Deutscher Studienpreis für Archäologie 2013 vergeben

Die Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e. V. (DGUF) hat auf ihrer Jahrestagung in Erlangen am 11. Mai 2013 den "Deutschen Studienpreis für Archäologie" an Reena Perschke M.A. aus Berlin verliehen. Die Preisträgerin erhielt diese Auszeichnung aufgrund ihrer Arbeit "Ausgrabungen und Zerstörungen an den Megalithen von Carnac während der deutschen Besatzung der Bretagne (1940-1944)".

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von links: Rengert Elburg, Vorsitzender der DGUF; die Preisträgerin Reena Perschke M.A.; Prof. Dr. Carola Metzner-Nebelsick, akademische Betreuerin der Dissertation; die Laudatorin Prof. Dr. Uta Halle (Foto: DGUF / J. Lamowski)
von links: Rengert Elburg, Vorsitzender der DGUF; die Preisträgerin Reena Perschke M.A.; Prof. Dr. Carola Metzner-Nebelsick, akademische Betreuerin der Dissertation; die Laudatorin Prof. Dr. Uta Halle (Foto: DGUF / J. Lamowski)

Die 2012 begründete Auszeichnung wurde in diesem Jahr erstmals verliehen. Nach einer öffentlichen Ausschreibung hatte der wissenschaftliche Beirat der DGUF aus vielen guten Einreichungen die Arbeit von Reena Perschke ausgewählt, weil sie zusätzlich zu ihrer hohen wissenschaftlichen Qualität engagiert ein trauriges Kapitel der Geschichte der deutschen Archäologie aufarbeitet. Sorgfältig recherchiert und gut belegt zeichnet Reena Perschke nach, wie deutsche Archäologen 1940-1944 die Umstände nutzten und im besetzten Frankreich in den schon damals weithin berühmten Steinsetzungen und Großsteingräbern von Carnac Ausgrabungen unternahmen. Der Schutz von wichtigen Kulturgütern unterblieb, Bunker und Befestigungen des Atlantikwalles wurden zerstörend in Kulturdenkmälern angelegt.

Der Preis wurde im Rahmen einer Feierstunde von Rengert Elburg, Vorsitzender der DGUF, überreicht. Er ist nicht dotiert, aber die DGUF übernimmt die zügige Publikation dieser wichtigen Studie. Die Laudatio hielt die Bremer Landesarchäologin Prof. Dr. Uta Halle, die als ausgewiesene Expertin zum Thema "deutsche Archäologie im Nationalsozialismus" neben der Sorgfalt der Recherchen und der klaren Darstellung auch den Mut der Preisträgerin zu einer solchen Arbeit hervorhob. Halle sagte, es sei weiterhin im Fach eher karriereschädigend, an Taten von Archäologen während des Dritten Reiches zu erinnern, die später in der Bundesrepublik Deutschland ihre Laufbahnen recht bruchlos fortsetzen konnten.