Beim Barte des Pharaos! Totenmaske des Tutanchamun wird professionell restauriert

Restaurierung und technologische Untersuchung

Im Januar 2015 ging die Nachricht durch die Presse, dass die weltberühmte Totenmaske des Ägyptischen Pharao Tutanchamun beschädigt wurde - der markante Pharaonenbart war abgefallen. Nachdem er zunächst provisorisch wieder befestigt worden war, soll die Maske nun mit modernsten Methoden untersucht und endgültig zusammengefügt werden. Für die Durchführung der Arbeiten wurde die Totenmaske am 10. Oktober 2015 vorübergehend in eine eigens dafür ausgerüstete Werkstatt am Ägyptischen Museum in Kairo verbracht.

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Transport der Totenmaske des Tutanchamun
Die Totenmaske des Tutanchamun wird in eine eigens für die Restaurierung und technologische Untersuchung eingerichtete Werkstatt verbracht. Foto: Ägyptisches Museum / Sameh Abdel Mohsen

Im Januar 2015 war bekannt geworden, dass der zwei Kilogramm schwere Bart des Pharaos von der Totenmaske abgefallen war. Grund dafür war wohl die Altersschwäche des bei der bereits kurz nach der Entdeckung erfolgten ersten Restaurierung verwendeten Klebers - der hielt immerhin über 70 Jahre. Nachdem Mitarbeiter des Ägyptischen Museums Kairo den Bart daraufhin notdürftig erneut angeklebt hatten, war das Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) vom Minister für Antiken in Ägypten, Prof. Dr. Mamdouh El Damaty, mit der Erstellung eines Schadensgutachtens beauftragt worden. Der Mainzer Restaurator Christian Eckmann stellte dem Minister schließlich ein Änderungskonzept vor und machte den Vorschlag, eine Expertengruppe einzurichten, die sich mit der Schadensbehebung befassen solle.

Im März 2015 wurden das RGZM und das Deutsche Archäologische Institut (DAI, Abteilung Kairo) mit der Restaurierung / Konservierung sowie der technologisch-naturwissenschaftlichen Untersuchungen der Totenmaske des Tutanchamun beauftragt. Einhergehend mit der Beauftragung wurde seitens des Ministers ein wissenschaftlicher Beirat implementiert, der über alle Maßnahmen, die an der Maske durchzuführen sind, berät und diese gutachterlich würdigen soll. Neben Spezialisten des Ägyptischen Museums Kairo gehören mit dem Direktor des DAI Kairo, Prof. Dr. S. Seidlmayer, dem Archäolometallurgen Prof. Dr. Thilo Rehren und RGZM-Restaurator Eckmann dem Beirat auch drei ausgewiesene Experten aus Deutschland an.

Das Projekt wird in Kooperation mit dem Ägyptischen Museum Kairo und der Abteilung Kairo des DAI durchgeführt. Im Rahmen dieser Kooperation besteht die Aufgabe des RGZM in der fachgerechten Begutachtung und Einschätzung der Sachlage, in der Entscheidung über die einzusetzenden Methoden und der praktischen Durchführung der wissenschaftlichen Restaurierung des Objekts. Das DAI Kairo begleitet das Projekt mit archäologisch-ägyptologischer Expertise und führt entsprechende Forschungen durch.