Mehr Durchblick und Vernetzung mit "ArcheoInf"

In Bochum und Dortmund soll ein Leistungszentrum für Feldarchäologie - "ArcheoInf" - entstehen: Mit ihrem gemeinsamen Antrag konnten sich die Ruhr-Universität Bochum, die Universität Dortmund, die FH Bochum sowie die Universitätsbibliotheken Bochum und Dortmund erfolgreich beim ersten Durchgang des Wettbewerbs "Leistungszentren für Forschungsinformation" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG, Bibliotheksreferat) durchsetzen.

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Vier aus über 20 eingereichten Projektvorschlägen fördert die DFG in der ersten Runde. Ziel ist nun, ein überzeugendes Konzept zu erarbeiten - damit hat eine Arbeitsgruppe der Projektpartner heute unter Federführung des Instituts für Archäologische Wissenschaften der RUB (Prof. Dr. Johannes Bergemann) begonnen. Die DFG wird aus diesen Konzepten maximal zwei "Hauptprojekte" auswählen und für fünf Jahre fördern.

Frühzeitig haben Archäologen ihre Feldforschungen digital verwaltet. Das Problem sind heute die nicht kompatiblen Informationssysteme, die zum Beispiel die projektübergreifende Daten- und Ergebnisrecherche und die langfristige Bereitstellung der Daten erschweren. Hier setzt das Bochum-Dortmunder Projekt an: Exemplarisch wollen die Partner die Software-Insellösungen überwinden, um die nachhaltige Publikation solcher Feldforschungsdaten für die Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit zu ermöglichen. Zugleich sollen die grundlegenden archäologischen Kategorien des Fundkontextes und des Raumes über eine graphische Benutzungsoberfläche (GIS) dargestellt werden. Das Konzept vernetzt somit zugleich Geographie, Ökologie, Geomorphologie, Klima, Flora und Fauna historischer Räume mit den archäologischen Daten.

Ziel ist, dass daraus eine Plattform entsteht, das für alle Archäologen zugänglich ist. Es soll aktuelle Forschungsergebnisse mit existierendem Wissen verknüpfen, zum Beispiel mit Daten aus anderen Projekten oder aus Sekundärpublikationen, die mit einem laufenden Feldforschungsprojekt inhaltlich zusammenhängen. "Das Ergebnis wird ein Werkzeug sein, das archäologische Feldprojekte von ihrer Konzeption über die Durchführung und wissenschaftliche Auswertung bis zur Veröffentlichung begleiten kann", sagt Prof. Dr. Johannes Bergemann. Als "integrales Medium" solle ArcheoInf helfen, Medienbrüche zu vermeiden. "Nachgelagerte, oftmals sehr hohe Kosten für die Digitalisierung analoger Daten entfallen dann", so Bergemann.

Quelle: RUB