Fachtagung zur ältesten Kunst - Archäologen aus ganz Europa treffen sich in Aurignac

Vom 16.-18. September findet in Aurignac (Haute-Garonne, Frankreich) die Fachtagung "Das Aurignacien und die Anfänge der Kunst in Europa - Les chemins de l'art aurignacien en Europe" statt.

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Zum ersten Mal werden Wissenschaftler aus allen Regionen, die in Europa Beispiele der ältesten Kunst geliefert haben, gemeinsam über die Anfänge der kulturellen Modernität diskutieren.

Bei der Tagung sprechen die Referenten in insgesamt 28 Vorträgen über die Vielfalt der Kunst des Aurignacien, über die frühesten Musikinstrumente, den ältesten Schmuck und den anthropologischen Hintergrund dieser Kulturstufe. Namensgeber des Aurignacien ist der Tagungsort Aurignac, ein bedeutender altsteinzeitlicher Fundplatz. Das Aurignacien datiert zwischen etwa 36.000 und 29.000 Jahren vor heute. Es ist die erste europaweite Kultur des anatomisch modernen Menschen. Die bekannten Elfenbeinfiguren wie der Löwenmensch oder die Schwanenfl ügelknochen-Flöte aus den Höhlen der Schwäbischen Alb stammen aus der Zeit des Aurignacien. Sie gehören damit zu den ältesten Belegen menschlichen Kunstschaffens.

Die von Harald Floss (Universität Tübingen) und Nathalie Rouquerol (Musée-Forum d"Aurignac) vorbereitete und geleitete Tagung steht im Rahmen einer transnationalen Kooperation. Floss initiierte die Zusammenarbeit auf Anregung der Leader+-Gruppe Brenzregion (Landkreis Heidenheim, Ostalbkreis, Alb-Donau-Kreis). Leader+ ist eine Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union zur Förderung innovativer Projekte zur Stärkung des ländlichen Raumes. Die Brenzregion ist ein an urgeschichtlichen Funden sehr reiches Gebiet. Ziel der Gruppe ist u. a. der Erfahrungsaustausch in der touristischen Vermarktung prähistorischer Inhalte zwischen Partnerregionen, die über ein ähnlich altes Kulturerbe verfügen.

 

Quelle: Uni Tübingen