northwest Bohemia in the Neolithic Period«
  • Mgr. Jaroslav Jirík / Labrys o.p.s. für das Projekt: »Prunk, Luxus und Sparsamkeit in der Grabausstattung der Völkerwanderungszeit am Beispiel der Nekropole Prag-Zlicín«
  • Mgr. Radoslav Rídký, Ph.D. / Archäologisches Institut der Universität Prag: Publikationsvorhaben und Druckkostenzuschuss der Publikation »Die Siedlung mit Kreisgrabenanlage von Vchynice (Litomerice district). Spätneolithische Kreisgrabenanlagen im Elbtal«
  • Jan Blažek, Bodendenkmalamt Nordwestböhmens: Aufarbeitung sowie Publikation der Grabung eines latènezeitlichen Gräberfeldes bei Lovosice »Das latènezeitlichen Gräberfeld in Prosmyky bei Lovosice. Bestattungsareale der Latènezeit im Gebiet von Porta Bohemica«
Blog-Beiträge durchblättern
Mit unserem kostenlosen Newsletter können Sie sich regelmäßig alle aktuellen Infos von Archäologie Online bequem in Ihr Postfach senden lassen.