Generationenbewusstsein und Generationenkonflikte in Antike und Mittelalter

"Generationenbewusstsein" und "Generationenkonflikte" - Begriffe, die in unserer heutigen Gesellschaft jeder kennt. Aber bereits in Antike und Mittelalter spielten Generationszusammenhänge eine bedeutende Rolle.

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Das neu gegründete Graduiertenkolleg "Generationenbewusstsein und Generationenkonflikte in Antike und Mittelalter" an der Universität Bamberg begibt sich seit diesem Semester auf die Spur dieser Zusammenhänge und erforscht sie kultur-, mentalitäts- und sozialgeschichtlich.

Das Graduiertenkolleg "Generationenbewusstsein und Generationenkonflikte in Antike und Mittelalter", das von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) zunächst für viereinhalb Jahre bewilligt wurde, ist interdisziplinär und komparatistisch angelegt. Es nahm am 1. Oktober 2004 die Arbeit auf und vergibt 13 Doktoranden- und ein Postdoktorandenstipendium. Forschungsziel ist, grundlegende Elemente kollektiver Identität vormoderner Gesellschaften zu identifizieren und zu beschreiben. Entsprechende Traditions- und Rezeptionslinien, die von der Antike ausgehen und bis in die beginnende Neuzeit führen, werden ermittelt und analysiert. Die Stipendiaten beschäftigen sich in ihren Arbeiten unter anderem mit der Bedeutung des Alters in Platons Verfassungstheorie, dem Generationenbewusstsein in der griechischen Dichtung, der Kindererziehung in der mittelalterlichen Literatur bis hin zu den männlichen und weiblichen Perspektiven in der römischen Liebeslyrik des 1. Jahrhunderts v. Chr. Herausragende Bedeutung kommt dabei den in unterschiedlichen Formen des Generationenbewusstseins wurzelnden Generationenkonflikten zu, die maßgeblich wichtige Phasen, Krisen und "Wendezeiten" in Antike und Mittelalter prägten und entsprechenden Widerhall in Dichtung, philosophischem, historiographischem und theologischem Schrifttum fanden.

Quelle: Uni Bamberg